Abschied vom SV 64 Marc-Robin Eisel: „Hatte selbst Tränen in den Augen“

Zweibrücken · Marc-Robin Eisel verlässt zum neuen Jahr seinen Heimatverein SV 64 Zweibrücken in Richtung Dansenberg.

 So schön wird der Noch-Zweibrücker Marc-Robin Eisel in der Rückrunde für den TuS Dansenberg fliegen: Der 18-Jährige verlässt seinen Heimatverein SV 64 Zweibrücken, um in der 3. Liga auf Torejagd gehen zu können.

So schön wird der Noch-Zweibrücker Marc-Robin Eisel in der Rückrunde für den TuS Dansenberg fliegen: Der 18-Jährige verlässt seinen Heimatverein SV 64 Zweibrücken, um in der 3. Liga auf Torejagd gehen zu können.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Der SV 64 Zweibrücken steht für eine gute Jugendarbeit. Mit Jerome Müller und Robin Egelhof haben bereits zwei ehemalige SV-Spieler den Sprung in die Junioren-Nationalmannschaft geschafft. Auch der 18-jährige Marc-Robin Eisel steht für die gute Schule bei den Löwen. der Rückraum-Mitte-Spieler trägt seit jeher das Trikot der 64er und reifte zum Jugendnationalspieler. Doch mit Beginn des neuen Jahres kehrt er dem SV – zumindest im Männerbereich den Rücken zu und wechselt zu Drittligist TuS Dansenberg. Dank eines Doppelspielrechts ist er für die Zweibrücker A-Jugend in der Bundesliga weiter spielberechtigt. Im Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur erklärt er die Gründe für den Schritt.

Herr Eisel, vor etwa zwei Wochen kam die Nachricht, dass Sie wechseln möchten. Wie kam es zu dem Wunsch und wann haben Sie den Entschluss gefasst?

Marc-Robin Eisel Ich habe vor etwa drei Wochen einen Anruf von den Verantwortlichen von Dansenberg bekommen. Sie haben mir ein gutes Angebot gemacht. Eigentlich wollte ich die Runde aber noch für den SV fertig spielen und erst dann wechseln, weil ich noch eine Chance für den Aufstieg gesehen habe. Doch dann haben wir gegen die HSG Kastellaun/Simmern verloren (26:29, Anm. d. Red.) und die Chance war dahin. Deshalb hab ich lange nachgedacht und mich dazu entschieden, das Angebot schon im Winter anzunehmen.

Wie haben die Verantwortlichen des SV 64 reagiert?

Eisel Die waren natürlich enttäuscht und mir ist es natürlich auch selbst schwer gefallen. Ich hatte kurze Zeit vorher eigentlich zugesagt, die Runde zu Ende zu spielen, aber dann hat sich wegen der Niederlage alles gedreht. Die Enttäuschung war groß, aber sportlich können sie mich verstehen.

Wie schwer fällt Ihnen der Schritt?

Eisel Das war eine der schwersten Entscheidungen in meinem Leben. Als ich in der Kabine stand und es der Mannschaft gesagt habe, hatte ich Tränen in den Augen. Ich habe fast kein Wort rausbekommen. Ich habe aber einfach für mich entschieden, dass ich etwas neues sehen will und jetzt freue ich mich auf die neue Aufgabe.

Wie ist es zum Kontakt zu Dansenberg gekommen?

Eisel Die hatten mich vor der laufenden Saison schon mal angerufen, da habe ich mich aber für den SV 64 Zweibrücken entschieden. Dann haben sie wieder angerufen, ob ich nächste Saison oder im Winter kommen möchte.

Wie fällt Ihre persönliche Bilanz dieses Jahr aus?

Eisel Mit der A-Jugend haben wir in der Bundesliga immer Höhen und Tiefen. Mit den Herren haben wir aber ganz klar nicht das erreicht, was wir wollten. Das ist schon enttäuschend.

Ja, bei den Herren lief es eher durchwachsen. Wie erklären Sie sich das?

Eisel Uns fehlt einfach die Konstanz, ähnlich wie im vergangenen Jahr. Wir haben eigentlich in jedem Spiel 45 Minuten guten Handball gespielt, aber dann immer wieder Schwächephasen gehabt. Wir sind noch eine junge Mannschaft, anscheinend fehlt uns da einfach die Cleverness und Abgezocktheit. Ich hoffe, dass die Jungs die Runde gut zu Ende spielen, unter den Top vier bleiben und sich als Mannschaft einspielen.

Sie haben in diesem Jahr auch für die deutsche Nationalmannschaft gespielt. Wie war es für Sie, bei einem internationalen Turnier dabei zu sein?

Eisel Das war für mich ein riesiges Erlebnis. Man lernt, schnell als Mannschaft zusammen zu wachsen. So etwas hat man nicht alle Tage. Und dann gegen anderen Nationen zu spielen, das war einfach eine coole Sache.

Mit der A-Jugend der Zweibrücker haben Sie in der Bundesliga zurzeit einen Lauf. Was ist das Ziel für diese Saison?

Das primäre Ziel ist natürlich ein Platz unter den ersten Sechs. Das würde heißen, dass wir die Klasse halten. Wir haben einfach gesehen, dass wir mit allen Mannschaften mithalten können, wenn wir es schaffen, konstant zu spielen.

Wann ist das erste Training in Dansenberg? Was erhoffen Sie sich vom neuen Club?

Eisel Anfang Januar geht es mit dem Training los, aber ich war schon zum Probetraining dort. Ich hoffe, dass ich dort in der 3. Liga Spielzeit bekomme und mich so verbessern und weiterentwickeln kann. Ziel ist es, mit Dansenberg irgendwie die Klasse zu halten.

Sie gehen noch zur Schule und schreiben nächstes Jahr Abitur. Wie funktioniert das mit der weiteren Belastung, dass Sie jetzt nach Danseberg ins Training müssen?

Eisel Natürlich wird das durch die Fahrerei alles nicht gerade leichter, aber ich werde das irgendwie schaffen. Ich bin mir sicher, ich bekomme das auch so hin.

Was folgt nach dieser Saison?

Eisel Ich habe für anderthalb Jahre unterschrieben, mit der Option für ein weiteres, wenn es gut läuft. Da kommt es vor allem darauf an, ob wir die Klasse halten.

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