Mentale Stärke durch Kampfsport aufbauen
Zweibrücken · 22 Teilnehmer bei offenem MMA-Workshop der World All Fight System Organisation in Zweibrücken.
(ott) Muay Thai, K1, Vollkontakt-Kickboxen, Tae-Kwon-Do, Brazilian Jiu-Jitsu - das alles sind bewährte Kampfsportarten. Und sie alle waren Teil des MMA-Workshops der World All Fight System Organisation (AFSO) in Zweibrücken.
Nach und nach füllt sich Günther-Hahn-Judohalle, die Teilnehmer beginnen, sich zu bewegen. Eingeladen hatte Michele Farinella. Er ist der Leiter des Kum Chung Gym in den Räumen des 1. Judo Clubs Zweibrücken. Neben dem Training in seiner dortigen Kampfsportschule bietet Farinella immer wieder auch offene Workshops an. Dieses Mal hat sich der gebürtige Italiener, Wahl-Deutscher und bekennender Altheimer, mit Jonas Rupp einen guten Freund eingeladen. Das Trainieren und Anwenden verschiedener Kampfsportarten wird in dem Begriff MMA (Mixed Martial Arts) zusammengefasst.
Mittlerweile haben sich alle Teilnehmer eingefunden, füllen die Matte und los geht's - mit dem Aufwärmen. Das Fitnesstraining ist anstrengend, alle Muskeln werden durch Dehnen, Springen, Laufen beansprucht, der Körper auf Temperatur gebracht. Nebenbei werden Schnellkraft und Ausdauer geschult, zudem Geschicklichkeit und Reaktionsschnelligkeit trainiert, um Mut, Entschlossenheit und Selbstvertrauen zu fördern. Nichts ist bis dahin zu sehen von Treten, Schlagen, Clinchen oder Werfen. Doch diszipliniert und mit dem nötigen Willen folgen die Schüler den Anweisungen ihrer beiden "Meister". Der 35-jährige diplomierte Wirtschaftsingenieur Farinella ist über Karate und Kick-Boxen mit 16 Jahren zum Thai-Boxen gekommen, das er seit seinem 18. Lebensjahr ausschließlich betreibt. 2013 bis 2015 war er Bundestrainer der World Kick-Boxing Federation und besitzt als Kru-Trainer den 12. von 15. Khan. Er ist Beauftragter und Repräsentant von Rheinland-Pfalz in der World All Fight System Organisation. Sein Trainingspartner Jonas Rupp ist seit seinem elften Lebensjahr in der Kampfkunst zuhause. Beide kennen sich "schon seit ewigen Zeiten".
Aus den Schülern werden Pärchen. Der zweite Teil des Workshops beginnt. Jetzt stehen Techniken im Fokus. Die Schützlinge sollen mit mentaler Stärke ausgestattet werden. Farinella: "Nur durch harte Arbeit kann man seine Träume verwirklichen, nichts bekommt man geschenkt. Gerade die Kombination von Stand- und Bodenkampf gestaltet sich technisch anspruchsvoll." Die 22 Teilnehmer erfahren zunächst die Grundlage der Basistechniken. Erst bei deren Beherrschung werden sie vertieft. Ein guter Kämpfer, der nie aufgibt, sein Kämpferherz entdeckt und fair bleibt, zeichne sich durch Härte im Ring, smarten Charme und guten Charakter aus.