Tennis Plätze in Schuss aber leer beim TC Weiß-Blau

Zweibrücken · Der Zweibrücker Tennisclub brachte seine acht Plätze für den Saisonstart auf Vordermann. Dann kam Corona. Im Juni könnte es nun losgehen.

 Joachim Benoit, der zweite Vorsitzende des TC Weiß-Blau Zweibrücken vor der Tennisanlage des Vereins. Der älteste Tennisclub Zweibrückens ist in unmittelbarer Nähe des Westpfalz-Stadions beheimatet.

Joachim Benoit, der zweite Vorsitzende des TC Weiß-Blau Zweibrücken vor der Tennisanlage des Vereins. Der älteste Tennisclub Zweibrückens ist in unmittelbarer Nähe des Westpfalz-Stadions beheimatet.

Foto: Hagen/Markus Hagen

Beim ältesten Zweibrücker Tennisverein, dem TC Blau-Weiß Zweibrücken, liegen die Plätze brach. Und das schon seit Wochen. Das Eingangstor der Anlage ist fest verschlossen. Dort hat der Verein ein riesiges Hinweisschild angebracht. Jeglicher Spiel und Trainingsbetrieb ist aufgrund des Coronavirus geschlossen, steht drauf. Auch das Sportheim, in dem der Pächter vor der Schließung die rund 300 Mitglieder verköstigte, ist leer.

„Bis zum 7. Juni hat der Pfälzische Tennisbund sämtliche Aktivitäten im Spielbetrieb gestoppt“, berichtet Joachim Benoit, der zweite Vorsitzende des TC Weiß-Blau Zweibrücken. Dabei hatten alle Tennisclubs der Saisoneröffnung Ende April bereits freudig entgegengefiebert. „Das ist höhere Gewalt. Die Gesundheit aller Menschen geht natürlich vor“, sagt Benoit. Die Mannschaften der Aktiven, der Senioren und die Jugendteams müssen also noch warten bis sie wieder auf die Sandplätze können. Insgesamt sind es zwölf Teams beim TC Weiß-Blau.

 Der älteste Tennisclub der Stadt erwartet finanzielle Einbußen. Dem Pächter des Tennissportheims fehlen die Einnahmen aus seinem Gastronomiebetrieb. Benoit: „Im Vorstand werden wir überlegen, wie weit wir unserem Pächter finanziell entgegen kommen können.“ Dies gilt auch für eine Tennisschule, die die TC-Anlage nutzt. Auch die Betreiber dieser Schule können keine Einnahmen für Übungs- und Trainerstunden kassieren. Der stellvertretende Vorsitzende hofft, dass sich die Zwangspause für die Tennisspieler im Rahmen hält und nicht die gesamte Sommersaison im Freien ins Wasser fällt. Die Arbeit für die Herrichtung der Plätze, die schon Anfang März verrichtet wurde, soll freilich nicht umsonst gewesen sein.

Die Sandplätze werden für gewöhnlich von den Mitgliedern selbst hergerichtet. Eine Spezialfirma übernimmt die zwei Kunstrasenplätze des Vereins. „Dieser Einsatz der Firma kostet den TC Weiß-Blau rund 4000 Euro.“ Alle acht Plätze von der Firma herrichten zu lassen, würde das Budget des TC übersteigen.

Gegründet wurde Weiß-Blau Zweibrücken am 14. Januar 1899. Damals noch unter dem Namen Law Tennis Club. Bereits ein Jahr später baute der Verein die ersten Plätze an der Kreuzung Luitpoldstraße/Bubenhausener Straße. Zwei Jahre später zählte der Verein schon 33 Mitglieder. Die Mitgliederzahl stieg in den kommenden Jahren stetig. 1926 wurde der Turnverein Zweibrücken ins Leben gerufen. Der TV wollte auch eine Tennisabteilung. Die Spieler sollten auf einem der Plätze des Law Tennis Club spielen. Doch das war nicht möglich. Daher wurde mit dem TC Weiß-Blau Zweibrücken ein gemeinsamer Verein gegründet, deren Mitglieder schnell Hacke und Schippe in die Hand nahmen, um auf dem heutigen Gelände gegenüber des damaligen Hohenfelsparks Plätze zu errichten. Tennis als Volkssport wurde immer populärer. Die Zahl der Tennisspieler stieg und stieg.

Die Tennisplätze in der Karlsruher Innenstadt aufgenommen aus der Luft. Ähnlich leergefegt sieht es derzeit auch auf den Anlagen des TC Weiß-Blau Zweibrücken aus.

Die Tennisplätze in der Karlsruher Innenstadt aufgenommen aus der Luft. Ähnlich leergefegt sieht es derzeit auch auf den Anlagen des TC Weiß-Blau Zweibrücken aus.

Foto: dpa/Uli Deck

Heute zählt der TC Weiß-Blau Zweibrücken rund 300 Mitglieder, darunter 70 Jugendliche. Die hoffen alle, dass die Filzbälle nach dem 7. Juni wieder über die Netze fliegen dürfen. Benoit: „Wenn man den entsprechenden Abstand zueinander einhält, sehe ich eigentlich keine Probleme, Tennis zu spielen. Schließlich stehen die Spieler doch beim Spiel weit voneinander entfernt.“ Man müsse abwarten, ob Tennisverband, Stadt und Gesundheitsamt irgendwann die derzeitigen Maßnahmen etwas auflockern. Den Tennisclubs würde dies helfen.

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