Südwestdeutscher Fußballverband SWFV folgt dem Wunsch der Vereine

Edenkoben/Zweibrücken · Der Südwestdeutsche Fußballverband will nächste Saison wieder zu den größeren Staffeln der „Vor-Corona-Zeit“ zurückkehren. Doch es gibt eine Ausnahme.

 Der SV Battweiler um Spielertrainer Max Buchholz (rechts) könnte nächste Saison zu jenen Teams gehören, die noch in einer geteilten Liga spielen. Nämlich dann, wenn in der Bezirksliga Westpfalz sonst mehr als 18 Vereine antreten würden.  
  Foto: Wadle

Der SV Battweiler um Spielertrainer Max Buchholz (rechts) könnte nächste Saison zu jenen Teams gehören, die noch in einer geteilten Liga spielen. Nämlich dann, wenn in der Bezirksliga Westpfalz sonst mehr als 18 Vereine antreten würden.  Foto: Wadle

Foto: wad/Marcus Wadle

Geteilte Ligen gehören bald wieder der Vergangenheit an. Der Verbandsspielausschuss des Südwestdeutschen Fußballverbandes (SWFV) hat am Montag beschlossen, dass die Mannschaften in seinem Verbandsgebiet ab kommender Saison wieder in den „großen Staffeln“ der Vor-Corona-Zeit an den Start gehen werden. Die Unterteilung der Spielklassen in kleinere Einheiten war wegen der Pandemie nötig geworden. Kleinere Staffeln bedeuteten trotz folgender Auf- und Abstiegsrunde weniger Partien – und damit mehr Spielräume, die Runde trotz steter Corona bedingter Spielabsagen mit einem sportlich aussagekräftigen Ergebnis zu beenden.

Der SWFV folgte mit seiner Entscheidung dem Meinungsbild, das er vorher erfragt hatte. 80 Prozent der Mannschaften im Verbandsgebiet hatten für eine Rückkehr zum alten Modell plädiert. Im Kreis Pirmasens/Zweibrücken waren es sogar mehr. „Ich habe nicht genau nachgerechnet, aber es dürften 90 Prozent plus X gewesen sein“, sagt Reiner Ehrgott, der Vorsitzende des Kreises. Gründen für den Wunsch der Vereine möchte er nicht vorgreifen. „Das wurde so detailliert nicht abgefragt. Wir wollten lediglich wissen, ob die Clubs für oder gegen eine Rückkehr zum alten Modus sind.“

Einer der beide Seiten der Medaille beleuchtete war Alexander Joniks, Spielertrainer von Landesligist VB Zweibrücken. „Klar hat die Aufteilung Vorteile wie die vielen Derbys und kurze Fahrwege. Auf der anderen Seite ist es aber auch gut, mal weitere Fahrten zu anderen Gegnern zu haben. Gegen einige hat man ja echt lange nicht gespielt. Das wäre spannend, auch weil sich die Art und Weise Fußball zu spielen, in den Regionen unterscheidet“, hatte Joniks vor kurzem gesagt. Auch der finanzielle Aspekt dürfte eine Rolle gespielt haben: Denn mehr Partien bedeuten für die Vereine mehr Einnahmen durch Heimspiele.

Auf der anderen Seite bergen größere Ligen aber auch ein gewisses Risiko. Denn Corona scheint den Amateurfußball zwar ein wenig aus seinem Würgegriff entlassen zu haben. Doch die Pandemie ist nicht vorbei. Die Rückkehr zum alten Modus hält Ehrgott „aktuell für die richtige Entscheidung“. Er vermutet aber auch, „dass wir zum Winter hin, mit welcher Corona-Variante auch immer, wieder eine Welle haben.“

Bei erneuten Spielabsagen würde die Durchführung der Saison mit größeren Staffeln deutlich schwerer als mit kleineren. Auch deshalb beinhaltet die Rückkehr zum alten Modell eine Ausnahme: Nämlich für jene Staffeln, die trotz verschärften Abstiegs auch in der Saison 2022/2023 mit mehr als 18 Mannschaften an den Start gehen müssten. „Sollte es nach Vorlage aller Entscheidungen (Auf- und Absteiger) nächste Saison noch Staffeln geben, die mit 19 oder mehr Mannschaften gebildet werden müssen, sollen diese in zwei Gruppen geteilt werden und anschließend in einer Auf- und Abstiegsrunde die Entscheidungen ermitteln“, teilt der SWFV mit. Dies könnte zum Beispiel in der Bezirksliga Westpfalz der Fall sein. „19 Teams bedeuten 36 Ligaspiele – das heißt, dass sechs Spieltage unter der Woche angesetzt werden müssen. Was wenn dann noch Corona zuschlägt? Das wollten auch die Vereine nicht“, erklärt Ehrgott.

Umgesetzt ist die Rückkehr zur – neuen alten – Staffelstruktur noch nicht. „Die notwendigen Regelungen in den Ordnungen werden bis zum Beginn der Saison noch erarbeitet, durch das Präsidium beschlossen und danach veröffentlicht“, teilt der SWFV weiter mit.

Die Befürchtung, dass die in den C-Klassen der laufenden Saison geplanten Platzierungsspiele für die Teams ab Platz fünf entfallen könnten, bestätigt sich offenbar nicht. Die Partien haben zwar keine sportliche Bedeutung, weil es in den C-Klassen keine Absteiger gibt – aber Stand Mittwoch hat keine Mannschaft mitgeteilt, dass sie die Teilnahme ablehnt.

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