Saisonaus vor dem Saisonstart

St Ingbert · Jetzt ist es endgültig, der SV St. Ingbert wird kommende Saison nicht in der Verbandsliga antreten. Bis zuletzt hatte es noch Hoffnung gegeben. In welcher Liga es in einem Jahr weitergehen wird, ist noch unklar.

 Die Spieler des SV St. Ingbert (rot) werden in dieser Saison im heimischen Mühlwaldstadion keine Tore schießen. Foto: Spellbynder

Die Spieler des SV St. Ingbert (rot) werden in dieser Saison im heimischen Mühlwaldstadion keine Tore schießen. Foto: Spellbynder

Foto: Spellbynder

Der SV St. Ingbert hat seine Mannschaft vom Spielbetrieb der Fußball-Verbandsliga Nordost zurückgezogen. Ausschlaggebend für diesen Schritt waren gravierende Personalprobleme. "Ich habe den Saarländischen Fußball-Verband informiert, dass wir keine Chance mehr sehen, bis zum Saisonbeginn einen quantitativ ausrechenden Kader zusammenbekommen", erklärte der Spielausschuss-Vorsitzende Michael Graf.

Zuletzt hatte Trainer Niyazi Bayazit nur noch sechs Spieler zur Verfügung. Diese Akteure dürfen nun ablösefrei den Verein verlassen. Bayazit würde gerne bei einem anderen Club als Torwart-Trainer oder Trainer weitermachen. "Für ihn tut es mir besonders leid. Wir wollten hier auf ihn als neuen Cheftrainer setzen, und jetzt steht er plötzlich ohne Verein da. Hoffentlich kommt er noch irgendwo anders unter", meinte Graf bedauernd.

Die St. Ingberter stehen damit als erster Absteiger fest. In welcher Liga es für den Traditionsverein in der Saison 2017/18 weitergehen könnte, muss nun der Verband entscheiden. Im vergangenen Jahr hatten die Verantwortlichen von Borussia Neunkirchen ihre zweite Mannschaft nach dem offiziellen Rundenbeginn am 1. Juli vom Spielbetrieb zurückgezogen und dürfen nun in der Bezirksliga einen Neustart wagen. Allerdings gibt es beim Verband Überlegungen, den entsprechenden Paragraf zu ändern und abgemeldete Mannschaften künftig in der untersten Spielklasse antreten zu lassen.

"Wir haben diese Entscheidung nicht bewusst auf die Zeit nach dem 1. Juli verschoben. Vielmehr hat bis zuletzt die Hoffnung bestanden, doch noch einen Verbandsliga-Kader melden zu können", betont Graf. Allerdings hatten sich dann einige Spieler von der bereits zuvor abgemeldeten zweiten Mannschaft doch noch kurzfristig zu einem Vereinswechsel entschieden. Sie hatten sich den Sprung von der A-Klasse in die Verbandsliga sportlich nicht zugetraut.

Der 63-jährige Graf gehört bereits seit 42 Jahren dem SV St. Ingbert an und ist aktuell auch 3. Vorsitzender. Nachdem der 1. und 2. Vorsitzende jeweils zurückgetreten sind, liegt nun die gesamte Vorstandsarbeit auf seinen Schultern. "Es gab zuletzt Angebote anderer Vereine, doch ich will meinen Herzensverein in der vielleicht bittersten Stunde bislang überhaupt nicht im Stich lassen. Wir werden die Arbeit wieder auf mehrere Schultern verteilen und streben sowohl im Aktiven- als auch im Jugendbereich einen kompletten Neuaufbau an. Momentan stehen wir vor einem Scherbenhaufen, aber Aufgeben ist keine Option", betont das SVI-Urgestein.

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