Handball-Oberliga Löwen entführen beide Punkte aus der Hölle Süd

Zweibrücken · Dank einer starken Defensivleistung hat der ersatzgeschwächte SV 64 Zweibrücken sein Oberligaspiel beim TV Offenbach gewonnen.

 Tim Schaller, hier mit Trainer Stefan Bullacher, war in Offenbach mit neun Treffern erneut bester Werfer des SV 64 Zweibrücken.

Tim Schaller, hier mit Trainer Stefan Bullacher, war in Offenbach mit neun Treffern erneut bester Werfer des SV 64 Zweibrücken.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Ohne ihren Kapitän Tom Grieser und Rückraumschütze Christopher Huber, dafür aber mit drei A-Jugendspielern im Kader, gewannen die Oberliga-Herren des SV 64 Zweibrücken sensationell beim TV Offenbach. Das Team von Trainer Stefan Bullacher überzeugte durch einen taktisch disziplinierten und kämpferisch starken Auftritt. Beim 23:21 (13:11)-Auswärtssieg ragten Spielmacher Tim Schaller und Torwart Benni Berz aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung heraus.

Es war das erwartet schwere Auswärtsspiel in der mit fast 300 Zuschauern gut gefüllten Queichtalhalle. Der dritte Platz und die bislang sehr guten Leistungen der Mannschaft von Trainer Michael Übel haben in Offenbach wieder die Begeisterung der Handballfans geweckt. Und die Fans unterstützten ihre Mannschaft auch über 60 Minuten hoch emotional. Doch die Last der Favoritenrolle wegen der schwerwiegenden Ausfälle auf Zweibrücker Seite, wog scheinbar schwerer als gedacht auf den Hausherren. Als Ersatz für Grieser und Huber standen mit Sebastian Meister, Felix Dettinger und Philipp Meiser gleich Zweibrücker A-Junioren im Kader der Gäste.

Die Offenbacher fanden in dieser Partie nicht zu ihrem gewohnten Spielrhythmus. Den sonst so torhungrigen Rothemden fiel das Torewerfen schwer. Die Abwehr der Löwen stand sicher und hinter der starken Defensive agierte mit Benni Berz ein Keeper, der gerade im Spitzenspiel Dritter gegen Vierter einen Sahnetag erwischte. Am Ende überzeugte Berz mit 15 Paraden und hatte einen großen Anteil am Auswärtssieg. Lediglich beim 1:0 lag der TVO in Führung. Ab dann übernahmen nach und nach die Rosenstädter das Kommando. Angeführt von ihrem Spielmacher Tim Schaller setzten sie sich über die Zwischenstände von 6:4 (13.) und 9:7 (22.) ab und wechselten beim Halbzeitstand von 13:11 die Seiten. „Unsere ganze Vorbereitung unter der Woche war auf den Offenbacher Angriff ausgerichtet. Die Umsetzung bei der Deckungsarbeit, inklusive Torwartleistung von Benni, war schon zur Halbzeit sehr gut“, sah SV-Trainer Stefan Bullacher den Grundstein zum Erfolg.

Nach der Pause knüpften die 64er nahtlos an die starke Leistung der ersten Halbzeit an. Auch mit wechselndem Personal zeigten die Gäste weiterhin eine geschlossene Mannschaftsleistung und bei der 20:15-Führung schien bereits eine Vorentscheidung gefallen. Doch in dieser Phase vergaßen die Löwen, den Sack frühzeitig zu zumachen und leisteten sich mehrere Fehlwürfe und technische Fehler. Doch näher als beim 20:22 in der 57.Spielminute kamen die Offenbacher nicht mehr heran. Als Giona Dobrani bei offener Manndeckung der Treffer zum 23:20 gelang, war die endgültige Entscheidung in diesem hart umkämpften Spiel gefallen.

Beim Trainergespräch im Foyer der Queichtalhalle stellten die beiden Trainer hinterher unisono fest, dass der Auswärtssieg für den SV 64 aufgrund der starken Abwehr- und Torwartleistung völlig verdient war. „Ich bin unglaublich stolz auf meine Jungs, dass sie heute in dieser hitzigen Stimmung so cool geblieben sind. Ein dickes Sonderlob haben sich dabei natürlich unsere beiden Youngster Felix Dettinger und Sebastian Meister verdient, die in der entscheidenden Phase des Spiels ganz souverän ihren Mann gestanden haben“, lobte Bullacher vor allem den Charakter seiner Schützlinge.

Durch den Erfolg tauschten beide Vereine ihre Plätze in der Tabelle und die Zweibrücker sind nun wieder erster Verfolger des Spitzenduos aus Hochdorf und Budenheim.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort