VTZ weiter an Spitze Nicht überzeugend, aber erfolgreich

Zweibrücken · Handball-Oberliga: Tabellenführer VT Zweibrücken sichert 29:23-Heimsieg gegen die SG Gösenroth.

 Ein schweres Stück Arbeit hatten die Zweibrücker, hier Tobias Stauch beim Torwurf, gegen den Vorletzten SG Gösenroth/Laufersweiler.

Ein schweres Stück Arbeit hatten die Zweibrücker, hier Tobias Stauch beim Torwurf, gegen den Vorletzten SG Gösenroth/Laufersweiler.

Foto: Norbert Schwarz

Wenn der Spitzenreiter den Vorletzten empfängt, ist es meist eine klare Angelegenheit. Doch am Samstagabend war davon nur wenig zu sehen. Die Handballer der VT Zweibrücken-Saarpfalz fuhren zwar einen ungefährdeten 29:23 (14:11)-Heimsieg ein, aber sie haben sich in den vorangegangenen 60 Minuten nicht wirklich mit Ruhm bekleckert. Der Aufsteiger SG Gösenroth/Laufersweiler hat eine gute Leistung gezeigt und hätte mit etwas mehr Glück die Saarpfälzer noch mehr ärgern können.

Richtige Jubelstimmung wollte nach Abpfiff bei den Zweibrückern nicht aufkommen. Ihr Sieg war zwar nie gefährdet, aber dennoch nur wenig überzeugend. In den vermeintlich einfachen Spielen schafft der Spitzenreiter der RPS-Handball-Oberliga es nur selten, sein Leistungsmaximum abzurufen. „Wir haben heute phasenweise zu pomadig gespielt. Ich bin mit dem Sieg und den zwei Punkten zufrieden, vom Spiel her aber nicht“, fand VTZ-Trainer Grgic klare Worte. „Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft nicht gänzlich unzufrieden. Wir lagen schnell deutlich zurück und die VTZ hat dann durchgewechselt und einen Gang zurückgeschaltet“, erklärte Jochen Tatsch, Trainer der SG Gösenroth/Laufersweiler, nach der Partie.

Die an sich so begann, wie man es auch erwartet hatte. Die VTZ zeigte früh, wer hier Herr im Haus ist. Aus einer guten Abwehr heraus wurden unpräzise Abschlüsse der Gäste provoziert. Rouven Latz, der von Beginn ran durfte, hatte wenig Probleme mit den Würfen und leitete schnell den eigenen Angriff ein. Nach nicht einmal neun gespielten Minuten lagen die Zweibrücker bereits mit 6:2 in Front. In der Folge stabilisierten sich die Gäste etwas, ohne dabei irgendwie den Rückstand verkürzen zu können. Nach einem Treffer von Tomas Kraucevicius (18.) führte der Gastgeber dann schon mit 10:5, ehe er erstmals anfing, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Grgic wechselte in dieser Phase munter durch, was sicherlich als eine Erklärung für den Bruch im Zweibrücker Spiel gesehen werden kann. Dennoch hatten sich die Fans auf den Rängen mehr erwartet. Einzig Moritz Baumgart, der die VTZ am Saisonende verlassen und bei seinem Heimatverein TS Rodalben den Posten des Spielertrainers übernehmen wird, setzte in der Schlussphase der ersten Halbzeit noch einige Akzente. Die SG hingegen blieb hellwach und von allen Positionen gefährlich. Sie schafften es vor allem, die vielen einfachen Fehler des Spitzenreiters auszunutzen. In der 26. Minute hatten sie den Rückstand auf 9:11 verkürzt. Zur Halbzeit führten die Saarpfälzer mit 14:11.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts beendete Grgic die Experimente und schickte seine stärkste Mannschaft aufs Feld. Vor allem Kapitän Philip Wiese machte jetzt im linken Rückraum viel Druck, auch wenn er selbst, was den Torabschluss anbelangt, nicht seinen besten Tag hatte. Die VTZ suchte die Entscheidung und führte nach einem Treffer von Kreisläufer Wladislaw Kurotschkin, der sich ebenfalls glücklos präsentierte und einige gute Torchancen nicht unterbringen konnte, bereits mit acht Treffern (22:14, 42.). Die Gäste gaben sich allerdings nicht auf und hatten jetzt in Florin-Cornel Nicolae auf Rückraummitte einen sehr zielsicheren Rückraumschützen. Vier Treffer von Nicolae und einem von Colin Reuter später stand es urplötzlich nur noch 22:19 (50.) für die VTZ. Neben Nicolae war aber auch das gute Torhütergespann der SG Gösenroth/Laufersweiler einer der Hauptgründe dafür, dass es nochmal eng wurde. Martin Scherschlicht und vor allem Jan Schneider entschärften eine Vielzahl guter Torchancen der Hausherren und hielten so ihre Mannschaft im Spiel. Grgic hatte nach diesem Negativlauf genug gesehen und nahm eine Auszeit. Seine Mannschaft stabilisierte sich wieder. Klöckner hielt jetzt einige gute Bälle und im Angriff suchte Kraucevicius jetzt immer wieder die Entscheidung. Über 26:21 sicherte sich die VTZ am Ende den 29:23-Heimsieg.

Für die Zweibrücker stehen jetzt die Wochen der Wahrheit auf dem Programm. Am kommenden Wochenende geht es zur VTV Mundenheim, wo sie nur selten die Punkte entführen konnten. Danach steht schon das große Derby mit dem Lokalrivalen SV 64 Zweibrücken auf dem Programm. Erfolge in diesen beiden Partien würden bereits einen großen Schritt in Richtung Liga drei bedeuten.

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