Kein Grund, sich zu verstecken

Zweibrücken · Zum dritten Mal startet Wsf-Schwimmer Moritz Bartels am Wochenende bei der Freiwasser-Europameisterschaft der Junioren, erstmals über 7,5 Kilometer. Ein Top-Ten-Platz wäre für Landestrainer Hannes Vitense ein Riesenergebnis.

Mit Rückenwind geht Moritz Bartels in die Freiwasser-Europameisterschaft der Junioren in Tenero am Lago Maggiore (Schweiz). Vor zwei Wochen räumte der Schwimmer der Wassersportfreunde (Wsf) Zweibrücken bei den deutschen Meisterschaften im Open Water ab, sicherte sich Gold über die zehn Kilometer bei den Junioren, gewann zudem den Jahrgangstitel über die Fünf-Kilometer-Distanz. "Bei der DM hat Moritz wirklich überrascht, da waren andere Kandidaten im Wasser , die als Favoriten gehandelt wurden", erklärt der saarländische Landestrainer Hannes Vitense, "aber er hat das herausragend gemacht".

Der fällige und absolut verdiente Lohn sei die erneute Nominierung für die European Junior Open Water Swimming Championships. Zum dritten Mal ist Bartels dabei, erstmals kämpft sich der 17-Jährige am Freitagmorgen über die 7,5 Kilometer durch das Wasser . Auf dem 575 Meter langen Rundkurs müssen die Athleten sechs Runden absolvieren. "Er gehört dieses Mal zum jüngeren Jahrgang", erklärt Vitense. Daher warnt der Coach, die Erwartungen nach der guten DM zu hochzuschrauben. "Wir haben immer gesagt, wenn Moritz sich für die JEM qualifiziert, dass es dann vor allem darum geht, Dinge besser zu machen als im vergangenen Jahr über die fünf Kilometer." Damals belegte der Zweibrücker Rang 14. Die Strategie sieht so aus, "dass er gleich mit in die Führungsgruppe gehen und mitschwimmen soll". Dann sei beim Freiwasserschwimmen allerdings immer schwer vorhersehbar, wie sich ein Athlet verkaufen kann. "Es kommt so viel zusammen, die äußeren Bedingungen, Wellen, Temperaturen, das Schwimmen in der Gruppe, das ganz anders ist, als auf der Bahn." Zudem seien viele sehr starke Nationen am Start. "Aber Moritz braucht sich da keinesfalls zu verstecken", betont Hannes Vitense. "Wenn es Moritz als jüngerer Teilnehmer in die Top Ten schafft, wäre das ein Riesenergebnis, ein Top-16-Platz wäre gut." Dass Bartels mit den Größeren mithalten kann, habe er schließlich bereits bei der DM bewiesen. "Nach der Quali über die zehn Kilometer haben wir darüber gesprochen, was Moritz über die fünf Kilometer besser machen kann, als im vergangenen Jahr." Das habe er gleich umgesetzt. "Nicht nur der Sieg in seiner Altersklasse, vor allem als Sechstbester der Elite aus dem Wasser zu kommen, ist aller Ehren wert - das ist schon richtig richtig stark."

Die Leistungskurve bei Moritz Bartels geht stetig nach oben. "Er hat sich im vergangenen Jahr charakterlich und sportlich weiterentwickelt", lobt der Trainer. Neben Bartels, der für die SSG Saar Max Ritter startet, haben sich auch seine Mannschaftskollegen Patrick Lattwein und Daniel Kober für das von DSV-Trainer Stefan Lurz zusammengestellte Team empfohlen. Wer am Sonntag in der Staffel für Deutschland startet, entscheide der Bundestrainer erst vor Ort. "Von der Grundgeschwindigkeit ist Moritz aber eigentlich im Vergleich noch nicht schnell genug", glaubt Hannes Vitense eher nicht an einen zweiten Start für den Zweibrücker.

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