Corona-Auswirkung bei SG Erbach Minus über gewissen Zeitraum kompensierbar

Erbach · Fußball-Landesligist SG Erbach hofft, trotz der finanziellen Einbußen durch die Corona-Krise sein Projekt Kunstrasenplatz im kommenden Jahr umsetzen zu können.

 Nichts geht mehr. Auch auf dem Gelände der SG Erbach Eichheck ist alles dicht. Trotz finanzieller Einbußen hofft der Fußball-Landesligist aber, gut durch die Corona-Krise zu kommen.

Nichts geht mehr. Auch auf dem Gelände der SG Erbach Eichheck ist alles dicht. Trotz finanzieller Einbußen hofft der Fußball-Landesligist aber, gut durch die Corona-Krise zu kommen.

Foto: Hagen/Markus Hagen

Wie bei allen Fußballclubs bundesweit liegen die beiden Sportplätze der SG Erbach an der Eichheck einsam und verlassen da. Am Sportheim sind zwar die Rollläden oben, doch der Betrieb ruht auch hier. Nichts geht mehr in Zeiten der Corona-Krise.

,,Auch die SG Erbach steht vor einer schweren Situation – sowohl im sportlichen, als auch im finanziellen Bereich", erklärt der Vorsitzende Julian Bay. Wie hoch die Verluste wegen den fehlenden Einnahmen aus dem Sportheim-Betrieb werden, sei ungewiss. ,,Keiner weiß, wie lange der Trainings- und Spielbetrieb noch ausgesetzt sind." Trotz einiger lokaler Sponsoren sei die SG Erbach auf die Einnahmen aus dem Verkauf im Sportheim angewiesen. „Unser Sportheim wird immer gerne aufgesucht, nicht nur von den Fußballern, auch von anderen Bürgern und Menschen, die gerne zu uns kommen." Bay beziffert die Deckung des Jahresetats der SG Erbach aus dem Erlös der Sportheimbewirtung auf gut 70 bis 80 Prozent.

„Klar, die Energiekosten für Strom, Wasser fürs Duschen unserer Spieler sinken oder fallen sogar weg, aber unsere Plätze müssen weiter unterhalten werden." Der Hauptspielplatz vor dem Sportheim sowie er kleinere Trainingsplatz daneben ­ – beides Rasenplätze – müssen auch in der Zwangspause bewässert und geschnitten werden. „Wir können ja nicht alles verwildern lassen", sagt Bay. Die Arbeit muss weiter gemacht werden. Der Unterhalt der beiden Plätze kostet den Verein „gut 30 000 Euro pro Jahr". Noch sei aber die SG Erbach trotz der fehlenden Einnahmen finanziell gut abgesichert. „Über einen gewissen Zeitraum können wir dieses Minus noch kompensieren."

Im vergangenen Jahre feierte die SG Erbach im Mai mit großem Festakt ihr 100-jähriges Bestehen. Man hat rund um den Verein allen Grund, stolz auf das Geleistete zu sein. Zwei Rasenplätze für Spiel und Training wurden gebaut. Ein schmuckes Sportheim mit einer Sporthalle, die auch als Veranstaltungsstätte genutzt wird, steht zur Verfügung. Die SG Erbach steht nicht nur für sportliche Aktivitäten, sondern auch für gesellschaftliche Ereignisse ganz hoch im Kurs.

Und in Sachen Sportplätze will sich die SG Erbach, so die Informationen des Vorsitzenden, in naher Zukunft weiter verbessern. „Unser Rasen ist nur bedingt für Jugendspiele einsetzbar. Wir planen, diesen im nächsten Jahr durch einen Kunstrasenplatz zu ersetzen." Ein weiterer großer Schritt. Immerhin sind bei der SGE neben zwei Aktivenmannschaften und einer AH-Mannschaft auch elf Jugendteams von den Minis bis zu den U19-Junioren mit rund 220 Nachwuchskickern für die Rot-Weißen im Einsatz. Ein Kunstrasenplatz kann aber nicht nur durch Zuschüsse von Landessportplanungskommission und Stadt finanziert werden. „Für dieses Projekt muss sich auch die SG Erbach finanziell engagieren", hofft Bay, dass die Stilllegung der SGE-Anlage sich nicht über viele Monate hinwegzieht. ,,Dann wäre unser Kunstrasenprojekt mit Sicherheit stark gefährdet." Doch trotz dieser Sorgen betont Julian Bay: „Vor dem Fußballsport steht aber ganz klar, die Gesundheit. Erst muss alles getan werden, um gemeinsam das Corona-Virus zu besiegen. Dann kann man irgendwann wieder an den üblichen Fußballbetrieb danken."

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