Reitsport Betz gewinnt das Stechen im Pferdemekka

ALTSTADT · Reiter Niklas Betz hat die zweite Qualifikation zum U25-Springpokal in Warendorf gewonnen. Damit hätte sich der Altstadter eigentlich für den weltweit bekannten CHIO in Aachen qualifiziert – der aber wegen Corona ausfällt.

 Niklas Betz aus Altstadt hat am Bundesstützpunkt im Pferdemekka Warendorf auf seinem elfjährigen Westfalenwallach Cornando die zweite Qualifikation beim U25-Springpokal gewonnen.

Niklas Betz aus Altstadt hat am Bundesstützpunkt im Pferdemekka Warendorf auf seinem elfjährigen Westfalenwallach Cornando die zweite Qualifikation beim U25-Springpokal gewonnen.

Foto: Cordula von Waldow

Der Altstadter Springreiter Niklas Betz hat auf seinem Weg an die nationale Spitze ein Ausrufezeichen gesetzt. „Wir sind hier in Altstadt überglücklich über seinen großen Erfolg“, jubelte seine Tante Heike Körner zu Hause im Kirkeler Gemeindeteil. Was war passiert? Betz, der für den RFV Limbach startet, hatte gerade die zweite Qualifikation zum U25-Springpokal gewonnen und sich für das Finale qualifiziert. Dieses findet normalerweise beim weltweit bekannten CHIO in Aachen statt, der in diesem Jahr wegen Corona aber ausfällt. Das Finale steigt deshalb vom 17. bis 20. September im Rahmen der deutschen Meisterschaft in Balve (Sauerland). Für Betz war es der erste Sieg auf S***-Niveau.

Der Reiter hat mittlerweile in Hagen am Teutoburger Wald seine berufliche Heimat gefunden. In der Nähe von Osnabrück ist der 22-Jährige bei „Sportpferde M & M Haunhorst“ als Pferdewirt mit dem Schwerpunkt klassische Reitausbildung (im Volksmund: Bereiter) angestellt. Der Saarländer hatte nach dem Abitur seine Ausbildung zum Pferdewirt mit Auszeichnung bestanden.

2011 machte Betz erstmals überregional auf sich aufmerksam. Der seinerzeit 13-Jährige gewann in seiner Altersklasse den „Preis der Besten“ im Pferdemekka Warendorf. Der Lohn war die Berufung in den Bundeskader. Beim „Nationenpreis“ in Frankreich konnte sich das deutsche Team mit Hilfe des Altstadters Rang drei sichern. Auch als Junior (15 bis 18 Jahre) und als Junger Reiter (19 bis 22 Jahre) erwarb er zahlreiche Meriten wie das Goldene Reitabzeichen.

Seit Beginn des Jahres gehört Betz nun den Senioren an. Und kommt auch dort bestens zurecht, wie er beim Springpokal eindrucksvoll bewies. Betz und sein elfjähriger Westfalenwallach Cornando harmonierten prächtig. Der größte Konkurrent, Tom Sanders auf Colarde E, blieb im finalen Stechen zwar ebenfalls ohne Abwurf, musste sich aber in der Zeit von 44,07 Sekunden deutlich hinter Betz (40,45 Sekunden) einordnen. „Der Stechparcours war für Cornando ideal gebaut. Auf den langen Wegen zwischen den Hindernissen konnte er seine große Galoppade voll ausspielen“, erklärt der 22-Jährige Saarländer, weshalb er auf der Schlusslinie ganze vier Sekunden Zeit gegenüber seinem Mitbewerber gut machen konnte

Natürlich hätte der Altstadter gerne beim in Aachen vorgesehenen Finale sein Können demonstriert. Aber auch der Ausweichtermin in Balve im Rahmen der deutschen Meisterschaft sei reizvoll. „Dabei sein ist alles“, sagt Betz, der erklärt, dass in Balve „so ziemlich alles passen“ müsse, um erneut unter den Top-Reitern in der Altersklasse U25 zu landen. Noch fehlt ihm zwar eine Starterlaubnis für die DM. Aber „es sieht gut aus“, zitiert er den Bundestrainer Heinrich Hermann Engemann.

Aktuell freut sich der Reiter aber noch über seinen Sieg in Warendorf. Auch wenn der Springpokal wegen Corona ohne Zuschauer über die Bühne gegangen war. „Ich war froh, mich überhaupt bei so einem tollen Wettbewerb präsentieren zu dürfen. Wenn du auf deinem Pferd sitzt, blendest du die besondere Situation soweit es geht aus“, meinte der Gewinner. Letztlich habe er auch von den vielen Trainingsritten ohne Publikum zu Hause in Altstadt profitiert, wo er abseits der großen Pferdesportbühne bei Heimatbesuchen reitet – und von der Familie mit guter saarländischer Küche versorgt wird.

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