„Nachwuchsarbeit liegt mir am Herzen“

Zweibrücken/Miesau. Klaus Wilhelm aus Miesau ist kürzlich zum Präsidenten des Verbandes Südwestdeutscher Rennvereine gewählt worden.

 Klaus Wilhelm beackert ein vielfältiges Aufgabengebiet. Foto: Privat

Klaus Wilhelm beackert ein vielfältiges Aufgabengebiet. Foto: Privat

Foto: Privat

Im Vorfeld des Sommerrenntages des Pfälzischen Rennvereins Zweibrücken am kommenden Sonntag um 14 Uhr auf der Rennwiese unterhielt sich Merkur-Mitarbeiter Norbert Rech mit dem 55-Jährigen.

Was waren die Gründe für ihre Kandidatur?

Klaus Wilhelm: Im Jahr 2011 schieden sowohl Präsident Michael Himmelsbach als auch Vizepräsident Otto Lins aus Altersgründen aus. Stephan Buchner und ich traten die Nachfolge an. Buchner bekam während seiner ersten Amtszeit das Angebot aus Berlin Hoppegarten. Durch die Übernahme des Amtes des Geschäftsführers auf der dortigen Rennbahn, musste hier ein Nachfolger gefunden werden.

Welche Aufgaben übernehmen Sie als Präsident im Verband?

Wilhelm: Die Nachwuchsarbeit, die Renntechnik und das Marketing gehören zu meinen vordergründigen Aufgabengebieten. Hinzu kommt noch die Öffentlichkeitsarbeit, das Promoten von Pferden und Reitern sowie das Verfassen von Pressemitteilungen. Die Nachwuchsarbeit war bereits schon beim Juniorcup des Frühjahrsrenntages in Zweibrücken zu sehen. Darüber hinaus gehört zu meinem Job die Koordination der Renntage. Wir stehen den Vereinen auch stets mit Rat und Tat zur Seite. Der Präsident leitet im Grunde das Ganze und vertritt den Verband gegenüber der Dachorganisation.

Wie haben sich die Pferdewetten in den letzten Jahren entwickelt?

Wilhelm: Der Gesamtumsatz mit Pferdewetten war auf den deutschen Galopprennbahnen seit den 90er Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Damals waren Wetten auf ausländische Pferderennen in Deutschland nur über unabhängige Buchmacher möglich. Von diesen Einsätzen sah der deutsche Pferderennsport keinen Cent. In dieser Situation bot sich vor gut zehn Jahren eine Kooperation mit der französischen Pari Mutuel Urbain (PMU), dem größten europäischen Anbieter von Pferdewetten, an. In Deutschland wurde German Tote GmbH zur Vermittlung von Wetten in den französischen Totalisator gegründet - das den großen Rennvereinen (BetreiberGesellschaftGalopp) gehört. Durch die Vielzahl der täglichen Rennen in Frankreich und Wettmöglichkeiten stieg auch wieder der Umsatz. Mit dem Gewinn wird seitdem in Deutschland in die Infrastruktur der Vereine und in Rennen investiert. Insgesamt wird heute mehr im Internet gewettet als auf der Rennbahn, was in den letzten Jahren auch in Zweibrücken zu beobachten ist. Die Rennen werden heute auch im Web und im Fernsehen übertragen.

Was sind die Schwerpunkte ihrer Arbeit in den nächsten Monaten?

Wilhelm: Das wird vor allem die Nachwuchsarbeit sein, die mir sehr am Herzen liegt. Dafür gibt es das Pony-Championat Südwest sowie den German Tote Junior-Cup Südwest. Für die Betreuung wurde ein eigenes Kompetenzteam gegründet. Es fand bereits ein Rennreiter-Lehrgang statt, zu dem vornehmlich junge Reiter aus dem Verbandsgebiet eingeladen wurden. Die Nachfrage war so groß, dass im Oktober ein weiterer Lehrgang in der Kölner Jockey-Schule geplant ist. Zur Gewinnung des Nachwuchses wurde ein Promo-Video erstellt, das in diesem Jahr auf den Rennbahnen gezeigt wird. Es kann auch auf der neu geschaffenen Website www.werde-jockey.de betrachtet werden.

Was wird am Sonntag der Höhepunkt des Pferderennens in Zweibrücken sein?

Wilhelm: Durch den fünfstelligen Jackpot vom ersten Renntag soll ein Rennen zustande kommen, bei dem die Viererwette mit einer Garantie-Auszahlung von 20 000 Euro gespielt werden kann. So etwas hat es auf einer Südwestbahn noch nie gegeben. Notwendig dazu ist ein Starterfeld von zwölf Pferden. Dafür kommen der Ausgleich III über 1800 Meter oder der Ausgleich IV über 2400 Meter in Frage.

Finden sich noch genügend Sponsoren für die Rennen ?

Wilhelm: Das wird sicherlich nicht leichter. Wichtig ist, dass der Pferderennsport im Blickpunkt steht und das Produkt des Unternehmens dazu passt. Wir wollen auch versuchen, wieder Schwung in den Pferderennsport in Herschberg, Herxheim und Walldorf zu bringen, wo derzeit keine Rennen stattfinden.

Klaus Wilhelm ist 55 Jahre alt. Er betreibt in Bruchmühlbach die Generalagentur einer Versicherung. Seit seiner Kindheit ist er dem Pferdesport eng verbunden.

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