Merkur-Interview Nadja Stuchlik „Mit der Mannschaft ist eine Medaille drin“

Karateka Nadja Stuchlik vom Karateclub Shotokan Homburg wird die deutschen Farben bei der Weltmeisterschaft vom 17. bis 20. August in Dublin vertreten. Für die 24-jährige Kinderkrankenschwester ist es die erste WM bei den Aktiven.

 Karatekämpferin Nadja Stuchlik vom Shotokan Homburg startet Mitte August bei ihrer ersten Aktiven-WM  in Dublin.

Karatekämpferin Nadja Stuchlik vom Shotokan Homburg startet Mitte August bei ihrer ersten Aktiven-WM  in Dublin.

Foto: MArkus Hagen/Foto: Markus Hagen

Frau Stuchlik, seit wann betreiben Sie aktiv Karate?

Nadja Stuchlik: Meine Mutter war lange Zeit im Karate tätig und da blieb es nicht aus, dass ich mal mit zum Training gegangen und mit dem Sport in Berührung gekommen bin. Mit 13 Jahren habe ich dann begonnen, die verschieden Techniken zu erlernen.

Bereits bei den Juniorinnen waren Sie sehr erfolgreich. Welche Medaillen haben Sie bei Deutschen Meisterschaften bisher geholt?

Stuchlik: Meine erste Deutsche Meisterschaft habe ich im Kumite  (neben Kumite, einem Kampf gegen einen Gegner mit Anwendung von Techniken, gibt es auch die Disziplin Kata, bei der Karatetechniken alleine vorgeführt werden; Anm. d. Red.) bei den Juniorinnen 2012 in Feldkirchen. Jeweils Zweite wurde ich in dieser Disziplin bei den Frauen 2015 und 2016 in Bochum. Zudem habe ich im Kumite vor einem Jahr in Bottrop den JKA-Cup, der von der Wertigkeit mit einer DM zu vergleichen ist, gewonnen. Im Kata wurde ich hier Dritte. In diesem Jahr wurde ich Dritte im Einzel-Kumite und Deutsche Meisterin in der Mannschaftswertung im Team des Karateclubs München, wie auch schon 2015 und 2016.

Seit 2013 gehören Sie der Deutschen Nationalmannschaft an. Seitdem sind Sie auch international  bei Welt- und Europameisterschaften aktiv. Was sind Ihre größten Erfolge.

Stuchlik: 2014 durfte ich in Tokio erstmals an einer WM teilnehmen, wo ich im Kata Rang acht und im Kumite Platz sechs belegte. Bei der Europameisterschaft 2016 in Dublin wurde ich mit der Mannschaft Europameisterin und im Kumite-Einzel Dritte. In diesem Jahr bin ich in Maastricht bei der EM mit der deutschen Mannschaft Vizemeisterin geworden.

Dublin ist also ein gutes Pflaster für Sie. Dort findet vom 17. bis 20. August die WM der Aktiven statt, an der Sie ebenfalls teilnehmen werden. Wie sehen Sie die Chance auf eine WM-Medaille?

Stuchlik: Das ist schwer vorherzusagen. Man muss einfach abwarten, wie die Wettkämpfe laufen. Die besten Chancen habe  ich sicher mit der Deutschen Mannschaft im Kumite. Da ist vielleicht auch eine Medaille drin.

Um Karate auf Spitzenniveau ausüben zu können, ist Ihr Trainingsaufwand sehr hoch. Wie oft trainieren Sie? Gibt es Lehrgänge als Vorbereitung auf die WM ?

Stuchlik: Trotz meines Vollzeitjobs als Kinderkrankenschwester an der Homburger Uniklinik trainiere ich zehn- bis zwölfmal die Woche, für jeweils eine bis zwei Stunden bei meinem Heim- und Vereinstrainer Markus Stäudel. Neben Karate stehen auch spezielle Athletikeinheiten auf dem Übungsplan. Vom 18. bis 24. Juli treffe ich mich dann mit meinen Nationalmannschaftskollegen in Homburg, wo wir gemeinsam in meinem Verein Shotokan Homburg trainieren. Vor der WM findet dann noch ein fünftägiger Trainingslehrgang der Deutschen Nationalmannschaft mit jeweils vier Einheiten pro Tag statt. Beruflich kann ich aber nur an drei Tagen dabei sein.

Bleibt neben Beruf und dem intensiven Training überhaupt noch Zeit für weitere Hobbies?

Stuchlik: Fast gar nicht mehr. Meinen Beruf als Kinderkrankenschwester und Karate füllen die Woche vollkommen aus.

Das Gespräch führte Markus Hagen.

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