Nach Vorwürfen: DTB trennt sich von Gymnastik-Teamchefin

Frankfurt · Karina Pfennig ist nicht mehr Teamchefin der Rhythmischen Sportgymnastik. Wie der Deutsche Turner-Bund (DTB) gestern mitteilte, haben sich Pfennig und der DTB im Einvernehmen darauf verständigt, sie von ihren Aufgaben zu entbinden.

In einem Gespräch mit dem DTB habe Pfennig diesen Schritt als die beste Lösung erklärt, "um Schaden von ihrer Person fernzuhalten und den Druck von den Gymnastinnen der RSG-Nationalmannschaft zu nehmen". Der Druck war durch schwere Vorwürfe der 16-jährigen Gymnastin Katerina Luschik aus Halle/Saale gegen das Trainerteam am Bundesleistungszentrum Fellbach-Schmiden entstanden.

Die frühere Athletin und deren Mutter hatten Strafanzeige erstattet und in einem offenen Brief die Anwendung von körperlicher Gewalt, Beleidigung, Essensentzug sowie die Verabreichung verschreibungspflichtiger Medikamente angeprangert. Pfennig, die am 1. Juli 2013 zur neuen Teamchefin ernannt worden war, soll laut DTB die gegen sie erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen haben. "Ich habe Respekt für die Entscheidung von Karina Pfennig", erklärte DTB-Präsident Rainer Brechtken, der Mitte Juni noch versichert hatte: "Sollten diese Vorwürfe stimmen, wird es fristlose Kündigungen geben."

Bundestrainerin Natalia Stsiapanava bleibt weiter für die Nationalmannschaft Gruppe verantwortlich, assistiert von Vladimir Komkow. Nach Überprüfung der Rahmenbedingungen in Fellbach-Schmiden hat der DTB zudem Michael Breuning als neuen Standortmanager eingesetzt.

Die 16-jährige Athletin hatte in dem Brief ihren Trainerinnen Schläge ins Gesicht sowie wiederholte verbale Beschimpfungen wie "dicke Schlampe" vorgeworfen. Sie sei auch gedrängt worden, gegen einen fiebrigen Infekt ohne ärztliche Indikation verschreibungspflichtige Antibiotika zu nehmen.

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