Nervenschlacht zum Tour-Auftakt

Saint-Lô · Die erste Etappe der Tour de France bietet den deutschen Top-Sprintern André Greipel und Marcel Kittel eine große Chance auf das Gelbe Trikot. Allerdings könnte der Wind eine entscheidende Rolle spielen.

Der Preis? Ein Tag im begehrtesten Trikot des Radsports. Die Aufgabe? Ein Hochgeschwindigkeitssprint gegen die Besten der Welt. Die Gefahr? Stürze und der starke Wind an der französischen Atlantikküste. Der hektische Kampf um das erste Gelbe Trikot der 103. Tour de France wird am Samstag für die Top-Favoriten André Greipel und Marcel Kittel wohl zu einer Nervenschlacht. "Es wird chaotisch, da müssen wir uns nichts vormachen", sagte Kittel , und ergänzte: "Es hat bisher jedes Mal im Finale gekracht, gerade wenn es um das Gelbe Trikot ging."

Die 188 Kilometer lange Auftaktetappe vom Mont-Saint-Michel zum historisch bedeutenden Utah Beach birgt gleich mehrere Risiken, aber die Aussicht auf das "Maillot jaune" entschädigt. Kittel hat schon zweimal in seiner Laufbahn das beste Nervenkostüm gehabt. 2013 auf Korsika und 2014 im englischen Harrogate setzte sich der Thüringer beim Grand Départ durch.

Greipel aber hat das letzte direkte Duell bei der deutschen Meisterschaft für sich entschieden. "Ich hoffe, dass ich mit meiner Erfahrung die richtigen Entscheidungen treffe. Neben dem Können braucht man aber auch etwas Glück", sagte er. Gerade im letzten Drittel der Etappe führt eine Passage direkt am Meer entlang, dort könnten Windkanten für Durcheinander und eine regelrechte Verfolgungsjagd sorgen. Wie entscheidend die Folgen sein können, erlebte der Kolumbianer Nairo Quintana im Vorjahr am eigenen Leib, als er sich auf der zweiten Etappe an der Nordsee fast 1:30 Minuten Rückstand einhandelte und dadurch letztlich die Frankreich-Rundfahrt verlor.

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