Leichtathletik Raphael Holzdeppe gewinnt bei Saisonauftakt von Daniel Clemens

Leuven · Dem Stabhochspringer des LAZ Zweibrücken reichen 5,51 Meter zum Sieg in Leuven. Seinem Teamkameraden diente das Meeting in Belgien zur Trainingsmotivation.

 Erst seit August ist LAZ-Stabhochspringer Daniel Clemens nach der Entfernung seiner Weisheitszähne wieder voll im Training.

Erst seit August ist LAZ-Stabhochspringer Daniel Clemens nach der Entfernung seiner Weisheitszähne wieder voll im Training.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Den ersten Sieg der Corona bedingten Late Season hat Raphael Holzdeppe eingefahren. Mit der Höhe von 5,51 Metern war der Stabhochspringer des LAZ Zweibrücken bei dem Meeting im belgischen Leuven allerdings nicht ganz zufrieden. „Ich muss zugeben, dass ich etwas müde war bei meinem dritten Wettkampf innerhalb von sechs Tagen“, schrieb der Weltmeister von 2013 via Instagram. Am Samstag setzte sich der 30-Jährige aber dennoch gegen die Konkurrenz um den Lokalmatadoren Ben Broeders, Sieger der vergangenen beiden Sky’s-the-Limit-Meetings in Zweibrücken, den niederländischen Rekordhalter Menno Vloon sowie den deutschen Teamkollegen Torben Blech (Bayer Leverkusen) durch.

Mit dabei in Leuven war erstmals in dieser Sommersaison auch LAZ-Athlet Daniel Clemens. Über seine gemeisterte Anfangshöhe von 4,81 Metern „brauchen wir gar nicht zu reden“, brachte er gleich seine Meinung dazu zum Ausdruck. Obwohl diese Höhe – auch aus den 14 Anlaufschritten – bei Weitem nicht den Ansprüchen des 28-Jährigen genügen, sei er dennoch froh gewesen, überhaupt endlich wieder einen Wettkampf bestreiten zu können. Wochenlang hatte Clemens mit seinen Weisheitszähnen zu kämpfen. „Im Juni hat das mit den Schmerzen angefangen, im Juli mussten die Zähne dann raus“, erklärt er. Vier Wochen sei er durch die Operationen „komplett weg vom Fenster“ gewesen. Vor und zwischen den beiden Eingriffen war ans Springen nicht zu denken. Abgesehen von den Schmerzen, sei das Risiko für Nachblutungen und Entzündungen viel zu hoch. Mehr als vier Tage „lockeres Stabitraining“ sei zwischen den Eingriffen nicht drin gewesen.

Richtig eingestiegen ist Daniel Clemens demnach erst wieder im August. „Aber du knüpfst dann ja nicht einfach da an, wo du Wochen zuvor aufgehört hast. Ich habe zunächst wieder mit allgemeinem Training begonnen.“ Und so diente der Wettkampf in Belgien dem LAZ-Springer, der durch die Weisheitszahn-Probleme wiederholt das vereinseigene Meeting sowie die DM verpasst hatte, vor allem dazu, wieder mal ein Wettkampf-Gefühl zu bekommen. „Und zur Motivation fürs Training“, betont Clemens. „Es ist wirklich viel schwieriger, kein Ziel vor Augen zu haben“, erinnert er sich auch an den Anfang der Corona-Krise zurück, als nach den Absagen der Olympischen Spiele in Tokio sowie der Europameisterschaften in Paris unklar war, ob in diesem Jahr überhaupt irgendwelche Wettkämpfe stattfinden würden.

Nachdem die Late Season für Daniel Clemens nun ganz besonders spät begonnen hat, bekommt er auch nur noch eine Möglichkeit, seine „wenig erfolgreiche“ Höhe von Samstag noch einmal zu steigern. Am Dienstag, 8. September, schwingt er sich beim 22. Internationalen Meeting Anhalt in Dessau-Roßlach in die Lüfte. Dort erhofft sich der LAZ-Stabhochspringer, der eine Bestmarke von 5,61 Metern stehen hat, aus längerem Anlauf dann Flüge jenseits der Fünf-Meter-Marke. „Ich will in diesem Jahr schon auch die Fünf vor dem Komma stehen haben“, betont er.

Höher hinaus soll es auch für Clemens‘ Teamkollegen Raphael Holzdeppe vor der Trainingspause, bevor sich der Fokus komplett auf die Sommerspiele 2021 richtet, noch gehen. Die 5,76 Meter, die er Mitte August in Leverkusen überquert hat, will der Olympia-Dritte von 2012 noch steigern. Bevor Holzdeppe allerdings die nächsten Höhen in Angriff nehmen wird, etwa beim Istaf in Berlin am 13. September, ist jetzt erst einmal „Zeit für Erholung“.

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