Löwen wollen Samstag überraschen

Zweibrücken · Vor einer ganz schwierigen Aufgabe stehen die Drittliga-Handballer des SV 64 Zweibrücken: Acht Siege müssen her, um in der Liga zu bleiben, rechnet Trainer Bullacher vor. Am Samstag geht es gegen Großsachsen.

 Nachwuchs-Spieler Robin Egelhof (Zweiter von links) wird den SV 64 in Richtung Friesenheim verlassen. Foto: Marco Wille/pma

Nachwuchs-Spieler Robin Egelhof (Zweiter von links) wird den SV 64 in Richtung Friesenheim verlassen. Foto: Marco Wille/pma

Foto: Marco Wille/pma

Zur gewohnten Anwurfzeit um 18 Uhr empfangen die Zweibrücker Löwen am Samstagabend in der 3. Handball-Liga den Tabellensiebten TV Germania Großsachsen. Allerdings wird dieses Spiel ausnahmsweise nicht in der Westpfalzhalle, sondern in der Ignaz-Roth-Halle ausgetragen. Die Atmosphäre in der engen und vermutlich bis auf den letzten Platz gefüllten Halle könnte helfen, bei den Zweibrücker Löwen zusätzliche Kräfte freizumachen, um gegen die favorisierte Truppe aus dem nordbadischen Hirschberg überraschen zu können.

"Dazu brauchen wir aber sicher das gleiche Glück wie im Hinspiel", sind dem Zweibrücker Trainer Stefan Bullacher die Umstände vom zweiten Drittligaspieltag noch bestens in Erinnerung, als Benni Zellmer fünf Sekunden vor Spielende zum Tempogegenstoß startete, gefoult wurde und Florian Enders dann den fälligen Strafwurf zum 26:25-Auswärtssieg des SV 64 Zweibrücken vollstreckte. Nach einem völlig verkorksten Saisonstart und 0:10-Punkten haben sich die Großsachsener allerdings sensationell gefangen, zuletzt sechsmal hintereinander gewonnen und sich damit punktgleich mit dem Sechsten SG Kronau-Östringen II auf den siebten Tabellenplatz vorgearbeitet. Herausragender Spieler aufseiten des TVG war dabei zuletzt Linkshänder Jan Triebskorn, der zu Beginn der Saison verletzungsbedingt gefehlt hatte, sich seit dem ersten Sieg gegen den TV Hochdorf als enorm torgefährlich erweist. "Man kann den Aufschwung Großsachsens tatsächlich an dem Mitwirken von Jan Triebskorn festmachen", hält SV-Trainer Stefan Bullacher große Stücke auf den torgefährlichen Rückraumspieler.

Während die Personalsituation beim TVG Großsachsen gegenüber der Anfangsphase der Saison inzwischen wieder sehr erfreulich ist, ist diese bei den 64ern alles andere als gut. "Positiv ist, dass Robin wieder mitwirken kann", ist Bullacher hingegen froh, dass Robin Egelhof seine Schulterverletzung auskuriert hat. Der Juniorennationalspieler wird die 64er in der kommenden Saison verlassen und zum Zweitligisten TSG Friesenheim wechseln, wohl mit Doppelspielrecht für den TV Hochdorf. "Die Ausfälle unserer drei Langzeitverletzten macht sich aber insbesondere am rechten Flügel enorm bemerkbar", bedauert Bullacher den weiteren verletzungsbedingten Ausfall Philipp Hammanns, der an einer Schambeinentzündung laboriert und den Ausfall Niklas Bayers, der während der laufenden Saison als 17-Jähriger aus dem A-Jugend-Bundesligakader aufrückte, vorerst aber auch wegen einer Verletzung der Wurfhand ausfallen dürfte. Und weil auch Patrick Bach vorerst nicht dabei sein kann, ist Bullacher sehr froh, dass er - im Idealfall bereits am Samstag - einen guten alten Bekannten wieder aufbieten kann: Sofern im Laufe der zurückliegenden Woche hinsichtlich der Passformalitäten alles reibungslos verlaufen ist, wird der frühere Mannschaftskapitän Jonas Denk wieder im SV-Trikot auflaufen. Nach sechs Monaten bei der HSG Spiesen-Elversberg will es der 26-Jährige nochmals in der 3. Liga versuchen.

Dass die Rückrunde für die Zweibrücker Löwen eine ganz schwierige Aufgabe darstellt, ist schon beim Blick in die aktuelle Tabelle zu erkennen. "Um in der Liga bleiben zu können, benötigen wir wohl 26 Punkte; das bedeutet, dass wir von 14 noch zu absolvierenden Spielen acht gewinnen müssten", verdeutlicht Bullacher. Ein echtes Topspiel gibt es am Sonntagnachmittag um 16 Uhr in der Zweibrücker Ignaz-Roth-Halle, wenn die männliche A-Jugend der Zweibrücker Löwen, derzeit Tabellenzweiter der JBLH, den souveränen Tabellenführer JSG Balingen/Weilstetten empfängt. Der Nachwuchs des Bundesligisten könnte dabei mit einem Auswärtssieg beim ärgsten Verfolger einen riesigen Schritt in Richtung Viertelfinale um die deutsche A-Jugendmeisterschaft machen. Das will der SV 64 allerdings auch verhindern, wollen ihre bislang sehr positive Heimbilanz behaupten. Bei der knappen 34:36-Niederlage im Hinspiel hatten die 64er auf Robin Egelhof verzichtet.

Dass es an diesem Wochenende zu diesem erhofften Topspiel der beiden nach der Hinserie bestplatzierten A-Jugendmannschaften der Südstaffel der Jugendbundesliga in der Ignaz-Roth-Halle kommen wird, liegt in erster Linie an dem guten Start der SV-Jungs in die Rückserie. Zunächst mühten sie sich beim Bundesliganachwuchs FA Göppingen zu einem knappen 26:25-Auswärtssieg, am letzten Wochenende gewannen sie nun gegen die HSG Konstanz mit 27:22, wobei die Truppe von Trainer Tony Hennersdorf in diesem Spiel durchaus noch Steigerungspotenzial erkennen ließ, zeitweilig aber auch schon wieder richtig gut spielte.

Im Anschluss an das A-Jugendspiel empfängt die SV-Zweite in der Saarlandliga die HG Saarlouis II zum ersten Rückrundenspiel. Anpfiff ist um 18 Uhr.

Zum Rückrundenauftakt müssen die Zweibrücker Handballfrauen in der RPS-Oberliga beim TV Moselweiß antreten. Spielbeginn ist am Sonntag um 17 Uhr. Mit dem bisherigen Saisonverlauf der Löwinnen ist Trainer Rüdiger Lydorf nicht unzufrieden, selbst wenn ihn etwa die Niederlage beim Aufsteiger Sobernheim immer noch sehr ärgert. Insbesondere in den Derbys gegen die anderen Vertreter aus dem Verbandsgebiet des saarländischen Handballverbandes zeigten die SV-Frauen allerdings sehr starke Leistungen, gewannen alle drei Spiele jeweils auswärts. Gegen den TV Moselweiß gewannen sie das erste Saisonspiel mit 31:24, müssen allerdings am Sonntag im Rückspiel in einer harzfreien Halle spielen, was eine enorme Umstellung bedeutet. In personeller Hinsicht ist auf Zweibrücker Seite alles in Ordnung.

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