Letzte Chance auf EM-Qualifikation verpasst

Karlsruhe · Suboptimal verlief die Deutsche Hallenmeisterschaft der Leichtathleten für die Zweibrücker Starter. Stabhochsprung-Weltmeister Raphael Holzdeppe bleibt ohne gültigen Versuch und verpasst damit die Quali für die Hallen-EM, Teamkollege Daniel Clemens wird mit 5,35 Metern Vierter.

Enttäuscht, mit hängendem Kopf tritt der amtierende Weltmeister von der Matte. Sicherheit zurückgewinnen - unter diesem Motto haben die Deutschen Hallenmeisterschaften für die Stabhochspringer des LAZ Zweibrücken gestanden. Das gelang Raphael Holzdeppe und Daniel Clemens in Karlsruhe jedoch nicht. Zum dritten Mal in dieser Hallenrunde beendet Holzdeppe einen Wettkampf mit "salto nullo". Der 25-Jährige hat damit seine letzte Chance auf die Teilnahme an der Hallen-Europameisterschaft Anfang März in Prag verpasst. Dreimal läuft er gestern in Karlsruhe bei seiner Anfangshöhe von 5,35 Metern durch. Ein gültiger Versuch gelingt ihm nicht. Die Norm für die Titelkämpfe in Prag liegt bei 5,65 Metern. Der Zweibrücker hat aus seinem ersten Wettkampf des Jahres in Rouen 5,60 Meter stehen. Bei seinen letzten vier Wettkämpfen konnte der Schützling von Trainer Andrei Tivontchik keine gültige Höhe vorweisen. Nach zwei "salto nullo" packte er beim Istaaf in Berlin am vorangegangenen Woche nach dem Einspringen seine Stäbe wieder weg. "Im Moment ist leider der Wurm drin. Ich versuche, das aufzuarbeiten", erklärte Holzdeppe. Das Gefühl fürs Springen, die Leichtigkeit fehlten. So setzt der 25-Jährige gemeinsam mit Tivontchik auf den Sommer. "Ich denke bis dahin wird es wieder passen." Die Hallensaison sahen beide eher als Vorbereitung auf diesen. Gut verlief diese jedoch nicht. Für die WM in Peking ist der amtierende Weltmeister aber per Wildcard bereits qualifiziert. Die Hallensaison beschließt Holzdeppe am kommenden Samstag beim vereinseigenen Hallenstürmer-Cup in der Dieter-Kruber-Halle. "Raphi ist schon wieder super schnell im Anlauf, aber er kann das vorne noch nicht wieder umsetzen. Zudem kam er mit der Anlage in Karlsruhe nicht zurecht, wie mehrere Springer. Aber unsere am Samstag kennt er, da will er noch mal angreifen", sagt Vieweg.

Über die Einstiegshöhe von 5,35 Metern kam auch Holzdeppes Teamkollege Daniel Clemens in Karlsruhe nicht hinaus. Von einer Medaille hatte der 22-Jährige geträumt. Mit seiner Saisonbestleistung von 5,55 Metern hätte Clemens diese sicher gehabt. So musste sich der Zweibrücker jedoch mit dem undankbaren vierten Platz begnügen. "Es war sicher ein suboptimaler Wettkampf für unsere beiden Springer", resümiert Alexander Vieweg, sportlicher Leiter des LAZ. Für Clemens sei es schade, "da wäre mehr drin gewesen heute". Erstmals Deutscher Hallenmeister wurde der Leverkusener Tobias Scherbarth (5,70m) vor seinen beiden Teamkollegen Carlo Paech (5,65m) und Marvin Caspari (5,45m).

Auf eine Teilnahme bei der Hallen-DM verzichtet hat LAZ-Stabhochspringerin Kristina Gadschiew. Die zurückliegenden Trainingseinheiten seien nicht nach Wunsch verlaufen. So passt die 30-Jährige, die sich nach ihrem Achillessehnenabriss im Sommer gerade wieder zurückkämpft, trotz Sonderstartgenehmigung. Lieber greife sie an diesem Samstag beim Hallenstürmer-Cup zum Stab. Deutsche Hallenmeisterin wurde die ehemalige LAZ-Springern Lisa Ryzih vom ABC Ludwigshafen mit 4,55 Metern. Silber ging an Katharina Bauer (Leverkusen, 4,50m), Bronze gewann Martina Strutz (Schwerin , 4,45m).

Ihr Ziel "Halbfinal-Einzug" hat LAZ-Sprinterin Sina Mayer als 23. in Karlsruhe verpasst. In 7,72 Sekunden absolvierte die 19-Jährige ihren Vorlauf, blieb dabei knapp unter ihrer Bestleistung von 7,64 Sekunden. Doch auch diese Zeit hätte Mayer zum Einzug in die Zwischenrunde für den Schützling von Trainer Karl-Heinz Werle nicht gereicht. Eine Zeit von 7,59 Sekunden war dazu nötig. Für Sina Mayer aber kein Beinbruch. "Gerade bei den Mädels ist die Konkurrenz echt hart", erklärt Vieweg. Im Finale setzte sich Deutschlands Topsprinterin Verena Sailer mit neuer Bestzeit von 7,12 Sekunden vor Alexandra Burghardt (7,24 sec) und Rebekka Haase (7,27 sec) durch.

leichtathletik.de

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