Rosberg setzt ein Ausrufezeichen

Baku · Im Formel-1-Neuland Aserbaidschan hat Nico Rosberg seine Form wiedergefunden. Der Mercedes-Pilot fuhr beim Großen Preis von Europa zu seinem fünften Saisonsieg und bleibt in der WM-Wertung vorne.

 Müde und erschöpft, aber glücklich: Nico Rosberg freut sich über seinen Sieg beim Großen Preis von Europa. „Es war unglaublich, ein perfektes Wochenende für mich“, sagt er. Foto: kurtsikidze/dpa

Müde und erschöpft, aber glücklich: Nico Rosberg freut sich über seinen Sieg beim Großen Preis von Europa. „Es war unglaublich, ein perfektes Wochenende für mich“, sagt er. Foto: kurtsikidze/dpa

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Eiskalt, perfekt, überglücklich: WM-Spitzenreiter Nico Rosberg hat bei der Premiere auf der "Männerstrecke" in Baku dank einer beherzten und hochkonzentrierten Leistung seinen nie gefährdeten fünften Saisonsieg gefeiert und seinem Mercedes-Stallrivalen Lewis Hamilton im WM-Titelkampf auf der schnellsten Stadtrundfahrt der Welt eine Lehrstunde in Sachen Professionalität erteilt.

Rosberg feierte seinen Start-Ziel-Erfolg beim Großen Preis von Europa vor Ferrari-Star Sebastian Vettel und dem Mexikaner Sergio Perez (Force India ) mit einem beherzten Sprung in die freudestrahlende Schar seiner Mechaniker - Hamilton dagegen bezahlte den Preis für Startplatz zehn nach seinem Qualifying-Unfall und Problemen beim Umgang mit Motor- und Elektronikproblemen mit Platz fünf. Rosberg ist dem Engländer im WM-Kampf damit wieder auf 24 Punkte enteilt.

"Es war unglaublich, ein perfektes Wochenende für mich", sagte Rosberg bei der Siegerehrung: "Alles ist super für mich gelaufen, vielen Dank an das gesamte Team. Ich konnte heute mit dem Auto machen, was ich wollte." Hamilton haderte: "Ich hatte keine Ahnung, was es war. Es gibt 16 verschiedene Motoreinstellungen und ungefähr 200 Einstellungen am Lenkrad. Ich habe nichts gemacht, das Problem hat sich irgendwie von selbst gelöst."

Wäre das früher passiert, hätte er "vielleicht an der Show teilnehmen können" sagte der Sieger der vorherigen beiden Rennen in Monaco und Kanada. Damit gab nicht Hamilton, der ohne spezielle Vorbereitung auf den Kurs nach Baku gereist war, das Tempo an, sondern der vom Briten für seine Sicherheitsbedenken belächelte Rosberg. Nachdem er den Siegerpokal aus den Händen des autokratischen aserbaidschanischen Staatspräsidenten Ilham Alijew entgegengenommen hatte, erhielt er das volle Lob von Team-Boss Niki Lauda . "Perfektes Rennen von Nico, besser kann man es nicht machen", sagte der Ex-Weltmeister und stellte den Unterschied zwischen seinen Piloten an diesem Tag heraus: "Nico hat das früher verstellt, das war Kopf und Glück. Beim Lewis hat es einfach länger gedauert. Deswegen ist er immer langsamer geworden. Lewis muss das Wochenende abhaken, Neustart in zwei Wochen in Spielberg."

Am ehesten folgen konnte Rosberg noch Vettel, der nach seinem zweiten Platz in Folge vollauf zufrieden war. "Ich weiß nicht, was Nico gemacht hat. Er ist einfach vorne weggezogen, ich hab ihn dann auch nicht mehr gesehen", sagte der Heppenheimer, der mit 96 Punkten seinen dritten Platz in der WM hinter Rosberg (141) und Hamilton (117) festigte.

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