Torhüter Berz überragt Lockerer Heimsieg für die Zweibrücker Löwen

Zweibrücken · Der SV 64 setzt sich gegen Aufsteiger SG Gösenroth/Laufersweiler mit 28:17 (13:6) durch. Marc-Robin Eisel war zum vorerst letzten Mal dabei.

 Marc-Robin Eisel (Mitte) trug beim 28:17-Sieg gegen die SG Gösenroth/Laufersweiler zum vorerst letzten Mal das Trikot der SV-Herren.

Marc-Robin Eisel (Mitte) trug beim 28:17-Sieg gegen die SG Gösenroth/Laufersweiler zum vorerst letzten Mal das Trikot der SV-Herren.

Foto: Norbert Schwarz

Im letzten Heimspiel des Jahres hat sich der SV 64 Zweibrücken gegen den Aufsteiger SG Gösenroth/Laufersweiler am Ende deutlich mit 28:17 (13:6) durchgesetzt. Durch den Sieg behaupteten die Handballer damit ihren vierten Tabellenplatz in der RPS-Oberliga.

In der Partie überraschte Zweibrückens Trainer Axel Koch mit einer Premiere. Er ließ seine Mannschaft über die gesamte Spielzeit der Begegnung mit einem siebten Feldspieler agieren, nahm im Angriff jeweils seinen Keeper vom Feld und schickte einen zweiten Kreisläufer aufs Parkett. Dabei waren die Zweibrücker Löwen durchaus in der Lage, sich Vorteile zu erspielen. Ihr Problem waren allerdings die Unsicherheiten beim Torwurf. Offensichtlich hatten sich die Löwenakteure auch in diesem Spiel wieder vorgenommen, das „Tor des Monats“ zu erzielen. Mehrfach wählten sie dabei den eher komplizierten Abschluss, visierten den Winkel des Tores an, anstatt einfach tief zu werfen. Ergebnis dessen waren dann 21 Fehlversuche sowie elf technische Fehler.

Dafür stand die SV-Abwehr auch in diesem Heimspiel wieder richtig stark. Und das obwohl mit Benni Zellmer krankheitsbedingt einer der wichtigsten Spieler der 3:2:1-Abwehrformation fehlte. Großen Anteil hieran hatte der Spieler mit der Rückennummer eins im Zweibrücker Trikot. Benedikt Berz war mit seinen 15 Paraden im ersten Durchgang der überragende Akteur.

David Scherschits Treffer zum 4:4-Zwischenstand in der 12. Spielminute war das letzte Tor, das den Gästen im ersten Durchgang aus dem „aufgebauten Angriff“ gegen den Zweibrücker Schlussmann gelang. Die beiden letzten Tore vor der Halbzeitpause erzielte jeweils SG-Spieler Colin Reuter mit Würfen aus der eigenen Hälfte in das leere Zweibrücker Tor, so dass schließlich beim Stande von 13:6 die Seiten gewechselt wurden. Berz hatte bis dahin eine unfassbare Quote von 79 % gehaltener Würfe.

Die Zweibrücker Angriffsleistung mit dem siebten Feldspieler war dennoch eher durchwachsen. Zwar dauerte es tatsächlich bis zur 26. Spielminute, ehe die Gäste einmal einen Wurf ins verwaiste Zweibrücker Tor schafften, doch das gelang ihnen dann innerhalb von 30 Sekunden gleich zweimal. Marc-Robin Eisel und Christopher Huber spielten jeweils einen Fehlpass. Ansonsten dominierten die 64er dieses Spiel, vermochten sich nach etwa zehn Minuten auch entsprechend abzusetzen und lagen zur Pause bereits deutlich in Front.

„Das war heute sicher nicht unsere beste Leistung der laufenden Saison“, erkannte dann auch SV-Coach Axel Koch nach dem Spiel. Andererseits war er durchaus zufrieden mit dem Ergebnis. Und die Tatsache, dass im Angriff immer ein siebter Feldspieler mit dabei war, brachte die Möglichkeit, allen eingesetzten Spielern relativ viel Spielzeit einzuräumen.

Ganz zufrieden war Koch mit den Lösungen seiner Spieler dann aber trotzdem nicht. Mehrfach spielten sie nämlich „an der eigentlichen Torchance vorbei“. Vor allem die Rückraumspieler nutzten hier ihre guten Möglichkeiten und entsprechenden Freiräume noch zu selten, spielten zu häufig nach außen. Und da hatten die 64er in diesem Spiel schließlich ihre schlechtesten Quoten, denn von den beiden Flügelpositionen vergaben die 64er insgesamt neun Torchancen, scheiterten entweder am Gästekeeper oder zielten neben das Tor.

Auch im zweiten Durchgang waren es dann weniger die Überzahlsituationen, die das weitere Fortziehen der 64er ermöglichte. Vielmehr war es weiterhin die gute Defensiv­arbeit und das schnelle Umschaltspiel. Daraus resultierten zahlreiche Tempogegenstoßchancen, die die 64er häufig auch gut nutzten.

Im Ergebnis trugen sich mit Ausnahme von Philipp Hammann alle eingesetzten Zweibrücker Feldspieler auch in die Torschützenliste ein, wobei Tom Grieser und Lukas Majbik mit sechs beziehungsweise fünf Treffern am erfolgreichsten waren.

Jugendnationalspieler Marc-Robin Eisel, der nach der Weihnachtspause zum abstiegsgefährdeten Drittligisten TuS Dansenberg wechseln wird, trug letztmalig das „Männer-Trikot“ der Zweibrücker Löwen. Er wird im weiteren Verlauf der Saison per Doppelspielrecht in der Jugendbundesligatruppe der 64er auflaufen. Am kommenden Wochenende müssen die 64er nochmals in Mundenheim beim Mitabsteiger aus der dritten Liga ran.

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