Schwimmen Fritzke verpasst Sieg um einen Wimpernschlag
Zweibrücken/Wuppertal · Schwimmer der WSF Zweibrücken gewinnt bei der Kurzbahn-DM den Vize-Titel über 200 Meter Freistil.
Am Donnerstag hatte Michael Raje von den Wassersportfreunden (WSF) Zweibrücken bei der Deutschen Kurzbahnmeisterschaft der Schwimmer in Wuppertal den Nachwuchstitel über die 100 Meter Freistil gewonnen. Und am Freitag hätte Teamkollege Lukas Fritzke beinahe das nächste Gold für die WSF über die doppelte Distanz nachgelegt.
Der 17 Jahre alte Schüler des Saarbrücker Rotenbühl-Gymnasiums blickte nach dem letzten Anschlag im Nachwuchsfinale über 200 Meter Freistil auf die Anzeigetafel der Wuppertaler Schwimm-Oper – und umarmte dann Simon Reinke von der SG Essen auf der Bahn neben ihm. Reinke hatte die Strecke in 1:48,47 Sekunden bewältigt. Lukas Fritzke war genau eine Zehntelsekunde langsamer – und wurde wie im Vorjahr über die Distanz deutscher Vize-Nachwuchsmeister. Noch bei der letzten Wende hatte Fritzke knapp vor Reinke gelegen, wurde aber auf der Zielgeraden noch abgefangen.
Für ein dickes Ausrufezeichen sorgte auch WSF-Schwimmer Leo Ilias Baumann. Der Altheimer qualifizierte sich über die 200 Meter Freistil ebenfalls für das Nachwuchsfinale. Und das als einziger Teilnehmer des Jahrgangs 2008. Gegen die ausschließlich ältere Konkurrenz belegte er im Endlauf in 1:50,72 Minuten einen tollen vierten Platz.
Unglücklich verlief dagegen Baumanns Auftritt über die 400 Meter Lagen. Der WSF-Schwimmer wurde in seinem Vorlauf nach offiziellen Angaben disqualifiziert, weil er auf der Teilstrecke Brustschwimmen nach der ersten und dritten Wende jeweils verbotene Schmetterlingsbeinschläge ausgeführt hatte.
Für das Nachwuchsfinale über 200 Meter Freistil hatte sich mit Michael Raje sogar noch ein dritter WSF-Schwimmer qualifiziert. Raje – wie Lukas Fritzke Jahrgang 2006 – legte im Vorlauf hinter Fritzke und Reinke die drittschnellste Zeit aller „JEM/EYOF-Teilnehmer“ hin. Das sind jene Schwimmer, die aufgrund ihres jungen Alters vom Deutschen Schwimmverband für die Jugend-EM (JEM), beziehungsweise das European Youth Olympic Festival (EYOF) nominiert werden können. Im Finale trat Raje dann aber nicht an. Über die Gründe war zunächst nichts bekannt. Raje nimmt bei der Kurzbahn-DM aber mit sieben Strecken die meisten aller WSF-Teilnehmer in Angriff. Möglich ist, dass er sich für seine weiteren Auftritte bei der DM, die bis Sonntag läuft, noch Körner aufsparen wollte. Zumal er am Freitag ein volles Programm hatte und auch ins Finale der Nachwuchswertung über 50 Meter Schmetterling einzog. Der Schüler des Zweibrücker Helmholtzgymnasiums erreichte in seinem Vorlauf – also auch in Konkurrenz zu den Erwachsenen – über die Schmetterlings-Strecke in der Zeit von 24,90 Sekunden Rang 21 unter 58 Teilnehmern. Das reichte locker, um sich für das JEM/EYOF-Finale der besten acht Nachwuchsschwimmer zu qualifizieren. Im Endlauf steigerte Raje seine Zeit auf 24,69 Sekunden. Er musste sich aber um zwei hundertstel Sekunden Gian Reduth (SG Bayer) geschlagen geben. Deutscher Nachwuchs-Kurzbahnmeister wurde allerdings Victor Sanin von der SG Neuss. Der war im Vorlauf so schnell unterwegs, dass er sogar ins Offene Finale eingezogen war. Sanins Zeit von 24,14 Sekunden bescherte ihm dort den Nachwuchs-Titel.