Fußballkreis Pirmasens-Zweibrücken Ein alter Bekannter an der Spitze der Unparteiischen

Zweibrücken/Pirmasens · Obwohl er eigentlich nicht wollte, wurde Ralf Vollmar als Schiedsrichter-Obmann im Kreis Pirmasens/Zweibrücken wiedergewählt.

 Der neue  und alte  Kreisschiedsrichterobmann  Ralf Vollmar.   Foto: Hutzler

Der neue und alte Kreisschiedsrichterobmann Ralf Vollmar. Foto: Hutzler

Foto: Thomas Hutzler

Mit zwei Premieren lief am Montag der Kreisschiedsrichtertag des Fußballkreises Pirmasens/Zweibrücken ab und endete damit, dass Ralf Vollmar weiterhin an der Spitze der Unparteiischen steht. Trotz der Ankündigung nicht mehr kandidieren zu wollen, wählten die Kreis-Schiedsrichter den 60-Jährigen völlig überraschend für weitere drei Jahre als Obmann.

Damit ist Ralf Vollmar der alte und neue Schiedsrichterobmann des Fußballkreises Pirmasens/Zweibrücken. Anders als beim Neujahrsempfang im Jahr 2019, als Vollmar ankündigte, nicht mehr kandidieren zu wollen, revidierte der 60-jährige am Dienstag bereits bei der Begrüßung dieses Vorhaben. „Die Suche eines Nachfolgers verlief schwierig und in vielen Gesprächen hat sich herauskristallisiert, dass es gewünscht war, dass ich weitermache“, begründete Vollmar seinen Sinneswandel. Nach eigenen Aussagen wollte er in seinem Alter eigentlich nichtmehr die Nummer 1 der Schiedsrichter sein. „Ich habe aber zur Bedingung gemacht, dass auch andere Personen weitermachen. Ich wollte unbedingt eine gute Mannschaft mit der ich zusammenarbeite“, erklärt Vollmar. Das bedeutet, dass auch der Zweibrücker Alexander Seiberth stellvertretender Kreisschiedsrichterobmann bleibt.

Wie schwierig die Nachfolge verlief, zeigte sich bei den Vorschlägen zur Wahl, wer neuer Obmann werden sollte. Vollmar blieb der einzige Kandidat und bekam 25 Stimmen, bei sechs Enthaltungen und vier Gegenstimmen. Somit geht er bereits in seine fünfte Amtszeit. Und die dürfte keine Leichte werden:

So richtete Vollmar in seiner „Antrittsrede“ direkt einen Appell an alle Schiedsrichter. Auch wenn zum jetzigen Zeitpunkt schwer absehbar wäre ob und wann es weitergeht, sollten sie „bei der Stange bleiben“. In den letzten Jahren hätte der Kreis schon genug Schiedsrichter verloren. Wie er in seinem Bericht verlas, sank die Zahl an Unparteiischen im Vergleich zum Jahr 2016 trotz aller Bemühungen von 114 auf 85.

Vollmar sieht auch viel Arbeit auf den Ausschuss zukommen. So müssten unter anderem unbedingt neue Schiedsrichter akquiriert werden, da davon auszugehen sei, dass sich die Zahl der aktiven Unparteiischen weiter verringere. Hier zählten neben beruflichen-, gesundheitlichen- und persönlichen Gründen, auch die Unzufriedenheit über eingeteilte Spiele, verändertes Freizeitverhalten zu den Ursachen. Auch Unsportlichkeit und respektloses Verhalten gegenüber den Schiedsrichtern auf den Plätzen seien für den Rückzug von Unparteiischen verantwortlich.

Ein paar Neu-Besetzungen wird es indes doch geben: Fortan wird Sasha Geislar als Lehrwart fungieren. Er folgt auf Christian Weinkauff, der den Posten 17 Jahre lang innehatte. Thorsten Eschmann steht aus beruflichen Gründen ab sofort nicht mehr für die Öffentlichkeitsarbeit der Kreisschiedsrichter zur Verfügung.

Eigentlich hätte der Kreisschiedsrichtertag im Sportheim des FC Höheischweiler abgehalten werden sollen. Aufgrund der Pandemiesituation wurde er jedoch in eine virtuelle Veranstaltung umgewandelt. „Besondere Situationen erfordern einfach besondere Maßnahmen“, erklärt Ralf Vollmar, der mit der Resonanz nicht ganz zufrieden war. So gaben bei seiner erneuten Wahl von 85 wahlberechtigten Schiedsrichtern nur 35 ihre Stimmen ab, was einer Beteiligung von gerademal 41 Prozent entspricht. „Bei einer Teilnahme von weniger als der Hälfte, kann man nicht zufrieden sein. Ich kann aber niemand zwingen. Der heutige Abend spiegelt aber auch den Sitzungsbesuch wieder“, erklärt Vollmar, der daran erinnert, dass jeder Schiedsrichter verpflichtet sei, die Lehrabende zu besuchen.

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