Plötzlich mittendrin statt nur dabei

Zweibrücken/Berlin · Selten hat die Deutsche Meisterschaft im Schwimmen einen so großen Stellenwert: Es geht um ein Ticket für die WM in Russland, dem letzten großen internationalen Kräftemessen vor den Olympischen Spielen 2016 in Rio. Auch drei Zweibrücker sind in Berlin gemeldet.

 Nicht mehr nur Außenseiterin: Bei der Langbahn-DM in Berlin macht sich Marlene Hüther Hoffnung auf Medaillen. Foto: Wieck/pmz

Nicht mehr nur Außenseiterin: Bei der Langbahn-DM in Berlin macht sich Marlene Hüther Hoffnung auf Medaillen. Foto: Wieck/pmz

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Die Deutschen Meisterschaften vor der Brust, die WM vor Augen, Olympia im Hinterkopf: Für die deutschen Schwimmer beginnt ab heute schon so etwas wie der Countdown für Rio. Bei den nationalen Meisterschaften (9. bis 12. April) in Berlin kämpft das DSV-Team mit Paul Biedermann und Marco Koch an der Spitze um die Tickets für die WM in Kasan , dem letzten großen Kräftemessen der Weltelite vor den Sommerspielen 2016 am Zuckerhut. Auch drei Athleten der Zweibrücker Wassersportfreunde gehen im Berliner Europa-Sportpark an den Start. Marlene Hüther, Vanessa Dehaut und Moritz Bartels sind für die 15-köpfige Schwimmstartgemeinschaft (SSG) Saar Max Ritter gemeldet.

Nach den überraschenden fünf Medaillen bei der Kurzbahn-DM werden viele Augen auf die Marlene Hüther gerichtet sein. Das Schwimmtalent aus Dietrichingen steht mittlerweile mehr denn je im Fokus. Ob sie deshalb besonderen Druck verspüre? "Nö, ich werd mein Bestes geben und dann sehen wir ja, was dabei rauskommt", erzählt die 16-Jährige. Eine Medaille würde Hüther aber doch gerne mit nach Hause bringen. Fünf Einzel- und ein Staffelstart stehen auf dem Plan. Auch ihr saarländischer Landestrainer Ralf Steffen dämpft allzu hohe Erwartungen. "Die Kurzbahnsaison ist abgehakt, jetzt stehen neue Herausforderungen an. In die A-Finals sollte sie es schon schaffen, wenn sie ihre Leistung abrufen kann." Gemeinsam mit Antonia Massone, Sarah Bosslet und Anabel Ivanov greift Hüther bereits heute mit der 200-Meter-Freistil-Staffel der SSG als Titelverteidiger in den Wettbewerb ein. Ab Freitag stehen dann die Einzeldistanzen an. Die größten Chancen räumt Steffen seinem Schützling über ihre "Paradestrecken", die 200 Meter Lagen, Brust und Freistil ein. Zudem ist Marlene Hüther über die 50 Meter und 100 Meter Brust gemeldet.

Keine Gedanken verschwendet die 16-Jährige dagegen an die WM-Norm. Für viele des stark verjüngten DSV-Perspektivteams, dem auch Hüther angehört, kommt die Weltmeisterschaft in Kasan (24. Juli bis 9. August) noch zu früh. Bundestrainer Henning Lambertz rechnet mit etwa 25 Athleten, die in Berlin die WM-Normkriterien erfüllen und auf die sogenannte "Longlist" für Kasan kommen. Danach müssen die DSV-Schwimmer bei einem weiteren Wettkampf ihre Leistungen bestätigen und bei den German Open in Essen (1. bis 4. Juli) an den Start gehen.

Wsf-Schwimmerin Vanessa Dehaut kämpft am Samstag (200 Meter Schmetterling und Rücken) und Sonntag (100 Meter Rücken) in den Vorläufen um den Finaleinzug, Langstreckenspezialist Moritz Bartels ist über die 400, 800 und 1500 Meter Freistil im Einsatz.

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