LAZ Zweibrücken Mit dem Neun-Euro-Ticket zu neuen Höhen?
Zweibrücken/Ulm · Stabhochspringer Jakob Legner und Sprinter Thorben Henkel vom LAZ Zweibrücken starten bei der Junioren-DM in Ulm.
Vier Meter und 71 Zentimeter. Das ist die persönliche Bestleistung von Stabhochspringer Jakob Legner vom Leichtathletikzentrum (LAZ) Zweibrücken. Und die hat schon seit über einem Jahr Bestand. Aufgestellt hat er sie beim XO-Cup des LAZ im Juni 2021. Am Sonntag will der 18-Jährige diese Marke unbedingt übertreffen. Dann, wenn ab 11.20 Uhr sein Wettkampf bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften der U18 und U20 in Ulm beginnt.
„Ich bin fit, fühle mich gut, es tut nichts weh“, sagt Legner vor seiner vierten DM. „Ganz so aufgeregt wie bei der ersten bin ich nicht mehr. Aber es ist die Deutsche Meisterschaft – klar ist das immer noch etwas Besonderes. Die Vorfreude steigt“, sagt der Schüler des Helmholtz-Gymnasiums. An die Titelkämpfe im vergangenen Jahr in Rostock hat er allerdings keine guten Erinnerungen. Beim Einspringen stürzte er unglücklich. Und musste nicht nur den Wettkampf absagen, sondern ging in den folgenden Wochen auch an Krücken. Haarriss im Fuß und Kapselverletzung, lauteten die Diagnosen.
Auch wegen dieser Verletzungen sind die 4,71 Meter bislang wohl noch nicht gefallen. Denn Legner arbeitete sich zwar über langsames Joggen wieder zurück und konnte in der Hallensaison wieder zum Stab greifen. Doch ehe er nach der Pause wieder an sein altes Niveau anknüpfen konnte, vergingen Monate.
Dass er die 4,71 Meter drauf hat, davon ist der LAZ-Athlet überzeugt. „Technisch bin ich deutlich weiter als vor der Verletzung. Auch konstanter. Was fehlt, ist ein Ausreißer nach oben“, sagt der 18-Jährige, der besonders viel Arbeit in seinen Anlauf gesteckt hat. „Das ist immer noch meine größte Baustelle. Aber die Fortschritte sind auf jeden Fall da“, sagt Legner, der in diesem Jahr 4,65 Meter übersprungen hat. Seiner persönlichen Saison würde er deshalb – auch wenn seine „PB“ bislang noch nicht gefallen ist – die Schulnote „Zwei minus oder Drei plus“ geben. Riesendruck mache er sich wegen eines neuen Rekords zwar nicht, „aber es wäre für den Kopf schon ganz wichtig, wenn sie jetzt bald mal fällt“, räumt Legner ein.
Am Samstag macht er sich mit dem Zug auf den Weg nach Ulm. „Mit dem Neun-Euro Ticket“, sagt Legner und schmunzelt. Seinen Vereinskollegen Thorben Henkel wird er deshalb knapp verpassen. Der Sprinter steigt schon am Freitag im Wettkampf der U18 über die 400 Meter in den Startblock. „Bei der DM in Rostock haben wir uns ein Zimmer geteilt. Diesmal fährt Thorben aber freitags nach dem Wettkampf direkt wieder nach Hause. Ich drücke ihm natürlich fest die Daumen“, sagt Legner. Sein Coach Alexander Gakstädter reist als Nachwuchs-Bundestrainer bereits am Freitag an.
Legners Generalprobe vor der DM verlief durchwachsen. In Landau kam er nicht über 4,21 Meter hinaus. „Ein Wettkampf zum Vergessen“, erinnert sich der 18-Jährige. „Aber vergangene Woche habe ich im Training gute Sprünge gezeigt. An denen werde ich mich orientieren“, sagt Legner, der am darauf folgenden Wochenende bei den Süddeutschen Meisterschaften (Ludwigshafen) in der Konkurrenz der Männer mitspringen wird. Wenn es nach ihm geht, reist er zu den Süddeutschen mit der neuen persönlichen Bestleistung an. Die alte hatte schließlich lange genug Bestand.