Fußball-Verbandsliga Bis zur Winterpause die Weichen stellen

Rieschweiler · Fußball-Verbandsligist SG Rieschweiler tritt am Samstag in Bad Kreuznach an. Die Partie bildet den Auftakt dreier wichtiger Spiele, in denen sich das Team von Trainer Hildebrandt in eine gute Position in der Abstiegsrunde bringen kann.

 So ernüchtert schlichen die Rieschweiler um Kapitän Christian Ohlinger (Mitte) und Spielertrainer Patrick Hildebrandt (Rechts) in den letzten drei Partien vom Platz. Trotzdem kann sich die SGR bis zur Winterpause noch in eine gute Position in der Abstiegsrunde bringen. Der Auftakt soll am Samstag in Bad Kreuznach gelingen.

So ernüchtert schlichen die Rieschweiler um Kapitän Christian Ohlinger (Mitte) und Spielertrainer Patrick Hildebrandt (Rechts) in den letzten drei Partien vom Platz. Trotzdem kann sich die SGR bis zur Winterpause noch in eine gute Position in der Abstiegsrunde bringen. Der Auftakt soll am Samstag in Bad Kreuznach gelingen.

Foto: Wittenmeier/Martin Wittenmeier

Die „Wochen der Wahrheit“ sind eine jener sträflich überstrapazierten Phrasen der Sportberichterstattung. Doch auch ohne tief in der Grabbelkiste der Glückskeksweisheiten zu wühlen, lässt sich feststellen: Fußball-Verbandsligist SG Rieschweiler stehen entscheidende Spiele bevor. Den Auftakt macht am Samstag um 14.30 Uhr die Auswärtspartie beim einen Rang besser platzierten Sechsten SG Eintracht Bad Kreuznach. Bis zum Ende der Hauptrunde folgen noch Spiele zu Hause gegen Schlusslicht SG Meisenheim (4. Dezember) und beim Vorletzten TuS Hohenecken (12. Dezember). All jene Teams werden mit Sicherheit (Meisenheim und Hohenecken) oder zumindest mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit (Bad Kreuznach) mit der SGR in die Abstiegsrunde gehen. Und nur Punkte, die gegen jene Mannschaften gesammelt wurden, werden dort übernommen.

„Wir haben es also in den eigenen Händen, uns eine gute Ausgangslage für die Abstiegsrunde zu erkämpfen“, sagt deshalb Rieschweilers Spielertrainer Patrick Hildebrandt. Selbst das verbleibende Spiel seiner Mannschaft in der Hauptrunde am 27. November zu Hause gegen den Vierten VfR Baumholder könnte wichtig werden, sollte der VfR (21 Punkte) noch von Steinwenden (20) auf einen Abstiegsrundenplatz geschoben werden.

Im Fokus stehen bei Hildebrandt aber jene drei Partien gegen die Konkurrenten im Keller. „Wenn wir da sieben Punkte holen, nehmen wir insgesamt 14 mit. Dann wären wir in einer guten Position“, rechnet der 38-Jährige vor. Und fordert von seinem Team, im Hauptrunden-Endspurt noch einmal alles rauszufeuern.

Der Trend spricht momentan aber gegen die SGR. Rieschweiler verlor die letzten drei Partien in Serie, kassierte am vergangenen Spieltag an der dicken Eiche eine 0:6-Packung gegen Steinwenden, ebenfalls ein möglicher Konkurrent in der Abstiegsrunde. „Ich hoffe es“, antwortet Hildebrandt auf die Frage, ob die herbe Pleite aus den Köpfen seiner Spieler verschwunden sei. „Wir haben gedacht, wir wären mit dem Gegner auf Augenhöhe. Das war aber nicht so“, hadert der Trainer, der die Konstanz seiner Mannschaft als größte Baustelle ausgemacht hat. „An guten Tagen halten wir gegen die Spitzenteams mit. Wie beim Sieg gegen Pirmasens II. An schlechten gehen wir unter. Wir haben eine junge Mannschaft. Aber diese Klatschen, die wir nicht erst seit dieser Saison immer wieder kassieren, müssen wir vermeiden.“

Dass dies am Samstag gegen Bad Kreuznach gelingt, davon ist Hildebrandt überzeugt. Auch weil sein Team im September bereits unter Beweis gestellt hat, dass es die SG in die Knie zwingen kann. Obwohl Rieschweiler eine Halbzeit lang in Unterzahl spielen musste, gewann die Mannschaft ihr Kerwe-Spiel mit 3:2. Die Vorbereitung auf das Rückspiel am Samstag ist für Hildebrandt aber keine einfache. Denn beim Gegner steht seit kurzem ein neuer Trainer an der Seitenlinie. Murat Yasar hat bei der SG Thomas Schwarz abgelöst. Yasars Einstand am letzten Spieltag ging allerdings gründlich in die Hose. In Baumholder unterlag Bad Kreuznach mit 0:5.

„Wir sind uns nicht zu hundert Prozent sicher, wie der Gegner taktisch agieren wird, das macht es etwas schwerer“, sagt Hildebrandt. Seine Mannschaft soll aber genauso auftreten wie schon im Hinspiel: „Wir müssen aggressiv sein. Bad Kreuznach hat gute Fußballer. Denen müssen wir den Spaß nehmen.“

Verzichten muss der SGR-Trainer gegen Bad Kreuznach neben seinen Langzeitverletzten allerdings auch auf Stürmer Marc Daniel Arzt. Der 24-Jährige muss eine Pflichtveranstaltung seiner Universität besuchen. Dafür steht Eric Mayer wieder zur Verfügung.

Doch auch eine Entwicklung abseits des Rasens treibt Patrick Hildebrandt um. In Sachsen wurde angesichts rapide steigender Infektionszahlen die sogenannte „Belastungsstufe“ erreicht. Der Amateurfußball ist dort bereits (wieder) zum Erliegen gekommen. Droht ähnliches auch in Rheinland-Pfalz? „Klar macht man sich da Gedanken, ob wir die vier Spiele bis zur Winterpause überhaupt noch durchbekommen. Aber ich kann es ja nicht beeinflussen“, sagt der Trainer. „Wir haben hier im Verein aber ein bewährtes Hygienekonzept und versuchen, uns so wenig wie irgendwie möglich in der Kabine aufzuhalten“, berichtet der 38-Jährige. Er ist zumindest vorsichtig optimistisch, dass die Spielzeit regulär zu Ende gebracht werden kann. „Ich glaube, es könnte sogar reichen, wenn wir nächstes Jahr erst im April wieder einsteigen. In der Abstiegsrunde sind es dann ja nicht mehr allzu viele Spiele“, sagt Hildebrandt über jene Partien, die für seine Mannschaft dann tatsächlich die Wochen der Wahrheit bedeuten werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort