Reizende Fußball-Derbys

Fußballfans kommen in Zweibrücken gerade voll auf ihre Kosten: Es herrscht Derbyzeit. Das Duell zwischen dem TSC und der VB Zweibrücken ist gerade vorbei, da steht schon das nächste Derby an: Der SVN erwartet am Samstag den FK Pirmasens im Westpfalzstadion.

Während sich die Zweibrücker Fußballherzen am vergangenen Wochenende teilten, die VBler sich wie bei den vergangenen beiden Aufeinandertreffen geschlagen geben und als Verlierer die kurze Heimreise antreten mussten, können sich die Zweibrücker Fußball-Anhänger am Samstag zusammentun, wenn es gegen "die Klub" geht.

Diese Aufeinandertreffen der benachbarten Vereine üben seit jeher einen besonderen Reiz auf die Anhänger - und Spieler - aus. Spieler, Verantwortliche und Fans kennen sich. Man trifft sich auf der Arbeit, beim Bäcker und beim Einkaufen. Da will keiner klein beigeben. Schon Tage vor dem Anpfiff wird gestichelt und die Niederlage des jeweils anderen in prophetischer Manier vorausgesagt. Das alles gehört dazu. Gerade in höheren Ligen haben Derbys allerdings häufig einen faden Beigeschmack: Randalen zwischen den Fans , übertriebene Aggressivität auf dem Platz.

Mit dem Anpfiff der Partie vor einer ungewohnt großen Kulisse - auf dem Wattweiler Berg versammelten sich am Samstag 800 Zuschauer - werden die Emotionen auf den Platz übertragen, kochen bisweilen über. Auch die Spieler des TSC und der VBZ schubsen, schimpfen, kämpfen über 90 Minuten um jeden Millimeter. Es geht hier nicht nur um Punkte, sondern vor allem ums Prestige. Mit diesem darf der TSC nach dem deutlichen 5:0-Sieg protzen. Zumindest bis zum Rückspiel Ende März. Die VBler müssen bis dahin sicher den ein oder anderen hämischen Spruch über sich ergehen lassen. Und dennoch überwiegen hier nach dem Spiel die positiven Eindrücke. Übermäßige Härte oder Hass? Auf dem Wattweiler Berg nicht die Spur. Nach dem Abpfiff des Derbys der Stadtrivalen dominieren im Fußballgeschäft nicht unbedingte alltägliche Szenen: Dem kurzen Jubel der Gastgeber folgen herzliche Umarmungen mit dem enttäuschten Gegenüber, die Spieler klatschen ab, gratulieren oder trösten sich. Das Derby zwischen den Traditionsclubs war eines jener Sorte, das ein Fußballerherz höher schlagen lässt. Ein Fest, das nicht nur eingefleischte TSC- und VBZ-Anhänger anlockte.

Das wünscht sich am Samstag auch der höchstklassige Zweibrücker Verein aus Niederauerbach. Der überraschende Sieg des SVN zuletzt in Kassel sorgt für etwas Aufschwung. Für das Team von Adis Herceg kommt das Regionalliga-Derby damit genau zur rechten Zeit.

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