Westdeutsche Meisterschaft Muay Thai Stabel beweist „unglaublichen“ Kampfwillen

Waldfischbach-Burgalben/Zweibrücken · Muang-Gularb-Kämpfer Zweiter bei westdeutschen Muaythai-Meisterschaften in Waldfischbach-Burgalben. Vier Titel für Zweibrücker.

Ausgepowert, aber stolz: Alexander Stabel (Mitte) vom Muang Gularb Zweibrücken.

Ausgepowert, aber stolz: Alexander Stabel (Mitte) vom Muang Gularb Zweibrücken.

Foto: Verein

Zahlreiche Fäuste, Ellbogen, Füße und Knie sind am Samstag im Bürgerhaus Schuhfabrik in Waldfischbach-Burgalben geflogen. Bei der dort ausgetragenen westdeutschen Meisterschaft im Muay Thai waren auch zehn Kämpfer des Muang Gularb Zweibrücken erfolgreich im Ring, die vier Titel und vier Vize-Meisterschaften sammelten. Obwohl es für Top-Kämpfer Alexander Stabel nicht ganz zum Finalsieg reichte, beeindruckte der 20-Jährige seinen Trainer und Vorsitzenden Alexander Reiter doch am meisten. Mit seinen drei harten Fights, nach denen er als Vizemeister die Halle verließ, war er „unser Kämpfer des Tages“, betont Reiter.

Stabel hatte in der Klasse bis 81 Kilogramm ein schweres Los erwischt. In dem stark besetzten Sieben-Mann-Pool hätte der Zweibrücker drei Kämpfe gewinnen müssen, um den Titel zu sichern. Im Viertelfinale dominierte der 20-Jährige seinen Gegner. „Alex hielt ihn schön auf Distanz und punktete ihn Runde für Runde aus“, erklärt der Coach. Somit ging der erste Sieg nach Punkten an Stabel. Dessen Kontrahent im Halbfinale war dann deutlich unbequemer, stabiler und entschlossener. „Er wollte uns über die komplette Distanz von drei Runden keinesfalls das Zepter überlassen“, erzählt Reiter. Auf Angriffe Stabels versuchte er immer die richtige Antwort zu geben, diesen auszukontern – was ihm teilweise gelang. „Aber Alex ließ nicht locker, setzte ihn ab der zweiten Runde immer stärker unter Druck und zwang ihn in die Rückwärtsbewegung.“ Letztlich ging die einstimmige Punktentscheidung an seinen Schützling.

Dann kam das Finale. „Ein Kracher“, schwärmt der Muan-Gularb-Trainer. Stabel musste zum dritten Mal an diesem Abend in den Ring, für seinen Gegner, der ein besseres Los erwischt hatte, war es erst der zweite Fight. Dieser sei dementsprechend frischer und fitter gewesen. Der Kölner „war stark und entschlossen, den Kampf in der ersten Runde für sich zu entscheiden. Das merkten wir an der aggressiven Kampfweise“, erklärt Reiter. Stabels Gegner wollte die Entscheidung nicht den Punktrichtern überlassen. Der Zweibrücker musste sich in der ersten Runde zurückfallen lassen, um nicht in den offenen Schlagabtausch zu kommen und unnötig harte Treffer zu kassieren. „Ab der zweiten Runde fand Alex in den Kampf und punktete immer wieder mit schönen Faustkombinationen.“ Von da an lieferten sich die Finalisten ein Duell auf Augenhöhe. „Es war eine Augenweide für die Zuschauer. Die fieberten mit, waren begeistert, dass Alex nach einer so schweren ersten Runde wieder in den Kampf fand und seinem Gegner nicht einfach den Sieg überlassen wollte“, lobt der Trainer, für dessen Schützling der dritte Durchgang dann optimal verlief. Beide Kämpfer waren angeschlagen und ausgepowert von den intensiven ersten Runden. „Alex gewann dann die Oberhand, stellte seinen Gegner immer wieder schön vor die Fäuste. Alex bekam Komplimente aus allen Ecken – sogar die Kampfrichter haben ihn gelobt und gemeint, dass sie etwas Vergleichbares noch nie gesehen haben“, erzählt der Trainer voller Stolz von dem unglaublichen Kampfwillen, der unbändigen Kraftanstrengung, die nötig war, um zurückzukommen. Aufgrund der ersten zwei verlorenen Runden ging der Sieg letztlich „verdient“ an die gegnerische Ecke. Stabel wurde westdeutscher Vizemeister. „Das gesamte Team – die Kämpfer, Trainer, Vereinskollegen und vielen Zuschauer, die uns unterstützten – haben ein Auf und Ab der Gefühle erlebt“, erklärt Reiter, der letztlich aber sehr zufrieden auf das Wochenende zurückblickt.

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