Radsportler Máté Balázs Die Liebe für den Sport schon früh entdeckt

Niederwürzbach · Das Radsporttalent Máté Balázs aus Niederwürzbach ist in den U19-Nationalkader der Mountainbiker berufen worden. Dazu haben einige Erfolge des Vorjahres, nicht nur bei der MTB-DM, beigetragen.

 Das Niederwürzbacher Radsport-Talent Máté Balazs beim Training auf der Mountainbike-Strecke des RSC St. Ingbert im Betzental.

Das Niederwürzbacher Radsport-Talent Máté Balazs beim Training auf der Mountainbike-Strecke des RSC St. Ingbert im Betzental.

Foto: Degott/Wolfgang Degott

An ein Leben ohne Fahrrad kann sich Máté Balázs eigentlich nicht erinnern. Los ging es schon als Zweijähriger mit dem Laufrad, mit dem er stundenlang um den Esstisch in der Wohnung fahren konnte. Jetzt wurde er in den Nachwuchs-Nationalkader Mountain-Bike (MTB) des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) in der U19-Juniorenklasse berufen. Dazwischen liegen 14 Jahre, in denen sich der 16-jährige Schüler des Blieskasteler Von-der-Leyen-Gymnasiums immer weiterentwickelt hat.

Vor zehn Jahren durfte er erstmals Rennluft schnuppern. Erste Erfolge stellten sich sechs Jahre später ein. Balázs wurde Dritter im Felsenland Rock Race in Bundenthal und legte 2019 nach, als er Zweiter wurde. Im gleichen Jahr fuhr er dritte Plätze beim Schmelzer Geländetag und beim MTB Rhein-Main-Cup sowie seinen ersten Saarlandmeister-Titel ein. Gute Ergebnisse bei Rennen im vergangenen Jahr haben MTB-Bundestrainer Marc Schäfer auf das Talent aufmerksam gemacht. Platz drei bei den Deutschen Meisterschaften MTB 17 in Gedern und ein zweiter Platz beim 31. Uracher MTB-Rennen sowie der Sieg beim Schwarzwälder MTB-Cup U17 in Kirchzarten zeigten, dass der Niederwürzbacher in der Nachwuchs-Bundesliga inzwischen zu den besten Fahrern gehört. So nahm Marc Schäfer das Talent nach einem Jahr als Gastfahrer in die Bundesförderung auf. In Sichtungstrainings hat sich Máté Balázs zudem für die TIJV, einen dreiteiligen Vorwettkampf für die „Trophée de France des jeunes Vététistes“ im französischen Fumay, bestehend aus Downhill, Trial und Cross-Country-Rennen qualifiziert. In der letzten Disziplin konnte er seine Stärken an den Anstiegen ausspielen und als Sieger über die Ziellinie fahren.

Seit einem Jahrzehnt begleitet und fördert der Blieskasteler Niklas Bender, ehemaliger Radrennfahrer und frühere Inhaber des Radsportgeschäftes Puls Sport, wo er den jungen Máté auch kennenlernte, den Nachwuchsfahrer. „Schon früh habe ich seine Begeisterung für das Fahrrad gespürt, sein Talent in der Bewegung und beim Sport und vor allen Dingen seinen Biss und den Willen, immer mehr zu trainieren, um sich ständig zu verbessern“, blickt Bender zurück.

Zuerst habe er Fußball gespielt, doch schnell gemerkt, dass ihm das nicht gefällt. Dann wechselte er aufs Rad und dort sehr schnell aufs Mountain-Bike, erinnert sich Máté. Das lag nahe. Denn der RSC St. Ingbert, dem sich die 1992 aus Serbien ausgewanderte Familie Balázs anschloss, veranstaltete damals noch den bekannten MTB-Marathon und hatte eine eigene MTB-Rennstrecke rund um die Mittelstadt konzipiert. Auch dass das internationale Junioren-Radrennen Saarland Trofeo zweimal vor der Haustür gefahren. Immer an der Seite seines Sohnes ist dabei Vater Willi Balázs. Er stärkt ihm den Rücken und begleitet ihn zu den Rennen.

„Gute Technik und Kraft sind die Schwerpunkte in meinem Training, das sich größtenteils auf dem Mountain-Bike im Wald und auf dem Rennrad auf den Straßen abspielt“, erzählt der 16-Jährige. Erstmals bei einer deutschen Meisterschaft startete Máté, der sich mittlerweile im Verein Bike Aid Blieskastel zu Hause fühlt, 2018. Sie fand auf der Heimstrecke in St. Ingbert statt. Damals hatte er als ein Starter des jüngeren Jahrgang gegen die älteren, erfahrenen Konkurrenten noch keine Chance. Davon ließ er sich aber nicht entmutigen, feilte weiter an Athletik und Technik. Die Trainingspläne schreibt ihm dabei seit einem Jahr der Trainer des Saarländischen Radfahrer-Bundes (SRB), Benjamin Schwan. „Máté war immer der Kleinste und der Leichteste, hatte dadurch Nachteile gegenüber den ‚Frühentwicklern‘“, erklärt Bender. Doch mit zunehmendem Lebensalter kehrt sich das in einen Vorteil, da sich sein Leistungsgewicht, das im Radsport so wichtig ist, gepaart mit einer hohen Wattleistung und dem niedrigen Körpergewicht ständig erhöhe. Dies werde sich in den nächsten Jahren noch weiter entwickeln, „ich prophezeie ihm eine gute Zukunft“, sagt Bender.

Prüfsteine werden die nächsten Wettkämpfe sein. Dazu gehören Starts bei den UCI Junior Series im Rahmen des UCI MTB Weltcups, aber auch die Deutsche Meisterschaft am 18./19. Juni in Bad Salzdetfurth. Im Sommer wird Máté Balázs – auch um seine sportlichen Möglichkeiten zu verbessern – aufs Saarbrücker Sportgymnasium „Am Rotenbühl“, eine von 39 Eliteschulen des Sports in Deutschland, wechseln. So hofft der aktuell im Cyclocross Cup Südwest Führende auf die Nominierung zur Mannschaft, die zur Europameisterschaft im portugiesischen Anadia und der Weltmeisterschaft im französischen Skisport-Ort Les Gets fahren wird.

Der Pfälzische Merkur ist auf der Suche nach jungen Sporttalenten aus unserer Region. Gibt es auch in Ihrem Verein – ganz gleich ob im Fußball, Schwimmen, Turnen oder einer anderen Sportart – jemanden, der in diese Kategorie passt? Dann melden Sie sich in der Merkur-Redaktion per E-Mail an merkur@pm-zw.de.

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