Nicht vorhandene Chance nutzen

Zweibrücken · Das letzte Heimspiel der Saison für den EHC Zweibrücken ist zugleich ein echtes Endspiel. Gegen den Oberligisten Neuwied wollen sich die Hornets heute Abend, 20 Uhr, eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel im Pokalfinale in einer Woche verschaffen. Einfach wird die Aufgabe nicht.

Lang und kräftezehrend war die Saison in der Regionalliga für den EHC Zweibrücken . "Einige sehnen das Ende herbei, die Jungs sind platt", gesteht Trainer Richard Drewniak, der seit dem Stuttgart-Spiel im Januar eine "steigende Müdigkeit" im Team ausgemacht hat. Bevor Schlittschuhe und Schläger aber in die Ecke geräumt werden, heißt es allerdings noch einmal: Kräfte mobilisieren und rauf aufs Eis. Ein Titel wird schließlich noch vergeben.

Heute Abend, 20 Uhr, steigt in der Zweibrücker Ice-Arena das Final-Hinspiel im Rheinland-Pfalz-Pokal. Der Gegner ist ein alter Bekannter: Wieder treffen die Hornets auf den EHC Neuwied . Und wie schon vor zwölf Monaten geht der Oberligist als klarer Favorit in die beiden Partien, sein EHC habe da lediglich "minimale Außenseiterchancen", betont Drewniak. Im Kader der Neuwieder Bären tummeln sich Halb- und Vollprofis, darunter der US-Amerikaner Josh Myers, unlängst zum besten Spieler der Oberliga West gewählt. "Im letzten Jahr haben die uns zuhause auseinandergenommen und seitdem ist die Mannschaft noch stärker geworden." Trotzdem freut sich der 41-Jährige auf den Vergleich, man wolle "wissen, wo man tatsächlich steht". Deshalb wird es bei der Aufstellung auch keine Experimente geben: die Playoff-Formation soll's richten. Einige Spieler muss Drewniak heute Abend dennoch ersetzen. Für Verteidiger Bernd Hartfelder ist die Saison nach einem Muskelfaserriss im Oberschenkel gelaufen, Torhüter Steven Teucke hat sich in Bietigheim an der Schulter verletzt und fehlt ebenfalls. Thorsten Kilthau ist mit einer Spieldauerstrafe aus dem Pokal-Halbfinale gegen Bitburg gesperrt. Zudem hat den EHC Zweibrücken die Grippewelle erwischt. Richtiges Training war, so Drewniak, in den letzten zwei Wochen nicht möglich.

Neuwied auf der Hut

Auf Neuwieder Seite möchte man trotzdem nichts dem Zufall überlassen. "Zweibrücken ist ein sehr ambitionierter Regionalligist", warnt Bären-Coach Arno Lörsch. "Die können sich im eigenen, kleinen Stadion auf eine super Kulisse verlassen. Zweibrücken wird versuchen, es uns in allen Bereichen so schwer wie möglich zu machen. Als vermeintlicher Underdog haben sie nichts zu verlieren. Aber wir sind gewarnt. Es ist schließlich ein Pokalfinale - auch das gibt es nicht geschenkt. Wir wollen ein gutes Ergebnis einfahren, um dann im Rückspiel auf heimischem Eis den Pokal erfolgreich zu verteidigen." Lörsch wird in diesem Spiel auch den Akteuren eine Chance geben, die zuletzt bei der Ersten nur auf der Bank Platz genommen hatten. "Alle sollen Eiszeit bekommen, wenn sie fit sind."

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