Pferdesport Niklas Betz nimmt Kurs auf CHIO in Aachen

Limbach/Neumünster · Bei dem Finale der Riderstour in Neumünster sicherte sich der Limbacher Springreiter Niklas Betz die Fahrkarte für die Qualifikationsspringen für die U25-Tour in Aachen.

 Springreiter Niklas Betz hat den Blick nicht nur auf das nächste Hindernis, sondern auf das CHIO in Aachen gerichtet.

Springreiter Niklas Betz hat den Blick nicht nur auf das nächste Hindernis, sondern auf das CHIO in Aachen gerichtet.

Foto: Cordula von Waldow

Für Niklas Betz vom RFV Limbach rückt der „größte Traum aller Profispringreiter“ in diesem Jahr in greifbare Nähe. Aufgrund seiner großen Erfolge darf der 21-jährige Sohn einer Limbacher Pferdezüchter- und Reiterdynastie an der U25-Qualifikation für die Prüfungen der Nachwuchs-Springreiter im Rahmen des CHIO in Aachen teilnehmen. „Das ist das größte Turnier der Welt mit dem größten Stadion und die Atmosphäre dort ist einfach einmalig“, gerät der sonst eher nüchterne junge Sportler regelrecht ins Schwärmen. Die Entscheidung traf Bundestrainer Heinrich Engemann Anfang des Jahres beim großen Springturnier in Neumünster, wo Niklas Betz bereits zum zweiten Mal in einem Internationale Springen auf Drei-Sterne-Niveau CSI*** mit Hindernissen über 1,60 Meter ritt.

Mit lediglich zwei Abwürfen schlug sich der Limbacher in einem hochkarätigen Umfeld gut. Wieder einmal half ihm sein Talent, sich in kürzester Zeit auf einen neuen, vierbeinigen Sportpartner einzustellen. Der elfjährige Westfalenwallach Cornando stand erst wenige Wochen im Haunhorstschen Stall und war ursprünglich für dieses so wichtige Wochenende gar nicht vorgesehen.

„Das Pferd war ein paar Jahre in Ägypten und ist dort nur im Freien über eine maximale Höhe von 1,40 Metern gegangen. Da er im Championat über 1,45 und 1,50 Meter gekommen ist und Contan an diesem Wochenende nicht fit war, haben wir ihn (Cornado) spontan auch im großen Preis eingesetzt. Auch dort hat er einen super Job gemacht“, lobte sein Reiter.

Unbeeindruckt von der riesigen, bis auf den letzten Platz besetzten Halle, drehte der braune Westfalenwallach seine Runden. „Er hat ein ähnlich abnormales Sprungtalent, wie Contan“, vergleicht der Profi seine beiden Erfolgspferde. Weil er so gut ritt, hat er die Fahrkarte zum U25-Springen in Braunschweig im März als Sichtungsspringen für das CHIO in Aachen schon jetzt in der Tasche. „Dass es so gut gehen würde, hätte niemand gedacht“, sagte Niklas Betz bei seinem kurzen Heimatbesuch über seinen Wechsel vom Lager der Jungen Reiter in die deutlich anspruchsvollere Klasse der Reiter. Nun heißt es, geschickt taktieren, denn nach Braunschweig stehen noch drei weitere Qualifikationsspringen zur Auswahl. Sowohl in Dortmund als auch in Mannheim (beim Maimarktturnier) muss sich Niklas Betz dann zwischen der großen, international besetzten Tour und der U25-Qualifikation entscheiden. In Braunschweig hofft er, mit einem weiteren Pferd beim Finale der Landesmeister erneut die Farben das Saarlands vertreten zu können. Auch die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft der Reiter gilt es, gegen die U25-Qualifikation abzuwägen. „Das werden wir kurzfristig besprechen“, verdeutlicht der Erfolgsreiter. Der Kurs steht scheinbar ganz klar auf Aachen.

Betz plant außerdem die Teilnahme beim Berufsreiterchampionat 2020 in Bad Oeynhausen an. Dass er noch zu den U25-Reitern gehört, kann ihm Startmöglichkeiten auf Internationalen Turnieren im In- und Ausland ermöglichen. Doch er weiß: „Der Bundestrainer kann nur zwei Startplätze vergeben und die sind heiß begehrt.“ Noch weitaus größer ist die Konkurrenz im Reiterlage. „Ich bin halt noch kein Schockemöhle, da fehlen mir noch ein paar Jahre Erfahrung über 1,60 Meter“, erklärt Niklas Betz. Ein Grund, weshalb er weiterhin für seinen Heimatverein und das Saarland sattelt: Manche Startplätze werden auch über den Landesverband vergeben. Außerdem ist und bleibt er ein waschechter Saarländer.

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