Leichtathletik . . . und plötzlich winkt Legner die Junioren-EM

Zweibrücken · Das Leichtathletik-Meeting „Sky’s the Limit“ ist am Sonntag zu Ende gegangen. Mit starken Auftritten des Nachwuchses. Und zwei Europameistern hinterm Grill.

 Stabhochspringer Jakob Legner vom LAZ Zweibrücken hat seine alte Bestmarke um 15 Zentimeter nach oben geschraubt. Zehn Zentimeter fehlen noch für die Norm zur Junioren-EM in Israel.

Stabhochspringer Jakob Legner vom LAZ Zweibrücken hat seine alte Bestmarke um 15 Zentimeter nach oben geschraubt. Zehn Zentimeter fehlen noch für die Norm zur Junioren-EM in Israel.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Am Samstag war er bei „Sky’s the Limit“ unterwegs und bespielte den Instagram-Kanal des LAZ Zweibrücken für das soziale Netzwerk. Am traditionell dem Nachwuchs vorbehaltenen Sonntag schwang sich Jakob Legner beim internationalen Leichtathletik-Meeting im Zweibrücker Westpfalzstadion dann selbst in die Lüfte. Dabei ging es für den jungen Stabhochspringer (Jahrgang 2004) nicht ganz so hoch wie erhofft. Bei 4,45 Metern war Endstation. „Ich war schon enttäuscht, vor allem weil es beim Einspringen eigentlich wirklich gut lief“, sagt Legner.

Dafür war die Freude in der Vorwoche umso größer. Am letzten Mai-Wochenende trat der LAZ-Athlet beim Meeting in Oberhaugstett im Schwarzwald an – und pulverisierte seine alte Bestmarke. Im ersten Versuch überwand er 4,95 Meter – das war 15 Zentimeter höher als sein alter Rekord. „Da braucht man erst mal einen Moment, um das zu realisieren“ beschreibt Legner den Moment, in dem er auf der Matte landete – und die Stange oben blieb.

Dabei hatte Legner seinen Rekordflug quasi angekündigt: „Im Sommer will ich die fünf Meter knacken“, hatte er im Frühjahr versprochen. Dazu fehlen nun eigentlich nur noch fünf Zentimeter. Eigentlich – denn Legner hat seine Ziele korrigiert. Und zwar nach oben. 5,05 Meter beträgt die Norm für die U20-Europameisterschaft in Jerusalem (Israel) vom 7. bis 10. August. „Dass ich die Norm erfülle, würde nicht bedeuten, dass ich automatisch dabei bin – aber ja, die 5,05 Meter zu schaffen, das ist mein Ziel.“

Dass es beim Heimspiel in Zweibrücken (noch) nicht klappte, ist für den Stabhochspringer, der am kommenden Wochenende beim „Touch the Clouds“-Festival in Gräfelfing gemeldet ist, aber kein Beinbruch. Er freute sich dafür über die Leistungen seiner LAZ-Team- und Disziplinkollegen. Die von David Könsgen etwa, der 3,20 Meter übersprang. „Dafür, dass David gerade erst 13 geworden ist, ist das richtig stark“, sagt Legner. Livia Könsgen (Jahrgang 2007) bestätigte mit 3,40 Metern erneut die Norm für die Deutsche Meisterschaft. Philipp Kranz (Jahrgang 2002) sprang mit 4,10 Metern nur zehn Zentimeter an seiner Bestleistung vorbei. Auch die „LAZ-Stabis“ Lola Dirnberger (Jahrgang 2008/2,70 Meter), Ronja Faber (2011/2,40) und Lisa-Sophie Amthor (2011/2,10) zeigten gute Leistungen. Zudem sprang Ben Silas Kribelbauer genau wie Lukas Hell (beide Jahrgang 2007) über 3,80 Meter. „Ben hatte gerade ein paar Probleme mit dem Rücken, dafür war das sehr gut. Und bei Lukas ist es nur eine Frage der Zeit, bis die neue Bestmarke fällt“, glaubt Legner.

Er und seine Teamkollegen sahen am Sonntag wie die beiden Titel der Normwettkämpfe nach Schweden gingen. Bei den jungen Frauen gewann Kajsa Roth mit 3,90 Metern. Bei den Männern William Asker. Er war schon am Vortag im B-Feld der Männer mitgesprungen und hatte dort 5,10 Meter überwunden. Am Sonntag gewann er mit neuer persönlicher Bestleistung von 5,21 Metern. „Er hat sich hinterher sogar bedankt, dass er nochmal mitmachen durfte“, erzählt Legner.

Ansonsten war am Sonntag im Westpfalzstadion fast so viel los wie bei den Elite-Feldern am Samstag. Die jungen Stabhochspringer hatten bei Kaiserwetter zahlreiche familiäre Unterstützung mitgebracht. Da kamen auch Christin Hussong und Alexander Vieweg ins Schwitzen. Die beiden standen hinter dem Grill und brutzelten Würste für die hungrigen Besucher. Doch nicht nur das Grillgut aus den Händen der Speerwurf-Europameisterin von 2018 und des LAZ-Vorsitzenden, der 2007 ebenfalls mit dem Speer U23-Europameister geworden war, hatten internationale Klasse. Das hat das LAZ Zweibrücken am Wochenende in den beiden Tagen von „Sky’s the Limit“ wieder unter Beweis gestellt.

Und Jakob Legner? Der wird bei der Meeting-Auflage im kommenden Jahr womöglich Probleme bekommen, am Samstag den Instagram-Kanal des LAZ zu bespielen. Schraubt er seine Bestleistung in den kommenden zwölf Monaten weiter nach oben, dürfte er ein Kandidat sein, sich künftig im Feld der Großen in die Lüfte zu schwingen.

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