Reitsport Schneegestöber und Spendenbereitschaft

Zweibrücken · Das Freiland-Turnier mit dem neuen Teamwettbewerb ‚Landgestüt-Cup‘ in Zweibrücken hatte bei verrücktem Aprilwetter viele stolze Gewinner. Der womöglich größte war aber der Kinderschutzbund, der sich über eine große Spende des gastgebenden RFV Zweibrücken freuen durfte.

 Alexander Kölsch (von hinten), Vorsitzender des RFV Zweibrücken, gratuliert dem Team des RSC Gestüt Etzenbacher Mühle (v.l. Alisha Klein mit Tomar, Hannah Körner mit Bernie‘s Nimber Tow, Peter Leis mit Charmeur le Blanc und Jessica Klein mit Quartz de la Ferme) auf dem Reitplatz des verschneiten Landgestüts zur Bronzemedaille.

Alexander Kölsch (von hinten), Vorsitzender des RFV Zweibrücken, gratuliert dem Team des RSC Gestüt Etzenbacher Mühle (v.l. Alisha Klein mit Tomar, Hannah Körner mit Bernie‘s Nimber Tow, Peter Leis mit Charmeur le Blanc und Jessica Klein mit Quartz de la Ferme) auf dem Reitplatz des verschneiten Landgestüts zur Bronzemedaille.

Foto: Cordula von Waldow

Ein Freiland-Turnier bei Schneegestöber hatten wohl die wenigsten Reiter bisher erlebt. Doch der April zeigte sich bei dem großen Dressur- und Springturnier des RFV Zweibrücken im Landgestüt von seiner wechselhaften Seite. Phasen, in denen die Sonne schien – und dann plötzlich stürmisches Schneetreiben stellten Reiter und Pferde vor Herausforderungen. Und reduzierte die ursprünglich gut gefüllten Spring-Startfelder am Samstagmorgen auf rund 50 Prozent. Doch am Mannschaftsspringen um die Mittagszeit wollten dann doch alle wieder teilnehmen.

Am Sonntag nahm der Wettergott Rücksicht auf die Reiteinsteiger und ließ die Sonne bei angenehmen Temperaturen vom blauen Himmel strahlen. Zum Glück war es auch am Samstag bei Temperaturen um den Nullpunkt nicht so kalt gewesen, dass der Boden gefror. Der federnde Ebbe-Flut-Boden war gut zu reiten. Zum Höhepunkt des Turniers, dem Mannschaftsspringen um den Landgestüt-Cup, strömten am Samstagmittag dann auch viele Zuschauer ins Landgestüt. „Genau das haben wir uns erhofft“, sagte Jugendwart Malte Lehmann strahlend, „dass ein großes Wir-Gefühl in den Vereinen entsteht.“

Unter anderem für den Teamwettbewerb hatte sich pünktlich die RSG Rechentalerhof gegründet. Die Vereinsmannschaften mit drei oder vier Teilnehmern, die alle auf A*-Niveau starteten, waren unterschiedlich zusammengesetzt. Die Teams mit durchweg routinierten Reitern besetzten am Ende das Treppchen und die vorderen Ränge. Doch sichtlich Spaß hatten auch die leistungsgemischten Mannschaften mit zum Teil L-erfahrenen Reitern bis hin zum Nachwuchs, der dafür erstmals den Start in der A-Klasse wagte.

Nicht in jedem Fall allerdings reichte das Herz aus, um das Pferd zum Satz über das erste der insgesamt acht Hindernisse mit neun Sprüngen von einer Höhe von rund 1,10 Metern zu überzeugen. Doch es folgen in den kommenden Wochen ja noch drei weitere Wettbewerbe, die alle in die Wertung des Landgestüt-Cups miteeinfließen.

Nach jeder Runde hatten sich die Karten bei dem Team-Wettkampf neu gemischt. Nur drei der insgesamt 17 Mannschaften behielten ihre weiße Weste bis zum Schluss. Am Ende siegte der RFV Alsenborn (151,16 Sekunden) vor der ‚Blaubeeren-Bande‘ der RSG Kaiserslautern (158,47 Sekunden) und dem RSC Gestüt Etzenbacher Mühle (166,49 Sekunden). RSC-Mannschaftsführer Peter Leis sorgte mit Charmeur le Blanc in 60,17 Sekunden für das Streichergebnis hinter Alisha Klein mit Tomar (54,60), Hannah Körner mit Bernie‘s Number Two (55,78) und Jessica Klein mit Quartz de la Ferme (56,12). Mit nur drei Reitern und daher ohne Streichergebnis, landeten „Die hotten Hühs“ des RFV Pirmasens-Winzeln trotz der rasanten Vorstellung von Carla Roth als Siebte auf der undankbaren Ersten Reserve. Die Mannschaftsführerin blieb in 46,72 Sekunden die Schnellste der insgesamt 59 Starter.

Die Gastgeber selbst, gut erkennbar an ihren apfelgrünen T-Shirts, Satteldecken und Ohrenhauben, rangierten mit Team II (Lena-Marie Göller mit Duke of Fame, Noelle Heil mit Birkenhof‘s Souverän, Svenja Voigt mit Claire und Michelle Simon mit Baira) auf Rang neun, Zweibrücken I (Johanna Rubly mit Maja, Ann-Katrin Arnold mit Bertram und Anke Schmitt mit Cool Edgar) wurde Zehnter. Jeweils eine der beiden goldenen Schleifen bei den gut besetzten Punktespringprüfungen mit Joker blieb im Umkreis. Auf A-Niveau siegte Sarah Neger von der VRG Südwestpfalz mit Voltigier- und Springpferd Möbel Martin‘s Instore Girl vor Carla Roth und ihrer zwölfjährigen Oldenburger Stute Claire auf Rang vier sowie dem Pirmasenser Luis Moser mit dem zwölfjährigen Niederländer-Wallach Ferrari und Noelle Heil vom gastgebenden Verein mit ihrem zwölfjährigen Oldenburger Wallach ‚Birkenhof‘s Souverän‘ auf dem fünften Platz.

Auf L-Niveau sicherte sich Jule-Maria Balensiefen vom der RSV Käshofen einen Doppelsieg mit Chacomo vor Lady-Lover. Bronze gewann Kerstin Müller-Schwender vom RSC Walshausen und ihrem achtjährigen Deutschen Sportpferd DSP Cool Men. Ihre Nichte Anni gewann mit Chico sowohl den Springreiterwettbewerb als auch einen Reiterwettbewerb. Gold und Silber in der Stilspringprüfung Klasse L gingen mit Laura Guterl auf Donna Diarada vor Linn Sommer mit Mia Minou ebenfalls nach Walshausen. Die goldene Schleife in der Haupt-Dressurprüfung, einem Dressurreiter-Wettbewerb Klasse L, durfte Louisa Dauenhauer vom Pfälzer Pony RFV Thaleischweiler-Fröschen ihrem 13-jährigen Rodhynho (7,8) anheften lassen. Gold in der A-Dressur gewann Lisa Spirin vom RFV Pirmasens-Winzeln mit ihrem achtjährigen DSP Dresscode Red und ebenfalls einer 7,8.

Der vielleicht größte Gewinner des Hallen- und Freilandturniers war aber der Kinderschutzbund Zweibrücken. Der gemeinnützige Verein freute sich über eine Spende von 2500 Euro vom RFV Zweibrücken. Der Verein hatte für jeden überwundenen Jokersprung – das ist das letzte, leicht erhöhte Hindernis – in den Punktespringprüfungen jeweils 50 Euro für den guten Zweck gespendet.

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