Schritt richtig, Zukunft ungewiss

Einen schwierigen Schritt in die richtige Richtung hat der SVN Zweibrücken gemacht. Die Abmeldung der ersten Mannschaft aus der Fußball-Oberliga ist - wenn er in Erinnerung an die erfolgreichen Zeiten auch schwerfällt - nur logisch.

Es ist kein Geld da. Nicht für Spieler, Auswärtsfahrten oder Schiedsrichter. Wem hätte das abgeschlagene Schlusslicht glaubhaft vermitteln wollen, dass es lohnt, weiteres - nicht vorhandenes Geld - in die Hand zu nehmen im hoffnungslosen Kampf gegen den Abstieg? Niemandem. Erst recht keinem Gläubiger.

Der erste Schritt für einen von den SVN-Verantwortlichen erhofften Neustart ist gemacht. Der Blick soll in die Zukunft gehen. Was am Ende des Weges jedoch wartet, wie weit die Zukunft überhaupt reicht, ist ungewiss. Es könnte im bittersten Fall das Ende des Vereins sein, der seit über 85 Jahren - zunächst als SV Niederauerbach - besteht. Die bislang schwerste Zeit in dieser Geschichte ist nicht zu Ende. Noch lange nicht.

Es ist ein tiefer Fall nach den umjubelten Jahren mit Aufstiegen und DFB-Pokalspielen in die Insolvenzeröffnung. Viel harte Arbeit liegt nun noch vor dem Verein, will er sich in der Insolvenz sanieren. Dabei sind die Niederauerbacher auf die Hilfe Vieler angewiesen. Auf die Arbeit des Insolvenzverwalters, die Güte einiger Gläubiger, auf neue und alte Sponsoren , auf Gönner, die Öffentlichkeit, die Stadt, ehrenamtliche Helfer und Spieler, die ab Sommer in der Verbandsliga ohne Geld das Trikot der Blau-Weißen überstreifen wollen. Die Abhängigkeit ist groß. Dazu, so weiß auch der Trainer und sportliche Leiter Raphaél Laghnej, ist neben dem Aufbau einer konkurrenzfähigen Mannschaft, die wieder Zuschauerinteresse weckt, viel Arbeit am zerstörten Image des SVN nötig. Daran, wieder Vertrauen aufzubauen. Vertrauen, dass aufgrund des Missmanagements der vergangenen Jahre und zuletzt auch der Misserfolge gänzlich geschwunden ist. An die erfolgreichen Zeiten, die bis auf den siebten Platz in der Regionalliga führten, denkt derzeit niemand mehr. Zeiten, die der Vorsitzende Richard Denger im Nachhinein als "finanzielle Niederlage" bezeichnet. Da die Gelder der Gönner und Sponsoren die großen Verbindlichkeiten in der Regionalliga nicht decken konnten und das Zuschauerinteresse mit dem sportlichen Aufschwung nicht wirklich gewachsen ist. Die Regionalliga war einfach eine Nummer zu groß. Mit den bitteren Folgen muss der SVN nun leben. Wenn es der Verein in der Insolvenz überhaupt schafft, am Leben zu bleiben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort