Schulterklopfer helfen nichts

Wie habe ich selbst als Sportlerin diese Momente gehasst. Nach einer Niederlage, wenn mitten in der Enttäuschung die lobenden Worte des Gegners "toll gekämpft" oder "überraschend gut gespielt" auf einen einprasselten. Das mag undankbar klingen. Doch kaufen kann man sich davon einfach nichts. Auch der 1. FC Kaiserslautern nicht nach dem knappen 0:1 im ersten Rückrundenspiel beim neuen Spitzenreiter der 2. Fußball-Bundesliga Hannover 96. Ja, das Kellerkind hat unter Neu-Trainer Norbert Meier überraschend stark begonnen. Hat mutig nach vorne gespielt, sich einige schöne Angriffe erarbeitet. Auch nach dem Gegentreffer kurz nach der Pause nicht aufgesteckt - im Gegenzug durch den Knaller ans Lattenkreuz vielmehr sogar fast die direkte Antwort parat gehabt. Aber eben nur fast. Denn ein Tor sprang in dem ansehnlichen Spiel nicht heraus für die Truppe vom Betzenberg. Und das ist es nunmal, was zählt im Fußball. Im 18. Saisonspiel blieben die Roten Teufel am Montagabend bereits zum elften Mal ohne eigenen Treffer. Erzielten insgesamt erst elf magere Tore. Dieses Manko der Chancenverwertung ist demnach auch über die Winterpause geblieben.

Der 1. FC Kaiserslautern muss es nach dem beherzten Auftritt in Hannover nun schnellstmöglich schaffen, die Kaltschnäuzigkeit vorm gegnerischen Gehäuse zu finden. Muss natürlich Selbstvertrauen und Motivation aus dem ersten ordentlichen Auftritt ziehen, um dann im wichtigen Heimspiel am Freitag gegen den Tabellensechsten aus Würzburg drei Punkte mitzunehmen. Denn sonst kann es ganz schnell doch nochmal eng werden im Kampf gegen das Abrutschen in Liga drei. Die Schulterklopfer allein retten den FCK noch nicht.

Svenja Hofer

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