Neue Mechanismen greifen schnell

Zweibrücken · Schnell hat sich der neue Trainer Danijel Grgic bei der VT Zweibrücken-Saarpfalz eingelebt. Ebenso schnell ging es mit der Eingewöhnung der zahlreichen neuen Spieler. So konnte der Handball-Oberligist als Tabellenzweiter in die Pause gehen.

 Nicht nur Neuzugang Wladislaw Kurotschkin (rechts) hat bei der VTZ voll eingeschlagen. Foto: Schwarz

Nicht nur Neuzugang Wladislaw Kurotschkin (rechts) hat bei der VTZ voll eingeschlagen. Foto: Schwarz

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Ganz entspannt können Verantwortliche und Spieler der VT Zweibrücken aus dem Jahr gehen. Vor Rundenstart war sich der Handball-Oberligist nicht sicher, ob das gelingen würde. Denn vor der Saison war die VTZ ein Wagnis eingegangen. Mit Danijel Grgic wurde zwar der Wunschkandidat für die Nachfolge von Ex-Trainer Mirko Schwarz verpflichtet, jedoch war Grgic bis dato nur als Trainer im Jugendhandball beziehungsweise der Saarlandliga in Erscheinung getreten. Auch die Mannschaft an sich war nach dem Umbruch eine kleine Wundertüte. Verstärkt haben sich die Zweibrücker vor allem mit jungen, hungrigen Spielern aus dem Saarland und der Pfalz, die Potenzial, aber noch keine Oberliga-Erfahrung haben. Bislang hat sich der Mut der VTZ gelohnt. Als Tabellenzweiter ging es in die Pause.

Nach einer durchwachsenen Runde mit Platz sieben sah sich der Verein aber auch gezwungen, einen Neuanfang in die Wege zu leiten. Neben dem neuen Trainer startete die VTZ gleich mit zwölf neuen Spielern in dem 18-Mann starken Kader. Nach einem gelungenen Start in die Runde überzeugten die Zweibrücker bislang auch gegen Top-Teams der Liga. Die Neuzugänge, allen voran der junge Kreisläufer Wladislaw Kurotschkin, zeigten von der ersten Partie an, dass sie dem Niveau gewachsen sind. "Meine ehrliche Meinung: Wenn wir alle unsere Leistung auf den Platz bringen, kann uns keiner schlagen", sagt Danijel, der froh ist, den Schritt nach Zweibrücken gewagt zu haben, selbstbewusst. "Ich fühle mich sehr wohl, was bei Erfolg natürlich etwas einfacher ist. Für mich ist es wichtig, dass ich viel Mitspracherecht besitze und so das Projekt gut unterstützen kann", betont der Trainer, der seinen Vertrag bereits verlängert hat. Neben der Unterstützung, die er durch den Vorstand erfahre, sei es für Grgic eine tolle Situation mit Kai Schumann und Marek Galla gleich zwei erfahrene Ex-Spieler an seiner Seite zu wissen. "Es macht einfach Laune."

Die tollen Resultate, aus 14 Spielen stehen zehn Siege, zwei Remis und zwei Niederlagen zu Buche, erklärt Grgic wie folgt. "Für viele Spieler war die RPS-Oberliga absolutes Neuland. Für sie zählte es, sich in der neuen Umgebung zu beweisen. Auch die Chemie in der Mannschaft stimmt einfach, was uns immer wieder nach vorne gebracht hat. Auch das Training könnte hier und da etwas dazu beigetragen haben", sagt Grgic mit einem Lächeln. In Erinnerung bleibt ihm neben dem tollen Heimspiel gegen den TuS Dansenberg (29:29), als man beim Unentschieden den Spitzenreiter am Rande einer Niederlage hatte, vor allem die erste Partie in Osthofen. "Das war für viele meiner Jungs, aber auch für mich, der erste Auftritt. Nach einer guten Vorbereitung wussten wir nicht so wirklich, wie weit die Mannschaft eigentlich ist. Die Aufregung war bei allen zu spüren." Dass es dann direkt ein überzeugender Auswärtssieg wurde, "war einfach nur geil". Von der Stimmung her sei aber das Heimspiel gegen Dansenberg das Highlight gewesen. "Hier haben unsere Jungs das erste Mal gezeigt, wozu sie in der Lage sind." Ganz anders in Vallendar (26:32). "Das war einer dieser Tage, an dem absolut nichts gelingen wollte. So etwas kommt vor. Aber aus solchen Spielen kann man lernen und muss sie entsprechend schnell wieder abhaken." Daneben sei die Niederlage gegen Worms (26:29) sehr schmerzhaft gewesen. "Das Unentschieden gegen Illtal zuletzt wurmt mich aber auch, weil wir den Sieg schon in unseren Händen hatten."

Im neuen Jahr gelte es, die bisherigen Leistungen zu bestätigen. Doch gerade in den Auswärtsspielen werden die Zweibrücker richtig gefordert sein. Neben den Top-Teams Worms und Dansenberg muss die VTZ auch noch nach Nieder-Olm, Saulheim und Budenheim reisen. In der Vergangenheit keine schönen Ausflüge für die VTZ. Dennoch glaubt Grgic an seine Mannschaft: "An unserer Arbeit wird sich nichts ändern. Wir werden weiterhin von Spiel zu Spiel schauen und versuchen, in der Rückrunde jedes Spiel zu gewinnen. Es wird nicht einfach, aber ich bin von meinen Jungs überzeugt. Ich denke, dass wir auf einem sehr guten Weg sind, der noch lange nicht zu Ende ist." Doch seine Jungs hätten früh verstanden, worauf es ihm ankommt. "Kampf, Leidenschaft und Einsatz über 60 Minuten sind entscheidend, neben der spielerischen Weiterentwicklung."

Start mit Pokal-Halbfinale

Bevor es aber mit der Oberliga-Saison am 15. Januar in Bingen weitergeht, erwartet die VTZ bereits in der Woche davor das erste Highlight. Am 8. Januar findet das von der VTZ ausgerichtete Halbfinalturnier des Saarlandpokals in der Westpfalzhalle statt. Neben der VTZ treten dort Ligakonkurrent HSG Völklingen , Verbandsligist HWE Homburg sowie Lokalrivale SV64 an. Obwohl das Turnier für Grgic etwas zu früh kommt, freut er sich doch auf spannende Spiele. "Wir werden versuchen, uns so gut es geht vorzubereiten. Die Gegner sind nicht einfach, aber unser Ziel lautet Final Four am Ostermontag." Grgic schätzt, dass die beiden Zweibrücker Teams die Favoriten in dem Feld sind. "Ich hoffe, dass wir dieser Rolle gerecht werden. Das Interesse wird sicher groß sein, daher freue ich mich, vor einer tollen Kulisse zu spielen."

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