Nostalgie und die Idole live erleben

Oberbexbach · Beim Besuch des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern war im Stadion des FV Oberbexbach für jeden etwas dabei. Die älteren Fans erlebten Idole von früher, die jüngeren bekamen Autogramme. Und alle zusammen sahen 28 Tore in zwei Spielen.

"Wenigstens den Ehrentreffer für den Außenseiter hätte es geben sollen - aber vielleicht fällt der ja im Rückspiel", sagte Michael Löwe und lächelte. Der St. Ingberter ist Fanbeirat beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern und Vorsitzender der FCK-Fanregion Saarland/Luxemburg, die am Samstag mit dem Landesligisten FV Oberbexbach das erste Testspiel der Roten Teufel vor der neuen Saison veranstaltet hat.

Der FCK traf im Oberbexbacher Stadion an der Süßhübelstraße auf eine Regionalauswahl - und kannte mit den Amateurkickern keine Gnade. 20:0 lautete das Endergebnis für die Zweitliga-Profis. Doch das Resultat war ohnehin zweitrangig. Vielmehr hatten die jüngeren Anhänger Gelegenheit, ihre Idole einmal hautnah zu erleben. Und die älteren Semester durften in Nostalgie schwelgen. Denn beim Vorspiel einer Ü 35-Regionalauswahl gegen eine FCK-Mannschaft, die aus Trainerstab und Geschäftsstellen-Mitarbeitern bestand, sahen die Zuschauer viele der alten Recken, die die Vergangenheit der Pfälzer maßgeblich mitgeprägt hatten. Beispielsweise Torwart-Legende Gerry Ehrmann oder Abwehrspieler Roger Lutz. Auch Europameister Stefan Kuntz , heute Vorstandsvorsitzender beim FCK, schnürte noch einmal seine Fußballschuhe.

Kuntz war es auch, der den ersten Treffer erzielte. "Wie in alten Zeiten", jubelte Udo Scholz, der Kult-Stadionsprecher des FCK aus den 80er- und 90er-Jahren, der den Zuschauern mit launigen Kommentaren einheizte. Unter den Augen von 1954er Weltmeister Horst Eckel gewann die FCK-Geschäftsstelle mit 6:2.

Auch das Wetter spielt mit

Pünktlich zum Anpfiff des Hauptspiels am Nachmittag kam dann auch die Sonne hinter den Wolken hervor. Vorher hatte der Himmel lange nach regnerischem Fritz-Walter-Wetter ausgesehen. "Das war ein bisschen schade", sagte Löwe, "hätte nicht das Unwetter in der Luft gelegen, wäre vielleicht der eine oder andere Besucher mehr gekommen".

Trotzdem war die Kulisse mit 1600 Zuschauern stattlich. Die Hoffnung, dass die Regionalauswahl, die sich vorwiegend aus Landesliga-Kickern zusammensetzte, mithalten könnte, hielt indes keine zwei Minuten. Da drosch FCK-Verteidiger Dominique Heintz den Ball aus spitzem Winkel zum 1:0 unter die Latte. Bis zur Halbzeit kassierte die Regionalauswahl zehn weitere Gegentreffer. Neun Tore legten die spielfreudigen Roten Teufel im zweiten Abschnitt nach. Auch der Saarländer Sebastian Jacob, vom FCK gerade mit einem Profivertrag ausgestattet, trug sich in die Torschützenliste ein.

"Ein schönes Gefühl, dass wir auch im Nachbar-Bundesland so viele Anhänger haben", sagte FCK-Trainer Kosta Runjaic. Er ergänzte: "Die Organisation und der Platz waren einwandfrei. Es hat uns Spaß gemacht, hier anzutreten." Freude hatten auch die jüngsten FCK-Anhänger, die nach dem Spiel mit leuchtenden Augen auf die Jagd nach Autogrammen gingen.

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