Fußball-Kolumne Attraktiv vor allem für die Kleinen

David gegen Goliath – diese Duelle sind im Sport immer besonders reizvoll. Deshalb fiebern Spieler, Fans und Verantwortliche der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar – zumindest die der David-Vertreter – dem Start der neuen Runde bereits voller Vorfreude entgegen. Denn Woche für Woche wird es in der neuen Saison genau zu dieser Konstellation kommen in der plötzlich so attraktiven Spielklasse.

Ist es für die Regionalliga-Absteiger wie die Traditionsclubs FC Homburg und Eintracht Trier, den 1. FC Kaiserslautern II sowie den FK Pirmasens ein bitterer Gang – statt in die Stadien nach Offenbach, Mannheim oder Elversberg geht es nun auf die Dorfplätze nach Karbach, Eppelborn und Diefflen – freuen sich all diese anderen Clubs auf die großen Namen, auf eine tolle Zuschauerkulisse und attraktive Spiele.

Allerdings, und davor habe ich, die einem der Oberliga-Dorfvereine angehört, etwas Bammel, muss den Kleinen bei aller Freude über die reizvollen Partien bewusst sein, dass es in dieser Liga umso schwerer wird, die Punkte zu erkämpfen und den Klassenverbleib zu meistern. Das trübt bei den Davids die Vorfreude allerdings keineswegs. Eher starten sie, wie gestern Abend auch der FSV Jägersburg – für den gefühlt immer noch Welten zwischen sich und dem am kommenden Donnerstag ins Training einsteigenden FC Homburg liegen – derzeit mit noch größerer Motivation in die Vorbereitung, ackern, schwitzen und geben Vollgas, um dem einen oder anderen Goliath vielleicht doch ein Bein stellen zu können. Bei allem Respekt, der vor allem bei dem Wissen um die riesige Lücke, die zwischen den Etats der Vereine klafft, doch vorhanden ist. Geht es nach dem Budget, so dürfte der FC Homburg mit seinen rund 1,7 Millionen Euro und den damit verbundenen Möglichkeiten die Favoritenstellung in der Liga einnehmen, geradezu locker durchmarschieren. Und doch – fünf Euro ins Phrasenschwein – müssen alle Spiele erst einmal gespielt werden.

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