Erstes Heimspiel Nach den Unruhen kommt ein Dinosaurier

Zweibrücken · SV 64 Zweibrücken empfängt nach Trainerrauswurf den HV Vallendar. Die A-Jugend der Löwen muss gleich zum Auftakt weit fahren.

 Auf Patrick Bach (mit Ball) und der SV 64 Zweibrücken wartet im ersten Heimspiel der Saison eine knifflige Aufgabe. In der Westpfalzhalle empfangen die Löwen den HV Vallendar.

Auf Patrick Bach (mit Ball) und der SV 64 Zweibrücken wartet im ersten Heimspiel der Saison eine knifflige Aufgabe. In der Westpfalzhalle empfangen die Löwen den HV Vallendar.

Foto: Marco Wille

Am Samstagabend hat die erste Männermannschaft des SV 64 Zweibrücken ihre Heimspielpremiere in der Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Der Drittligaabsteiger empfängt zur gewohnten Anwurfzeit, um 18 Uhr, den HV Vallendar ausnahmsweise in der Westpfalzhalle. Nachdem die Spieler im Vorfeld dieser Saison mit dem Wunsch an Abteilungsleiter Jürgen Kroner herangetreten waren, grundsätzlich lieber in der „heimeligen“ Ignaz-Roth- als in der großen Westpfalzhalle die Heimspiele austragen zu wollen, wird das auch meistens umgesetzt. Mit Ausnahme des ersten und letzten Heimspieles sowie des Derbys gegen die VTZ-Saarpfalz und des Heimspieles gegen Meisterschaftsmitbewerber HF Illtal werden die Zweibrücker Löwen somit zukünftig wieder „im Löwenkäfig“ Ignaz-Roth-Halle antreten.

Im ersten Heimspiel treffen die 64er mit dem HVV auf einen „Oberliga-Dinosauerier“. Das Team aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz in der Nähe von Koblenz gehört seit dem Zusammenschluss der früheren Rheinhessen-Pfalz-Saar-Oberliga mit dem Handballverband Rheinland im Jahr 2006 zum festen Bestand der RPS-Oberliga. Nur ein Jahr Unterbrechung gab es, als die Vallendarer Löwen ebenfalls einmal der 3. Liga angehört hatten.

Der Zweibrücker Gegner startete hervorragend in die neue Saison, überraschte am ersten Spieltag mit dem 35:29-Heimsieg gegen die ambitionierte Mannschaft des Drittligaabsteigers VTV Mundenheim und setzte dabei ein merkliches Ausrufezeichen. Trainiert wird der HV Vallendar seit dieser Saison vom ehemaligen Bundesligatrainer Christoph Barthel, der im Saarland kein unbeschriebenes Blatt ist. Vor einigen Jahren trainierte er die HG Saarlouis in der zweiten Bundesliga, zuletzt war er Trainer der Vulkan Ladies Koblenz in der ersten Frauenbundesliga. Beim HV Vallendar setzt Barthel auf verschiedenen Abwehrsysteme und ein schnelles Positionsspiel. Die 64er sind also gewarnt, nicht nur wegen des starken Ergebnisses am ersten Spieltag.

Sicher nicht förderlich für die Vorbereitung auf dieses wichtige Spiel waren die Unruhen, die der Trainerwechsel mit sich brachte. Solche Personalentscheidungen beeinflussen die Vorbereitung auf ein Spiel immer in besonderem Maße. Für Mannschaft und den neuen Interimstrainer Axel Koch blieben somit lediglich zwei Trainingseinheiten, um unter Zeitdruck das Rüstzeug für diese schwierige Aufgabe zu erarbeiten. „Mein erster Eindruck von den Jungs ist sehr positiv. Alle ziehen super mit und sind sehr motiviert“, stellte Axel Koch aber nach der ersten von ihm geleiteten Trainingseinheit heraus. „Sie wissen, dass sie jetzt in der Pflicht sind und wollen am Samstag auf jeden Fall zeigen, was sie können“, gab der ehemalige Frauentrainer der 64er, seine ersten Trainingserfahrungen wider. Koch wird in der Zukunft allerdings nicht auf einen breiten 20 Mann Kader bauen und kündigte für das Spiel gegen Vallendar bereits richtungsweisende Personalentscheidungen an. Der B-Lizenzinhaber wolle stattdessen auf eine schlankere Struktur mit einer klaren Hierarchie im Team setzen. Für das erste Heimspiel erhoffen sich die Zweibrücker die lautstarke Unterstützung ihrer Fans.

Ebenfalls am Samstag müssen auch die Frauen des SV 64 Zweibrücken ran. Um 17 Uhr erwartet sie auswärts die zweite Mannschaft der SG Bretzenheim. SV-Trainer Rüdiger Lydorf rechnet damit, dass auch in diesem Spiel wieder einige Spielerinnen aus der zweiten Bundesliga, die „Reserve-Mannschaft“ verstärken werden. Lydorf will in dem Aufeinandertreffen auf eine kompakte Defensive setzen. Das hatte schon beim überzeugenden 38:22-Sieg gegen die TG-Waldsee gut funktioniert. „Wir müssen versuchen die Anspiele an die sehr starke Kreisläuferin der SG zu unterbinden“, gibt der Übungsleiter eine klare Vorgabe. Fehlen wird auf jeden Fall Daphne Huber im Tor. Dafür rückt Nina Jäger in die 1. Mannschaft auf.

Los geht es dann auch für die A-Jugend in der Jugendbundesliga. Hier müssen die SV-Jungs am ersten Spieltag gleich eine der weitesten Anreisen absolvieren. Sie gastieren am Sonntagmittag um 14 Uhr bei der HSG Konstanz am Bodensee.

 Auch Marc-Robin Eisel und die A-Jugend des SV 64 Zweibrücken starten in die Saison.

Auch Marc-Robin Eisel und die A-Jugend des SV 64 Zweibrücken starten in die Saison.

Foto: Marco Wille

Die Zweibrücker Junglöwen werden dabei von Christian „Blacky“ Schwarzer betreut, der versuchen wird, von einem anderen Termin rechtzeitig nach Konstanz zu kommen. Darüber reisen Spielern der ersten Mannschaft mit.

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