58. Zweibrücker Grasbahnrennen Motoren heulen wieder auf der schnellen Bahn

Zweibrücken · Nach langer Pause fällt an diesem Sonntag endlich der Startschuss zur 58. Auflage des Zweibrücker Grasbahnrennens. Der MSC hat viele namhafte Fahrer angelockt und hofft neben spannenden Läufen auf großes Zuschauerinteresse. Bereits am Freitagabend gibt es Live-Musik.

 Spannung pur und großartigen Rennsport erwartet der MSC Zweibrücken nach der letzten Auflage 2018  beim nach langer Pause endlich stattfindenden 58. Grasbahnrennen.

Spannung pur und großartigen Rennsport erwartet der MSC Zweibrücken nach der letzten Auflage 2018  beim nach langer Pause endlich stattfindenden 58. Grasbahnrennen.

Foto: Norbert Schwarz

Lange mussten die Motorsportfans in Zweibrücken darauf warten. Nun läuft der Countdown für das große Spektakel mit viel PS und dröhnenden Motoren auf der Zweibrücker Rennwiese. Nach vierjähriger Pause, nach der coronabedingt mehrfachen Verschiebung veranstaltet der MSC Zweibrücken an diesem Sonntag nun zum 58. sein ADAC Grasbahnrennen. Für dieses Ereignis, zu dem viele Besucher im Herzen der Rosenstadt erwartet werden, konnten viele namhafte Bahnspezialisten aus dem In- und Ausland verpflichtet werden. Darunter auch der letztjährige Langbahn-Weltmeister und zweifache niederländische Grasbahnmeister Romano Hummel aus Groningen. Fungieren wird das Event dieses Mal unter dem Namen „Heinz-Schneider-Gedächtnisrennen“, um an das Ehrenmitglied und den langjährigen Schatzmeister des MSC zu erinnern, der im April verstarb.

Zwar steht der eigentliche Renntag noch bevor, doch schon jetzt ist eine Menge Ballast von den Schultern des diesjährigen Rennsportleiters Andreas Rauch, der zugleich die Geschicke des Zweibrücker Vereins lenkt und leitet, gefallen. Die Vorbereitungen sind weitestgehend abgehakt. Das Fahrerfeld ist komplett, das Programmheft in neuer Gestaltung im Druck, das Helferteam im Zeitplan. Vereinsmitglied Ralf Dönner aus Dellfeld, selbst als Fahrer in seinen jungen Jahren aktiv, bringt sich als „Bahnmeister“ aktiv ins Vereinsgeschehen ein und sorgt seit Wochenmitte dafür, dass die Zweibrücker Grasbahn sich am Sonntag in bester Beschaffenheit zeigt. „Die 650 Meter lange Bahn muss Grip haben, dann wird es schnelle Runden geben und die Strecke kann damit wieder ihrem Nimbus gerecht werden, zu den schnellsten Grasbahnen in Europa zu zählen“, sagt Andreas Rauch und ist ganz sicher, dass „der Ralf“ das bis zum Startschuss am Sonntag um 13.30 Uhr mit seinem Helferteam hinbekommt.

Internationale Solo- und Beiwagenfahrer geben sich bei diesem 58. Bahnspektakel auf der Rennwiese wieder ein Stelldichein. Den Nationalfahrer wird ebenso eine Startchance gegeben, wie dem Nachwuchs und selbst die „Oldies“ sind in diesem Jahr zu bestaunen. 22 Läufe wird es insgesamt geben. In einem Sonderrennen wird wie immer die begehrte Zweibrücker Trophäe „Silberne Rose“ ausgefahren – in einem vier Runden dauernden Lauf messen sich hier die Fahrer mit internationaler Lizenz. Wie der „Goldene Helm“ in Herxheim, ist die „Silberne Rose“ in Zweibrücken bei den Sportlern hoch begehrt.

Das internationale Fahrerfeld mit Engländern, Franzosen, einem Dänen, Tschechen und den deutschen Spitzenfahrern versammelt sich am Sonntag in Zweibrücken und wird den letztjährigen Langbahnweltmeister Romano Hummel aus Groningen fordern. Das wird beispielsweise sein Landsmann Mika Meijer sein, der dieses Jahr bereits in Lübbenau (Spreewald) auch den „Goldenen Helm“ gewinnen konnte. Erstmals in Zweibrücken am Start ist der fünfmalige französische Meister Jerome Lespinasse. Mit der Startnummer acht auf dem Leibchen wird er im 21. Rennen um die vom Schirmherrn, Oberbürgermeister Marold Wosnitza, gestiftete „Silberne Rose“ kämpfen. Ein Ziel allerdings, das ebenso der Däne Jakob Bukhave hegt oder das englische Fahrerquartett Andrew Appleton (4), Paul Cooper (11), James Shanes (93) und Charley Powell (92). Nicht zu vergessen der Tscheche Hynek Stichhauer sowie die beiden deutschen Fahrer: Der fünfmalige Team-Langbahnweltmeister und dreifache Grasbahn-Europameister Stephan Katt (42) aus Neuwittenbek und Lukas Fienhage (125) aus Lohne, zu dessen sportlicher Titelsammlung bereits der eines Langbahnweltmeisters aus dem Jahr 2020 sowie der des aktuellen Team-Langbahnweltmeisters zählt. An Zweibrücken hat dieser deutsche Spitzenfahrer absolut gute Erinnerungen, denn hier konnte er als Nachwuchsfahrer bereits auf dem Siegerpodest stehen – und möchte dies auch jetzt beim Rennen um die begehrte Trophäe des Oberbürgermeisters wiederholen.

Bei den Gespannfahrern versuchen auch diesmal die schon vier Mal als deutsche Meister erfolgreichen Markus Venus und Markus Heiß das Renngeschehen zu diktieren. Sehen sich dabei aber einer starken Konkurrenz ausgesetzt. Etwa durch Imanuel Schramm aus Tettnang und seinen Kurvenlenker Frank Schiemer aus Bad Waldsee. Diese erhoffen sich allein schon dadurch einen Vorteil, dass ihr „Chefmechaniker“ aus Zweibrücken kommt und ein zusätzlicher Glücksbringer sein wird. Seit Jahren „schraubt“ bei ihnen Michael Maurer und fährt zu allen Rennen, gleich wo sie stattfinden, mit. Am Erfolg des Gespanns Schramm/Schiemer habe der aus Ernstweiler kommende „Michi“ allemal einen Anteil. Für den Verein stellte dieser auch den Kontakt zu den Straußmädels und -buben aus Ernstweiler her, die sich am Sonntag als Helfer einbringen.

Rennleiter Andreas Rauch, die Fahrer und Helfer hoffen nach der langen Pause auf eine spannende Renn-Atmosphäre und großes Zuschauerinteresse, um das „Heinz-Schneider-Gedächtnisrennen“ zu einem wahren Spektakel werden zu lassen. Mit Schneider sei nicht nur ein Ehrenmitglied verstorben. Der Mann, der 50 Jahre das Ehrenamt des Schatzmeisters beim MSC Zweibrücken bekleidete und auch als Rennsportleiter fungierte, pflegte zu vielen Rennsportassen auf Sand- und Grasbahnen beste Kontakte. Fahrer, die Sportgeschichte schrieben –e Gerd Riss, Egon Müller, Steve Hartley oder Simon Wigg ebenso, wie der mehrmalige deutsche Meister und viermalige Langbahnweltmeister Karl Maier aus Erding. Zu ihm hatte Heinz Schneider ein ganz besonderes Freundschaftsverhältnis, das den Münchner auch dazu veranlasst hatte, dem Zweibrücker Freund die letzte Ehre zu erweisen.

 Heinz Schneider mit den drei Erstplatzierten - Chris Baybutt, Steve Hartley, Heinz und Gottfried Schwarze (v. li.) beim Lauf zur Silbernen Rose 1975.

Heinz Schneider mit den drei Erstplatzierten - Chris Baybutt, Steve Hartley, Heinz und Gottfried Schwarze (v. li.) beim Lauf zur Silbernen Rose 1975.

Foto: MSC Zweibrücken

Eigentlich hätte 2020 beim MSC Zweibrücken groß gefeiert werden sollen. Mit dem damals für September geplanten 58. Grasbahnrennen und zugleich dem 60-jährigen Vereinsbestehen. Die Corona-Pandemie machte es unmöglich. Um den 60. Geburtstag nachzufeiern, gibt es dieses Mal bereits zum Auftakt am Freitag eine Fete an der Rennwiese. Mit Livemusik der Band „Celebrate Music 4U“ wird das Renn-Wochenende ab 19 Uhr im Festzelt an der Tribüne eingeleitet. Der Eintritt kostet fünf Euro.

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