„Nicht alle Tage nach Tokio“

Homburg · Nadja Stuchlik ist Karatekämpferin. Dabei ist die 21-Jährige sehr erfolgreich. So startet die Kinderkrankenschwester an diesem Wochenendende bei den Weltmeisterschaften in Japan. Dafür hat sie viel trainiert.

 Nadja Stuchlik (rechts) in einem Trainingskampf gegen Michael Ruffing. Foto: Holzhauser

Nadja Stuchlik (rechts) in einem Trainingskampf gegen Michael Ruffing. Foto: Holzhauser

Foto: Holzhauser

Mit Nadja Stuchlik kommt eines der derzeit größten deutschen Karate-Talente aus Kirrberg. Die 21-Jährige von Shotokan Homburg ist angehende Kinderkrankenschwester an der Homburger Uniklinik. Derzeit ist sie auf großer Reise. Vom 17. bis 19. Oktober finden in Tokio die Karate-Weltmeisterschaften statt. Am Montag, traf sich das deutsche Nationalteam am Frankfurter Airport, um die lange Flugreise anzutreten.

Die Saarländerin tritt in Tokio in der Altersklasse 20/21 an, die reguläre Frauenklasse beginnt mit 22 Jahren. Sie wird dabei die deutsche Nationalmannschaft in zwei Einzelwettbewerben vertreten: Beim Kumite wird unter den Augen von fünf Kampfrichtern im Freikampf zwischen zwei Sportlerinnen der Sieger ermittelt. Dagegen ist eine Kata eine Übungsform aus stilisierten Kämpfen. Dabei entscheiden die Kampfrichter, welche von mehreren zur Auswahl stehenden Formen auf der Matte ohne Berührung der Gegnerin präsentiert werden muss.

"Kumite ist auf jeden Fall mein Spezialfach. Dort habe ich bislang meine größten Erfolge gefeiert", erinnert sich die Blondine an die EM 2013 zurück. In Konstanz wurde sie bei den 18- bis 20-Jährigen im Einzel Dritte und sicherte sich im Teamwettbewerb hinter Ungarn Silber. Außerdem errang die Kirrbergerin 2012 bei der DM im bayerischen Feldkirchen-Westerham Gold. Im Mai dieses Jahres sprang bei der DM in Bottrop Silber heraus.

Trotz dieser großen Erfolge will sich Nadja Stuchlik im Hinblick auf die WM nicht unter Druck setzen. "Ich habe in der Vorbereitung alles gegeben und fühle mich gut. Vor der Abreise steht nun mein Stolz im Vordergrund, mich für dieses Großereignis qualifiziert zu haben. Nach Tokio kommst du nicht alle Tage. Für mich steht der olympische Gedanke, dabei sein ist alles, im Vordergrund", so die Kämpferin

Um ihren Traum von der WM zu erfüllen, hat Stuchlik in den vergangenen Monaten zwei Mal täglich trainiert und sogar ihren Winterurlaub vorgezogen. Nur in Kombination mit ihren regulären Urlaubstagen blieb so genug Zeit, sich optimal vorzubereiten. "Der Reiz beim Karate macht die Kombination zwischen Koordination, Kraft, Selbstverteidigung und Ausdauer aus. Wir schulen dabei unseren Geist und Körper. Und genauso vielfältig ist auch mein Training, das sich außerhalb der Matte auch beispielsweise im Fitnessstudio oder beim Joggen im Wald abspielt", berichtet die 21-Jährige. Sie rät Eltern, ihre Kinder ab sechs Jahren ins Training zu schicken. Dann wird dem Nachwuchs zunächst spielerisch der Zugang zu Karate verinnerlicht, ehe die richtigen Trainingseinheiten ab elf Jahren beginnen. Eine Einstiegsgrenze nach oben gäbe es nicht, meint Stuchlik, die auch Senioren Karate aufgrund der allgemeinen Fitness und der Sturzprophylaxe "wärmstens empfehlen" kann.

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