Leichtathletik-DM Eine DM-Medaille ist drin für Daniel Clemens

Zweibrücken · Aus vier mach drei: Nach der Absage von Stabhochspringer Raphael Holzdeppe ist das LAZ Zweibrücken am Wochenende noch mit Daniel Clemens, Nico Fremgen und Sprinterin Sina Mayer bei der Hallen-DM vertreten.

 Daniel Clemens. Foto: Wittenmeier

Daniel Clemens. Foto: Wittenmeier

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Keine Chance auf die Titelverteidigung hat Raphael Holzdeppe. Nicht nur bei den Deutschen Hallenmeisterschaften am Wochenende in Leipzig muss der Vorzeige-Stabhochspringer des LAZ Zweibrücken passen. Nach reiflicher Überlegung hatte der Weltmeister von 2013 am Dienstag mitgeteilt, dass er diesen Winter aufgrund einiger Probleme mit seinem linken Bein keine weiteren Wettkämpfe bestreiten wird (wir berichteten). „Wir haben entschieden kein Risiko einzugehen. Deshalb habe ich alle weiteren Starts in dieser Hallensaison gecancelt und mit der Vorbereitung auf die Sommersaison begonnen“, erklärte der 29-Jährige, der damit auch auf die Teilnahme an den Hallen-Europameisterschaften in Glasgow (Großbritannien; 1. bis 3. März) verzichtet. Die Norm (5,65m) hatte der Hallen-WM-Fünfte von 2018 bereits erfüllt. Durch die Absage Holzdeppes ist bei der Hallen-DM in Leipzig der Weg frei für Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen), der mit seinem Bestleistungssprung über 5,70 Meter deutlich die DLV-Bestenliste anführt.

Trotz einer misslungen Generalprobe mit einem Salto nullo in Chemnitz geht auch LAZ-Stabhochspringer Daniel Clemens optimistisch in den Wettkampf. Nach einem guten Start in die Hallenrunde mit 5,50 Metern „lief diese etwas durchwachsen“. Er sehe aber keinen Grund, deshalb „den Kopf in den Sand zu stecken“ und ist sich sicher, bei der DM das Beste aus sich rausholen zu können. „Die Form ist da, ich fühle mich topfit.“ Jetzt müsse es nur noch gelingen, das im Wettkampf wieder umzusetzen.

Bei dem nationalen Vergleich ist für Clemens an sich das wichtigste, „dass ich am Ende des Tages mit mir und meiner Leistung zufrieden sein kann und, dass ich mich für das belohne, was ich im Training reinstecke und zeige“. Dennoch ist dem LAZ-Athleten durchaus bewusst, dass er, wenn alles rund läuft, in Leipzig gute Chancen auf einen Podestplatz hat. „Wenn ich in den Bereich meiner Bestleistung komme, wäre das optimal. Man muss aber sehen, wie der Wettkampf läuft. Auch vom Kopf her.“

Dass Clemens in der deutschen Spitze mitmischen kann, hat er schon mehrfach bewiesen. 2016 sprang er bei den nationalen Titelkämpfen in der Halle auf Rang zwei. Im vergangenen Jahr schrammte er beim Sieg von Raphael Holzdeppe trotz seiner neuen Hallenbestmarke von 5,58 Metern als Vierter knapp am Podest vorbei. Bei der Freiluft-DM 2018 sicherte Clemens Bronze. Auch am Wochenende stehen die Chancen auf Edelmetall gut, zumal mit Raphael Holzdeppe einer der großen Titelanwärter ausfällt. „Das ist echt schade für Raphi. Aber dann müssen wir den Wettkampf eben zu zweit rocken“, sagte Daniel Clemens mit Blick auf das Teilnehmerfeld, in dem auch ohne Holzdeppe noch zwei LAZ-Springer vertreten sind.

Auf sein erstes Messen bei einer Aktiven-DM darf sich nämlich Teamkollege Nico Fremgen freuen. Obwohl der Petersbeger die Normhöhe von 5,30 Metern in diesem Winter noch nicht gemeistert hat, ist er in Leipzig dabei. „Das Teilnehmerfeld ist zusätzlich zu den sieben Springern, die die DM-Norm erfüllt haben, aufgestockt worden“, erklärt Alexander Vieweg, sportlicher Leiter des LAZ. Somit ist auch Nico Fremgen reingerutscht, der seine Bestmarke bei den Rheinland-Pfalz-Meisterschaften Ende Januar auf 5,20 Meter gesteigert hatte. Mindestens so hoch könne es auch am Wochenende hinausgehen, ist sich Vieweg sicher. Und schiebt lachend nach: „Wenn sich die beiden (Clemens und Fremgen, Anm. d. Red.) cleverer anstellen als bei ihrem jeweiligen Salto nullo in Chemnitz – wir lassen uns überraschen“, betont Vieweg, der sich trotz des bitteren Ausfalls von Holzdeppe über die gute Präsenz des LAZ bei den nationalen Titelkämpfen freut.

Nach zwei Jahren ohne Start bei einer Hallen-DM fiebert LAZ-Sprinterin Sina Mayer voller Tatendrang dem Kräftemessen mit Deutschlands Topläuferinnen um Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar) und Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF) entgegen. 2017 ließ Mayer die Wintersaison nach ihrer schweren Fußverletzung aus, 2018 musste sie noch vor der DM die Hallenrunde aufgrund einer schwerwiegenden Erkältung frühzeitig beenden. Nun ist die 23-Jährige zurück. Beim Istaf in Berlin durfte sie sich Ende Januar über Platz sechs und eine neue Saisonbestzeit von 7,39 Sekunden über die 60 Meter freuen. Bei ihrem letzten DM-Start unterm Hallendach 2016 sprintete Mayer in 7,32 Sekunden auf Rang sieben – in ihrem ersten Finale Hallen-DM-Finale. Und genau da hin will die LAZ-Athletin auch am Samstagabend wieder.

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