Raphael Holzdeppe beendet die Saison

München/Zweibrücken · Raphael Holzdeppe kam nicht rein in die Saison. Der Stabhochspringer des LAZ Zweibrücken hat 5,53 Meter stehen. Eine Verletzung aus dem Winter hat somit doch größere Folgen als befürchtet. Er hakt die Deutsche Meisterschaft am Wochenende in Ulm und die Europameisterschaft im August in Zürich ab und beendet die Saison vorzeitig

Wegen seiner anhaltend schwachen Form hat Stabhochsprung-Weltmeister Raphael Holzdeppe die Leichtathletik-Saison beendet. Der 24-Jährige vom Leichtathletikzentrum (LAZ) Zweibrücken tritt demnach auch nicht bei den Deutschen Meisterschaften am kommenden Wochenende in Ulm an. "Es läuft einfach nicht. Raphael hat die Saison abgebrochen. Es war für ihn eine sehr schwere Entscheidung", erklärte sein Trainer Chauncey Johnson. Eine akute Verletzung sei aber nicht der Grund für das Aus: "Es ist nichts kaputt." Holzdeppe fehlten nach einer wochenlangen Rückenverletzung im Winter aber zu viele Technikeinheiten, erklärt sein Münchner Trainer. Über 5,53 Meter war der gebürtige Pfälzer in diesem Sommer noch nicht hinausgekommen. Die Norm für die Europameisterschaft im August in Zürich (Schweiz) liegt bei 5,70 Metern. Seinen letzten Wettkampf bestritt Holzdeppe vor einem Monat im tschechischen Ostrau , wo er die Saisonbestleistung von 5,53 Metern.

Im Mai hatte der Zweibrücker noch Hoffnung, als er beim Diamond League Meeting in Shanghai über 5,52 Meter flog. Zwar entspreche diese Höhe noch bei Weitem nicht seinen Ansprüchen, schrieb er damals auf seiner Homepage, jedoch sei es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch die entsprechenden Höhen wieder von ihm angeboten werden können. Damals hatte Holzdeppe noch Hoffnung, sich bis zur EM steigern und zu alter Form finden zu können. "Es ist natürlich sehr schade", so die Reaktion des sportlichen Leiters des LAZ, Alexander Vieweg.

Raphael Holzdeppe hatte im August 2013 bei der Weltmeisterschaft in Moskau mit einem Sprung über 5,91 Meter - seiner aktuellen Bestleistung - sensationell Gold gewonnen vor dem haushohen Favoriten Renaud Lavillenie aus Frankreich. Bronze sicherte sich damals der Kölner Björn Otto, der wegen einer im Winter erlittenen Achillessehnenverletzung ebenfalls bei der DM in Ulm fehlt. Der Leverkusener Tobias Scherbarth führt mit 5,73 Metern derzeit die deutsche Saisonbestenliste an.

Für das LAZ Zweibrücken ist nach dem Ausfall von Kristina Gadschiew, die sich im Juni im Training die Achillessehne abriss, nach dem Saisonende von Holzdeppe nun Speerwerferin Christin Hussong die letzte verbleibende Hoffnung auf eine Teilnahme an der EM in Zürich. Sie hatte mit 63,34 Metern ein Meeting in Luzern gewonnen und dort die Norm geknackt.

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