Handball Pleitenserie beim Handball-Cup

Zweibrücken · Bei der VTZ Saarpfalz bleibt trotz zufriedenstellender Leistung ein fader Beigeschmack nach dem Ernst-Thiel-Hummel-Cup. Torwart Sven Mevissen stößt neu zum Team.

 VTZ-Spieler Wladislaw Korutschkin (rot) hat sich beim Vorbereitungsturnier in Merzig am Fuß verletzt und wird wochenlang ausfallen. Dafür gibts einen neuen Torhüter.

VTZ-Spieler Wladislaw Korutschkin (rot) hat sich beim Vorbereitungsturnier in Merzig am Fuß verletzt und wird wochenlang ausfallen. Dafür gibts einen neuen Torhüter.

Foto: Martin Wittenmeier

Die Handballer der VTZ verlieren ihre drei Auftritte beim Ernst-Thiel-Cup: Dass am Ende nur Platz acht heraussprang, war angesichts der namhaften Konkurrenz zu erwarten. Dennoch zeigte man sich zufrieden mit den eigenen Auftritten und dem Turnier an sich. Zwei Verletzungen trüben jedoch den guten Eindruck, den die Grgic-Jungs hinterlassen haben. Kreisläufer und Führungsspieler Wladislaw Kurotschkin fällt mit Mittelfußbruch mindestens acht Wochen aus (wir berichteten kurz) und auch Neuzugang Dusan Maric fehlt vorerst mit einer Schulterprellung.

Dass die VTZ Saarpfalz gegen fünf europäische Erstligisten sowie die HG Saarlouis, letztjähriger Zweitligist, und den TuS Dansenberg, der letztes Jahr ein sehr ordentliche Runde in der 3. Liga gespielt hat und sich vor der Saison sehr stark verstärkt hat, als Oberligameister nur Außenseiterchancen haben würde, war im Vorfeld klar. Die Mannschaft um Kapitän Philip Wiese zeigte aber in allen drei Partien ansehnlichen Handball und hätte mit etwas Glück auch einen Sieg feiern können. „Ich denke, dass wir uns gut verkauft haben“, sagte Grgic nach dem Turnier. Bereits vor der ersten Partie gelang den Zweibrückern noch eine Überraschung.

Torhüter Sven Mevissen war über das Wochenende zur Probe da und hinterließ einen guten Eindruck. „Unser Gasttorhüter ist ein super netter Kerl und war auch sehr gut. Ich hoffe, dass wir uns in den nächsten Tagen einigen können und er zu uns wechselt.“ Dieser Wunsch wurde nur wenige Stunden später erhört. Die Verantwortlichen der VTZ konnten den 20-jährigen von einem Wechsel in die Rosenstadt überzeugen. Er wird zusammen mit Yannic Klöckner das neue Gespann der VTZ bilden. Routinier Christian Ruppert bleibt als Backup weiterhin erhalten.

Im ersten Spiel bekamen es die Saarpfälzer mit einem der Turnierfavoriten zu tun. Gegen den Bundesligisten SG BBM Bietigheim war nichts zu holen, obwohl gerade die Anfangsphase der Partie offen gestaltet werden konnte. Der Bundesligist brauchte etwas, bis er in Schwung kam und nutzte vor allem die einfachen Ballverluste des Neudrittligisten. Mitte der ersten Halbzeit dann verletzte sich auch noch Kreisläufer Wladislaw Kurotschkin so schwer am Fuß, dass er nicht mehr mitwirken konnte und direkt ins Krankenhaus gebracht wurde. Am Abend wurden die schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Kurotschkin zog sich einen Mittelfußbruch zu und wird mindestens acht bis zehn Wochen fehlen. Für die VTZ wie für Kurotschkin ist das eine bittere Pille. „Wladi ist unser Fels in der Brandung und kaum zu ersetzen. Wir müssen jetzt enger zusammenrücken, um diesen Ausfall kompensieren zu können“, erklärt Grgic, der jetzt schon vor Beginn der Runde Angriff wie Abwehr umbauen muss. Kurotschkin ist eine der zentralen Figuren im VTZ-Spiel. Der selbst zeigte sich gestern gleichermaßen enttäuscht wie kämpferisch: „Ich habe mich sehr gefreut auf die Runde und die Vorbereitung verlief bis jetzt auch super. Kann man aber jetzt nicht mehr ändern. Es tut mir für die Jungs sehr leid, aber wir müssen jetzt trotzdem weiter Gas geben, denn wir sind auf dem richtigen Weg.“ In der zweiten Halbzeit konnten die Zweibrücker gegen den Bundesligisten die Fehlerzahl minimieren und die Partie offener gestalten. Am Ende verloren sie mit 14:20, ein Achtungserfolg.

In der zweiten Partie ging es gegen den österreichischen Vertreter aus Bregenz, der gegen den Ligakonkurrenten der VTZ, den TuS Dansenberg, mit 7:13 verlor. Die VTZ zeigte hier ihre beste Turnierleistung und hätte einen Sieg verdient gehabt. „Meiner Meinung nach war die Niederlage nach Siebenmeterwerfen für uns unverdient“, sagte Grgic. Aus den leichten Vorteilen, die sich die VTZ früh erarbeiten konnte, konnte der letztjährige Oberliga-Meister keinen Profit schlagen. Die Mannschaft aus Bregenz blieb dran und rettete sich ins Siebenmeterwerfen, wo sie die besseren Nerven bewies. Mit etwas mehr Glück hätte auch die VTZ diese Partie gewonnen und gegen die HG Saarlouis um Plätz fünf gespielt. So blieb am Sonntag nur die Partie um Platz sieben. Gegen den RTV 1879 Basel musste Grgic hier auf den nächsten Spieler verzichten. Rechtsaußen Dusan Maric zog sich in der Partie gegen Bregenz nach einem unglücklichen Zusammenstoß eine Schulterprellung zu. Der ohnehin schmale Zweibrücker Kader schrumpfte weiter. Dennoch ließen sich die Rosenstädter nicht entmutigen und warfen alles in die Waagschale. „Es war bis zum Ende ein harter und spannender Fight zwischen beiden Mannschaften. Leider haben uns die beiden Zeitstrafen in der zweiten Halbzeit sehr weh getan, denn der Gegner nutzte sie, um auf drei Tore davonzuziehen, was wir nicht mehr einholen konnten“, erklärte Grgic die Schlüsselszenen. Auch das dritte Spiel ging mit 27:30 verloren, womit den Zweibrückern nur der achte Platz blieb. Der VTZ-Coach zieht dennoch eine positives Fazit: „Für uns war es ein gelungenes Trainingswochenende. Wir hatten Testspiele mit starken Gegnern und ich bin sehr zufrieden mit der Art, wie wir uns präsentiert haben. Natürlich bleibt aber ein fader Beigeschmack nach den beiden Verletzungen von Wladi und Dusan.“ Den Cup gewann der SG BBM Bietigheim nach einem hitzigen Finale gegen den französischen Erstligisten aus Dünkirchen. Dritter wurde die TSG Friesenheim, die das kleine Finale gegen den TuS Dansenberg gewann. Fünfter wurde Bregenz Handball, das gegen die HG Saarlouis nichts anbrennen ließ.

In den kommenden Wochen geht es für die VTZ Saarpfalz an den Feinschliff, wobei die Arbeit mit dem Ball in den Vordergrund rückt. Heute und morgen stehen die nächsten Einheiten auf dem Programm, ehe es am Donnerstag ins Trainingslager in die Schweiz geht. Der viertägige Ausflug wird vor allem für Teambuilding genutzt, und die Mannschaft enger zusammenrückt. Mit dabei ist dann auch Sven Mevissen.

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