Fußball-Oberliga Schlitzohr Scherpf schießt FSV zum Sieg

Jägersburg · Mit einer Bogenlampe trifft der Jägersburger Angreifer kurz vor Schluss zum 2:1 im Oberliga-Nachholspiel gegen Hertha Wiesbach.

 Jägersburgs Kristof Scherpf (links) bewies bei seinem 2:1-Siegtreffer viel Ballgefühl.

Jägersburgs Kristof Scherpf (links) bewies bei seinem 2:1-Siegtreffer viel Ballgefühl.

Foto: mh/Markus Hagen

Dank des größeren Siegeswillens hat sich der FSV Jägersburg gestern Abend in seinem Nachholspiel gegen Hertha Wiesbach mit 2:1 durchgesetzt. Nach zwei Niederlagen in Folge beendete der FSV seine kurze Durststrecke und verbesserte sich mit den drei Punkten in der Tabelle vorbei an Wiesbach auf Platz sechs.

„Es war klar, dass es spielerisch keinen Leckerbissen geben wird. Der Kampf und der Wille standen im Vordergrund“, meinte Jägersburgs Trainer Thorsten Lahm erleichtert nach dem Abpfiff. „Man hat meiner Mannschaft die Verunsicherung nach den beiden schlechten Spielen bei Rot-Weiß Koblenz und zu Hause gegen den FV Dudenhofen angemerkt.“ In der ersten Halbzeit wollte bei beiden ersatzgeschwächten Teams in der Offensive wenig zusammen laufen. Meistens neutralisierten sich Jägersburg und Wiesbach im Mittelfeld.

Torraumszenen blieben lange Zeit aus, ehe in der 24. Minute Wiesbach die Großchance zur Führung verpasste. Patrick Ackermann tauchte plötzlich auf halblinker Position frei im Strafraum auf. Mirko Gerlinger im FSV-Tor hatte viel Glück, dass Ackermanns Schuss vom Innenpfosten wieder zurück ins Spielfeld prallte. Die erste nennenswerte Tormöglichkeit für Jägersburg hatte Murat Adiguezel. Seinen 14-Meter-Schuss parierte der ansonsten wenig beschäftigte Wiesbacher Torwart Julian Wamsbach (38.) glänzend. Drei Minuten später stand Gerlinger erneut im Blickpunkt, als er einen Distanzschuss von Hendrick Schmidt hervorragend abwehrte. Kurz vor der Pause ging Wiesbach mit 1:0 in Führung. Gerlinger verpasste eine hohe Hereingabe und Mike Baier brauchte nur noch den Kopf hinhalten. „Das war überhaupt nichts, was meine Mannschaft in der ersten Halbzeit zustande gebracht hat“, meinte Lahm. Gemeinsam sei man sich einig gewesen: Da geht aber noch etwas.

Nach der Pause lief der Ball lief bei den Lila-Weißen flüssiger in der Offensive. Die Bemühungen des Gastgebers um den Ausgleich wurden schon nach zehn Minuten belohnt. Frederic Ehrmann, der zuletzt wegen Hüftproblemen pausieren musste, versenkte einen Freistoß aus 17 Metern unhaltbar (55.) zum 1:1.

Die Partie blieb offen. Beide Mannschaften wollten den Sieg, aber es fehlten in der spielerisch schwachen Begegnung bei beiden Teams die Durchschlagskraft. Wiesbach hatte nur noch eine einzige Tormöglichkeit im zweiten Spielabschnitt: Hendrik Schmidt prüfte (68.) Jägersburgs Torwart Gerlinger mit einem Weitschuss. Auf der Gegenseite hätte Tom Koblenz aus 25 Metern fast die FSV-Führung erzielt. Sein Versuch ging abgefälscht (71.) knapp am Wiesbacher Tor vorbei. Fünf Minuten vor dem Spielende fiel doch noch der Siegtreffer für Jägersburg. Kristof Scherpf sah 30 Meter vor dem Tor an der Seitenlinie stehend, dass Wiesbachs Torwart zu weit vor seinem Tor stand. Scherpf zog ab und der Ball landete mit einer Bogenlampe am verdutzten Wamsbach zum 2:1-Endstand in den Maschen.

„Ich habe es einfach probiert und getroffen. Klar war da auch Glück dabei“, freute sich Scherpf über seinen goldenen Schuss. Der Sieg sei durchaus verdient, denn man wollte nach den beiden schlechten Spielen und den beiden Niederlagen unbedingt gewinnen. Am kommenden Samstag wollen die Jägersburger beim FSV Salmrohr den nächsten Dreier einfahren, auch wenn die Beine noch sehr müde sind.

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