Sportkolumne Redet miteinander – nicht übereinander

Selbstkritik ist obszön und macht schlechte Haut. Nur so lässt sich der infantile Zank rund um die drohende Auflösung der Handballspielgemeinschaft HWE Homburg erklären. Die beiden Parteien – der TV Homburg auf der einen und der SSV Erbach sowie der HSV Waldmohr auf der anderen Seite – sind so verbissen darauf fixiert, sich gegenseitig die Schuld an der Trennung in die Schuhe zu schieben, dass vor dem geistigen Auge rotznäsige Kinder erscheinen, die sich im Sandkasten gegenseitig die Förmchen wegnehmen.

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Foto: SZ/Lorenz, Robby

Beide Seiten nehmen für sich in Anspruch, dem (Ex-)Partner die Hand zur Zusammenarbeit reichen zu wollen – nur um kurz darauf jede Brücke zur Versöhnung abzufackeln. Mit Brandbeschleuniger. HWE-Spieler Christian Boscolo sagte konsterniert: „Traurig, dass die Vereine es nicht hinbekommen.“ Das müssen sie aber. Man ist es der Mannschaft, den Anhängern und dem Handball in Homburg ganz einfach schuldig, dass man sich noch einmal an einen Tisch setzt und miteinander statt übereinander spricht. Und zwar selbstkritisch.

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