Abschluss in Sicht Roth will Insolvenzplan „in Kürze“ vorlegen

Zweibrücken · Der SVN Zweibrücken will das Verfahren schnellstmöglich abschließen, um unter neuer Führung und ohne Schulden in die kommende Saison starten zu können.

 Die dunklen Wolken, die vor drei Jahren beim SVN Zweibrücken mit dem Start des Insolvenzverfahrens aufgezogen sind, lichten sich langsam wieder. Der Abschluss ist in Sicht.

Die dunklen Wolken, die vor drei Jahren beim SVN Zweibrücken mit dem Start des Insolvenzverfahrens aufgezogen sind, lichten sich langsam wieder. Der Abschluss ist in Sicht.

Foto: Martin Wittenmeier

Noch ist der endgültige Insolvenzplan im Verfahren des SVN Zweibrücken nicht komplett ausgearbeitet. Noch haben die Gläubiger diesem nicht zugestimmt. Und doch ist Insolvenzverwalter Jürgen Roth guter Dinge, dass das Verfahren bald zum Abschluss gebracht werden und der Fußball-B-Klassevertreter schuldenfrei in die kommende Spielzeit starten kann.

„Noch läuft das Verfahren ganz normal weiter“, sagt Jürgen Roth. Bis zur vergangenen Woche hatten die Gläubiger Zeit, nachträglich angemeldeten Forderungen zu widersprechen. „Viele Nachtragsmeldungen gab es aber nicht“, erklärt der Insolvenzverwalter. So habe sich die Zahl der Gläubiger, rund 50 waren es bisher, nicht groß geändert, auf die die rund 40 000 Euro verteilt werden könnten. Ungefähr diese Summe würde aus dem 100 000 Euro umfassenden Erbe einer Niederauerbacherin nach Bezahlung der anfallenden Rechnungen sowie der Kosten des Insolvenzverwalters und des Gerichts übrig bleiben – und dann an die Gläubiger verteilt werden.

Bis es allerdings soweit ist, müssen noch ein paar Hürden genommen werden. Zunächst muss Roth den Insolvenzplan fertigstellen. Zu dem gehört auch ein Finanzplan des Vereins, der abbildet, dass der SVN nach Abschluss des Insolvenzverfahrens wirtschaftlich weiterbestehen kann. Das sehe gut aus, hatte der sportliche Leiter Reiner Seibert bei der Mitgliederversammlung im November erklärt (wir berichteten). Das funktioniere allerdings nur, weil das Sportheim weiterhin ehrenamtlich geführt wird. „Einen Entwurf des Insolvenzplans habe ich dem Insolvenzrichter bereits vorgelegt“, erklärt Jürgen Roth. Noch lägen allerdings nicht alle Rückmeldungen der Gläubiger mit Sicherheiten vor, auf deren Grundlagen die Forderungen errechnet werden. Jürgen Roth nennt ein einfaches Beispiel für solche Sicherheiten: „Wenn ein Gläubiger etwa Forderungen von 10 000 Euro hat und als Sicherungsübereignung etwa die Bestuhlung in der Gaststätte, deren Wert sich auf 2000 Euro beläuft, dann würde dieser Gläubiger im Insolvenzplan mit 8000 Euro bedacht.“ Es gebe auch noch einige komplizierte Rechnungen, zum Beispiel, wenn Sicherheiten am Erbpacht-Grundstück bestehen. „Da sind wir noch in Korrespondenz mit den Gläubigern“, erklärt Roth, der hofft, diese aber „in Kürze“ zum Abschluss und den Insolvenzplan mit den entsprechenden Quoten in die endgültige Fassung bringen zu können. Bis Ende März, Anfang April soll das abgehakt sein, erklärt der Insolvenzverwalter auf genauere Nachfrage. Der Plan wird dann wieder dem Insolvenzrichter vorgelegt, worauf ein Termin mit den Gläubigern vor dem Insolvenzgericht folgt. Dieser steht noch nicht fest. Bei dieser Versammlung werden die Gläubiger in Gruppen – zusammengesetzt „nach Ähnlichkeit der Interessen“ – über den Insolvenzplan abstimmen. Um am Ende die Zustimmung der Gläubiger und anschließend die Bestätigung des Insolvenzgerichts zu erhalten, muss in jeder einzelnen Gruppe die Mehrheit zustimmen, und insgesamt die Mehrheit aller Gruppen, erklärt Roth. Der Rechtsanwalt aus Kusel schätzt, dass dieses ganze Prozedere bis Mai, spätestens Juni über die Bühne geht.

 Der SVN-Vorsitzende Richard Denger sehnt das Ende des Insolvenzverfahrens herbei.

Der SVN-Vorsitzende Richard Denger sehnt das Ende des Insolvenzverfahrens herbei.

Foto: Wille MArco

„Für uns wäre es natürlich gut, wenn es schneller zum Abschluss kommt“, sagt der SVN-Vorsitzende Richard Denger mit Blick auf die kommende Runde. Denn in dieser möchte er nach über 40 Jahren im Vorstand der Niederauerbacher nicht mehr als Vorsitzender fungieren. „Es war wirklich eine schöne Zeit – aber die letzten vier Jahre waren schlimm“, spricht Denger die schwierigste Phase des Vereins an. Neuwahlen sind aber erst nach dem Abschluss des Insolvenzverfahrens möglich. Der dann neuen Führungsriege, die ohne Schulden in die neue Saison gehen soll, würde der Vorsitzende zur Vorbereitung der Runde aber mehr Zeit wünschen. „Auch für Sponsorengespräche wäre das wichtig.“

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