Handball-Oberliga Trotz Schönheitsfehlern: Die Heimserie hält
Zweibrücken · Die Oberliga-Handballerinnen vom SV 64 Zweibrücken haben das Derby gegen Schlusslicht HSG TVA/ATSV Saarbrücken mit 25:19 gewonnen. Und bleiben damit auch im sechsten Heimspiel 2022 ungeschlagen. Vor der Pause will der Offensivmotor der Löwinnen aber nicht so recht zünden.
Die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken haben am Sonntag in der Ignaz-Roth-Halle einen Start-Ziel-Sieg gefeiert. Im Saarderby gegen Schlusslicht HSG TVA/ATSV Saarbrücken setzten sich die Löwinnen weitestgehend ungefährdet mit 25:19 (10:5) durch. Damit blieb das Team von Trainer Rüdiger Lydorf im Jahr 2022 auch im sechsten Heimspiel ungeschlagen. Und revanchierte sich zudem für die überraschende Niederlage im Hinspiel. Einen seiner nur zwei Saisonsiege hatte Saarbrücken Mitte Dezember gegen Zweibrücken gefeiert (28:22).
Diesmal hatten die 64erinnen hingegen ab dem 1:0 von Lea Bullacher in der 4. Minute die Nase vorn und entschieden die Partie verdient für sich. Und das, obwohl der Offensivmotor des SV im ersten Durchgang noch nicht so recht zünden wollte. Ein Torfestival sahen die rund 60 Zuschauer jedenfalls nicht. Für die 15 Treffer, die beide Mannschaften vor der Pause zusammen zustande brachten, braucht es im Handball in einer Halbzeit mitunter nur ein Team. Weil die Rosenstädterinnen aber von Anfang an große Kampfbereitschaft in der Abwehr an den Tag legten und viele Angriffe verteidigten, ging Zweibrücken dennoch mit einer komfortablen Führung in die Pause. Beim Stand von 10:5 für den SV wurden die Seiten gewechselt.
„Es war heute mit Sicherheit nicht unser bestes Spiel, aber es waren zwei wichtige Punkte für uns, die wir auch verdient einfahren konnten“, resümierte Lydorf, dessen Mannschaft sich bei noch vier ausstehenden Saisonspielen ins Tabellenmittelfeld auf Rang acht schob. Erfolgreichste Torschützin des SV war Janine Baus mit neun Treffern.
Die Partie begann aus Sicht der Saarbrückerinnen katastrophal. Die HSG sah gegen die Abwehr der Löwinnen überhaupt kein Land. Wenn überhaupt mal eine Saarbrückerin den Ball aufs Tor brachte, war die stark aufgelegte Annalena Zahm zur Stelle. Die SV-Torfrau parierte mehrere freie Würfe. Der HSG gelang deshalb in der ersten Viertelstunde kein einziger Treffer. Weil auch der SV mit Toren geizte, war die Partie aber noch nicht entschieden. Nach 15 Minuten führten die Gastgeberinnen „nur“ mit 4:0. Bis zur Pause vergab Zweibrücken dann weiter viele gute Möglichkeiten – inklusive zwei Siebenmeter. Weil die Gäste aus der saarländischen Landeshauptstadt mit zunehmender Spielzeit zumindest eine zaghafte Lust am Torewerfen entdeckten, konnten sich die Löwinnen bis zur Pause auch nicht viel weiter absetzen. Nach einem Treffer von Annalena Frank ging es beim Stand von 10:5 für den SV in die Kabine.
In der zweiten Hälfte sahen die Zuschauer dann mehr Tempo – und deutlich mehr Tore. Beide Teams begegneten sich zunächst auf Augenhöhe. Saarbrücken konnte den Rückstand bis zur 35. Minute sogar leicht verkürzen (13:9). Doch eine Zeitstrafe gegen HSG-Spielerin Dana Egler nutzten die 64erinnen kompromisslos aus und setzten sich in Überzahl erstmals auf sieben Tore ab. Beim Stand von 16:9 für den SV beantragte HSG-Trainer David Hoffmann eine Auszeit, um sein Team auf die verbleibenden 20 Minuten einzuschwören. Doch Zweibrücken ließ sich nicht mehr aus dem Konzept bringen und baute den Vorsprung unbeirrt aus. Rund sieben Minuten vor dem Ende betrug die Führung acht Tore (21:13). Danach betrieb das Schlusslicht noch ein wenig Ergebniskosmetik, aber die Partie war längst entschieden. Dass seine Mannschaft dem Gegner nach der Pause beinahe drei Mal so viele Treffer gestattete wie im ersten Durchgang, war SV-Trainer Lydorf zwar ein kleiner Dorn im Auge. Letztlich überwog aber die Freude über die zwei Punkte. Und darüber, dass die Heimserie der Löwinnen trotz Schönheitsfehlern anhält.
Am kommenden Sonntag muss Zweibrücken wieder auswärts ran. Um 14 Uhr steht das schwere Spiel beim Tabellenvierten TV Bodenheim an. Da könnte der SV dann seine Auswärtsbilanz ein wenig aufpolieren. In fremden Hallen gingen die Zweibrückerinnen zuletzt fünf Mal in Folge als Verlierer vom Feld.