Leichtathletik „Das absolute Topereignis“ des Jahres
Zweibrücken · Das LAZ Zweibrücken ist mit vier, statt erhofften fünf, Startern bei der Jugend-DM vertreten.
Lange war offen, ob für den deutschen Leichtathletiknachwuchs in diesem Jahr überhaupt Wettkämpfe ausgetragen werden. Nach monatelanger Abstinenz gab es dann doch vereinzelte Möglichkeiten, sich mit der Konkurrenz zu messen. „Die Planung war nicht immer einfach, aber es ist auf jeden Fall gut, dass Wettkämpfe ausgetragen werden“, sagt Lauftrainer Klaus Klein vom LAZ Zweibrücken. Nicht nur für die Spitzenathleten, sondern auch die ambitionierten Sportler und den Nachwuchs dahinter sei es wichtig, im Training Ziele vor Augen zu haben. So hat sich auch der Deutsche Leichtathletik Verband dazu entschlossen, für einige Altersgruppen die nationalen Titelkämpfe auszutragen.
Und so treffen sich in den nächsten drei Tagen etwas verspätet in Heilbronn – nicht wie geplant Ende Juli in Ulm – die Nachwuchsathleten der U20 und U18 zu ihren Deutschen Meisterschaften. Auch das LAZ Zweibrücken ist bei dem Jahreshöhepunkt mit vier Athleten vertreten. Bei der weiblichen U20 kämpft Hammerwerferin Franziska Kruber an diesem Freitag um einen Podestplatz. Mit ihrer Vorleistung von 46,89 Metern ist sie auf Rang zwei gelistet. Über die 100 Meter Hürden der U20 geht Jana Faltermann ins Rennen. Gemeldet ist sie mit ihrer Zeit von 14,78 Sekunden, die sie Mitte August in Mainz gelaufen ist, auf Position 20.
Jakob Legner misst sich in Heilbronn am Samstag mit der Stabhochsprung-Konkurrenz der U18. Mit seinen 4,40 Metern, die er Anfang des Jahres in Ludwigshafen überflogen hat, ist er Sechster der Meldeliste. Mittelstreckenläufer Lars Klein hat die Norm für die deutschen Titelkämpfe über die 2000 Meter Hindernis vor zwei Wochen in Gilching bei München gemeistert. Mit seiner Zeit von 6:28,99 Minuten rutschte der 17-Jährige noch ins DM-Feld, mit dem er sich bereits am Freitag messen darf.
„Für Lars ist es das absolute Topereignis“, sagt Vater und Trainer Klaus Klein. Wenn auf dem Weg dorthin auch ein paar Hürden im Weg standen. „Die Hindernisstrecke hatten wir schon im Auge“, erzählt Klein. Aber eigentlich hatte der 17-Jährige zunächst die 1500 Meter in Angriff genommen. Hier hatte der Saalstädter die DM-Norm allerdings knapp verpasst. „Als Trainer war es für mich schwer, abzuschätzen, ob er die Norm über die 2000 Meter Hindernis packen kann, er hat das vorher noch nie gemacht.“ Doch ein, beziehungsweise zwei Versuche war es wert. Auf der Heimreise aus dem Urlaub machten die Kleins vor drei Wochen einen Abstecher zu einem Wettkampf nach Dortmund. Schauer, Gewitter und eine lange Wartezeit machten die Hindernis-Wettkampf-Premiere für Lars Klein allerdings zu keinem gelungenen Erlebnis. So entschloss das Vater-Sohn-Duo, nur eine Woche später die weite Anreise nach Gilching auf sich zu nehmen, wo ebenfalls ein 2000-Meter-Hindernisrennen angeboten wurde. Dort lieferte Klein eine um zehn Sekunden schnellere Zeit ab als in Dortmund – und hat die DM-Norm geknackt. „Der Aufwand hat sich gelohnt.“
Und so darf Lars Klein, der über die Mittelstrecke im Vorjahr knapp an der Norm für die Süddeutschen vorbeigeschrammt war, die in diesem Jahr komplett gestrichen wurden, nun bei der DM starten. „Das ist schon eine Hausnummer.“ Und doch will der LAZ-Läufer nicht einfach nur dabei sein. „Wir wollen schon versuchen, Richtung Urkunden-Platz acht zu kommen“, erklärt der Trainer, der nicht abschätzen kann, ober Lars über die für ihn neue Strecke noch zu einem Leistungssprung in der Lage ist.
Die Chance, das überhaupt zu versuchen, bleibt Paula Götze verwehrt. Die Wallhalberin hatte die DM-Norm über die 2000 Hindernis im Juli ebenfalls gemeistert. „Durch die coronabedingte Teilnehmerbegrenzung ist sie aber leider aus dem Feld rausgefallen“, bedauert Klein die bittere Situation für seinen Schützling.
