3. Fußball-Liga Abstiegskampf statt Aufstiegsträume

Kaiserslautern · Der kriselnde Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern empfängt am Dienstagabend 1860 München im Fritz-Walter-Stadion.

 Viel zu feiern haben die Fans des 1. FC Kaiserslautern derzeit nicht. Ihr Team befindet sich in der 3. Liga mitten im Abstiegskampf. Dabei wollte der FCK doch um den Aufstieg mitspielen.

Viel zu feiern haben die Fans des 1. FC Kaiserslautern derzeit nicht. Ihr Team befindet sich in der 3. Liga mitten im Abstiegskampf. Dabei wollte der FCK doch um den Aufstieg mitspielen.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Die knallharte Wirklichkeit hat den 1. FC Kaiserslautern spätestens in diesem Winter eingeholt. Das Team, das vor der Runde von Sportdirektor Boris Notzon als eine der „Topmannschaften der Liga“ angepriesen wurde, befindet sich mitten im Kampf um den Klassenerhalt. Nach der ernüchternden 0:2-Pleite am Freitag bei der SpVgg Unterhaching liegen die Roten Teufel auf einem Abstiegsplatz. Und ein Blick auf die Tabelle verrät, dass die Situation noch bedrohlicher ist als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Die sechs vor dem FCK platzierten Mannschaften haben mindestens ein Spiel weniger ausgetragen als die Pfälzer. Schlusslicht FSV Zwickau hat bei drei Zählern Rückstand auf den FCK sogar noch drei Partien in der Hinterhand.

„Wenn man nach 15 Spielen in der Tabelle da steht, wo wir stehen, muss man realistisch sein. Es bringt nichts zu träumen. Es geht für uns um den Klassenerhalt, das muss auch der Mannschaft bewusst sein“, sagt FCK-Trainer Jeff Saibene vor dem Heimspiel am Dienstagabend um 19 Uhr gegen den Tabellenfünften 1860 München. Der 52-Jährige fordert: „Das müssen wir annehmen – und uns dagegen wehren.“

Bei der Mission, in den verbleibenden zwei Partien bis zur kurzen Winterpause aus dem Keller zu klettern, wird Hikmet Ciftci fehlen. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler hatte sich in Unterhaching einen Nasenbeinbruch zugezogen und wurde bereits operiert. Zudem muss der FCK am Dienstag auch auf Nicolas Sessa, Dominik Schad, Lukas Gottwalt und Anas Bakhat verzichten.

Der kommende Gegner aus der bayerischen Landeshauptstadt kommt für Kaiserslautern zu keinem günstigen Zeitpunkt. Zwischen Mitte November und Anfang Dezember waren die Löwen in fünf Partien in Serie ohne Sieg geblieben. Am letzten Spieltag gelang dem TSV beim 5:0-Kantersieg über Waldhof Mannheim aber der Befreiungsschlag.

Saibene warnt insbesondere vor Münchens Routinier Sascha Mölders (“Er ist immer präsent, immer gefährlich“), der in dieser Spielzeit bereits neun Tore erzielt hat. Aber auch auf den schnellen Offensivspieler Stefan Lex müsse sein Team höllisch aufpassen. Generell fordert Saibene: „Wir müssen defensiv stabiler werden und als ganze Mannschaft gegen die Löwen verteidigen. Wir brauchen einen guten Mix aus vorne pressen und hinten stabil stehen.“ Denn in den vergangenen beiden Partien gegen Unterhaching und Duisburg (2:2) hatte der FCK eklatante Mängel in der Defensive – insbesondere bei Standardsituationen – offenbart. Aber auch offensiv drückt bei den Pfälzern derzeit der Schuh: „Wir sind nicht effektiv, brauchen viele Chancen, um Tore zu schießen“, klagt Saibene.

Die Kritik, die er nach der Partie am Freitag gegen Unterhaching an seiner Elf geübt hatte („Tore unbedingt verhindern zu wollen, ist auch eine Einstellungssache“) wollte der Coach am Montag indes nicht mehr so verstanden wissen. „Einstellung ist ein großes Wort. Ich glaube nicht, dass die Mannschaft nicht will, das würde ich nie einem Spieler vorwerfen. Es geht mir darum, die Gier zu haben, Tore zu schießen und hinten konsequenter zu verteidigen.“

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