Mit Geduld langfristig planen

Der FC Homburg darf wieder träumen. Ein klein wenig. Nach vier Siegen in Folge pirschen sich die Grün-Weißen Schritt für Schritt an die Spitzenteams der Fußball-Regionalliga heran. Spielen wieder bei den vermeintlich Großen mit, wo der Verein - nach dem enttäuschenden elften Platz in der vergangenen Runde - eigentlich von Beginn an ein Wörtchen mitreden wollte.Punktgleich mit den viertplatzierten Wormsern und dem Tabellenfünften aus Kassel beträgt der Abstand zum Spitzenreiter 1. FC Saarbrücken noch sieben Zähler, sechs sind es auf Rang zwei (Offenbach), zum Absteiger SV Elversberg fehlen drei Punkte.

Durch den souveränen Sieg im Derby gegen den SVN Zweibrücken - das nicht dem typischen Charakter eines solchen entsprach - hat der FCH zwei Plätze gut gemacht.

Nach dem holprigen Start mit einem Punkt aus vier Spielen haben viele die Grün-Weißen bereits in der frühen Phase der Saison abgeschrieben. Doch die Mannschaft von Trainer Jens Kiefer hat sich gefangen, hat sich reingearbeitet und das Verletzungspech weggesteckt. Der Aufschwung ist der Lohn dafür. Bei aller Euphorie, die spätestens seit dem 1:0-Triumph gegen den Absteiger aus Elversberg vor drei Spieltagen wieder herrscht, muss dem FC Homburg aber klar sein, dass er sich auf den Erfolgen der vergangenen Wochen nicht ausruhen darf, es nur durch konsequent harte Arbeit weiter nach oben geht. In den kommenden Partien müssen die Grün-Weißen gegen die Kellerkinder Nöttingen, Koblenz und zum Abschluss der Vorrunde in Mannheim nachlegen, um eine Chance zu haben, in der Rückrunde im Konzert der Großen mitspielen und vom ersehnten Aufstieg in die Dritte Liga träumen zu können.

Doch selbst, wenn der Anschluss nach oben gelingt, wird den Verantwortlichen um den Vorsitzenden Herbert Eder bewusst sein, dass der Kampf um die Spitzenplätze der Liga mit den Absteigern aus Saarbrücken und Elversberg - die, wie sich am Wochenende wieder gezeigt hat, zwar auch schwächeln können - sowie starken Offenbachern schwerer kaum sein kann. Und dass der Weg Richtung Drittklassigkeit für den FC Homburg noch ein weiter ist.

Der Traditionsclub aus der Saarpfalz ist gut beraten, diesen behutsam anzugehen, Geduld zu bewahren, ein starkes spielerisches wie finanzielles Fundament zu schaffen und im Umfeld und auf dem Rasen alles dafür zu tun, einen weiteren Schritt in Richtung Professionalität zu machen.

Die Abstiege der Saarbrücker und Elversberger in der vergangenen Runde sollten Warnung genug sein, umsichtig und auf lange Sicht zu planen. Doch träumen darf ja während einer Erfolgsserie ruhig mal erlaubt sein.

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