Fußball-Landesliga Nuhic übernimmt beim TSC bis Sommer

Zweibrücken · Die Suche der Zweibrücker nach einem Trainer für die kommende Saison dauert an. An den Gerüchten um eine Rückkehr von Dennis Gerlinger sei nichts dran, betont der Fußball-Landesligist.

 Im Mai 2019 wurde Sanel Nuhic nach acht erfolgreichen Jahren als Trainer beim TSC Zweibrücken verabschiedet. Nun übernimmt er die Funktion am Wattweiler Berg bis zum Ende der Saison wieder.

Im Mai 2019 wurde Sanel Nuhic nach acht erfolgreichen Jahren als Trainer beim TSC Zweibrücken verabschiedet. Nun übernimmt er die Funktion am Wattweiler Berg bis zum Ende der Saison wieder.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Zügig hat der TSC Zweibrücken nun eine neue Trainerlösung parat: Sanel Nuhic, der langjährige Coach des Fußball-Landesligisten, übernimmt den vergangene Woche frei gewordenen Posten von Jan Weinmann. An den Nuhic selbst nach der Saison 2018/19 das Amt übergeben hatte. Das erneute Engagement Nuhics soll aber nur bis zum Sommer andauern.

„Ich finde das eine ganz tolle Geste“, sagt der sportliche Leiter des TSC, Hakan Haliloglou. „Als Sanel damals nach acht Jahren bei uns aufgehört hat, hat er versprochen, dass er uns aushilft, wenn sein Heimatverein ihn braucht“ Gesagt, getan. „Ich bin stolz, dass er das nun auch tatsächlich machen wird“, betont Haliloglou. Klar sei aber auch, dass Nuhic nach dieser Saison dann „auf jeden Fall wieder aufhören“ und wieder komplett für seine Familie da sein wird. „Ich sehe mich nur als Notnagel“, betont Nuhic selbst. „Nichts anderes soll es werden.“

Daher dauere die Suche nach einem Haupttrainer für die neue Runde beim TSC weiter an. „Die Gespräche laufen immer noch, es gibt immer noch nichts Konkretes“, verweist der sportliche Leiter auch darauf, dass an den Gerüchten um eine Rückkehr von Dennis Gerlinger nichts dran sei. „Er steht nicht zur Debatte“, sagt Haliloglou. Gerlinger, der erst Anfang Dezember beim B-Ligisten TuS Rimschweiler als Spielertrainer für die kommende Runde verkündet wurde, hatte Ende der vergangenen Woche beim TuS um Aufhebung der Zusage gebeten, um die Chance als Trainer bei einem höherklassigen Verein zu suchen (wir berichteten).

Für die neue Runde sei der TSC auf der Suche nach einem Trainer, der auch mit „jungen Spielern kann“. Die Zweibrücker wollten den eingeschlagenen Weg demnach geduldig weiter gehen. „Ich will mit jungen Spielern irgendwann das Ziel erreichen, in der höchsten Liga des Verbands aufzulaufen“, erklärt Hakan Haliloglou.

Derzeit sieht es für den TSC allerdings nicht nach einem Sprung in die Verbandsliga Südwest aus. „Ich wäre ein schlechter sportlicher Leiter, wenn ich sagen würde: Wir haben unser Ziel erreicht“, umschrieb Haliloglou zuletzt die Situation des Landesligisten. In der derzeit unterbrochenen Runde liegen die Zweibrücker in der Südstaffel nach sechs Spielen mit sechs Punkten auf Rang sechs. Der – wird die Runde nach dem geplanten Modus Ende Februar fortgesetzt – die Teilnahme an der Abstiegsrunde bedeuten würde. „Bedingt auch durch die Corona-Zeit müssen wir erst mal sehen, weiter unsere Brötchen zu backen – und in der jetzigen Bäckerei zu bleiben“, sagt der sportliche Leiter.

Und das nun zunächst unter der Leitung von Sanel Nuhic. Im Mai vergangenen Jahres hatte sich der zweifache Familienvater nach acht Jahren als Trainer beim TSC zurückgezogen. Die vergangenen anderthalb Jahre abseits des Fußballplatzes habe er „sehr genossen“. „Die Zeit mit der Familie, ohne den Stress am Wochenende, ohne den Termindruck war sehr intensiv“, erzählt Nuhic, dass er auch selbst wenig Fußball gespielt hat in dieser Zeit. Der 43-Jährige habe andere Hobbys entdeckt: Tennis, Boxen, intensiveres Laufen. Nach der kurzen Überlegungszeit, ob er beim TSC plötzlich wieder in die Trainerrolle schlüpfen sollte, „freue ich mich jetzt riesig auf die Mannschaft, in der ich viele der Jungs ja noch kenne“. Es sei ihm bewusst, und darauf könnten sich auch die Spieler schon einstellen, dass es eine „sehr intensive“ Zeit wird. Recht zügig wolle er die Jungs fit machen, wenn auch aufgrund der derzeitigen Corona-Lage nur durch Individualtraining. Denn wenn Sanel Nuhic eine solche Aufgabe übernimmt, dann zu 100 Prozent. Das wissen viele der TSC-Verantwortlichen und Spieler noch aus seiner letzten Amtszeit.

Als der ehemalige Profi des FC Homburg und des 1. FC Saarbrücken 2011 von der TSG Mittelbach an den Wattweiler Berg kam, war es um den TSC nicht sehr gut bestellt – in sportlicher und finanzieller Hinsicht. Der Verein beschloss einen Neustart in der Bezirksliga, der im ersten Jahr im Abstieg endete. Im Mai 2013 scheiterte der TSC knapp am Wiederaufstieg, der 2014 als souveräner Meister aber gelang. Als Bezirksliga-Zweiter marschierten die Zweibrücker in die Landesliga durch, wo Sanel Nuhic nach dem ersten schwierigen Jahr mit seinem Team auf den Plätzen fünf, zwei und drei landete. Dann folgte der Abschied.

Der 43-Jährige sei auch nach dem Ende seiner Trainerzeit weiter nah am Verein dran gewesen, habe immer noch Kontakt zu einigen Spielern. „Er ist einer der besten und engagiertesten Trainer, die ich kennengelernt habe“, freut sich Hakan Haliloglou über diese Lösung für die nächsten Monate.

 Dennis Hirt wird ab der neuen Runde Co-Trainer beim TSC Zweibrücken – an wessen Seite ist unklar.

Dennis Hirt wird ab der neuen Runde Co-Trainer beim TSC Zweibrücken – an wessen Seite ist unklar.

Foto: Svenja Hofer

Was danach kommt, sei offen. Zumindest für den Posten als Hauptcoach. Denn klar ist bereits, dass der derzeitige Spieler Dennis Hirt ab Sommer auch als Co-Trainer fungieren wird. „Das hatten wir bereits ausgemacht, bevor die Trennung zwischen Jan Weinmann und dem Verein klar war. Aber das wird auf jeden Fall auch unter dem neuen Mann so bleiben“, betont der sportliche Leiter. Hirt geht im Sommer in seine vierte Saison am Wattweiler Berg. Der 27-jährige, torgefährliche Mittelfeldspieler kam damals vom Stadtrivalen VB Zweibrücken. An wessen Seite er ab der neuen Runde die Mannschaft führen wird, dazu wird Hakan Haliloglou in der nächsten Zeit nun weitere Gespräche führen. „Vielleicht bietet sich noch ein interessanter Trainer an. Denn ich denke, dass wir keine uninteressante Mannschaft sind.“ Haliloglou werde sich nun Zeit lassen und „alles anhören“. Der große Druck einer schnellen Lösung ist durch die Rückkehr von Sanel Nuhic nun erst mal gewichen.

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